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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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WHO fordert mehr Untersuchungen im Bereich der Patientensicherheit

Es seien noch mehr Untersuchungen erforderlich, um die Sicherheit von Patienten zu verbessern, ließen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und ihre Partner auf einer Konferenz zur Untersuchung der Patientensicherheit verlauten, die in Porto, Portugal, stattfand. Die Konfere...

Es seien noch mehr Untersuchungen erforderlich, um die Sicherheit von Patienten zu verbessern, ließen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und ihre Partner auf einer Konferenz zur Untersuchung der Patientensicherheit verlauten, die in Porto, Portugal, stattfand. Die Konferenz wurde von der Europäischen Kommission unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) sowie dem portugiesischen Gesundheitsministerium unterstützt. Ziel ist die Förderung eines Dialogs zwischen Forschern, Politikern und weiteren Beteiligten sowie der Aufbau internationaler gemeinsamer Forschungsnetzwerke zu diesem wichtigen Thema. "Untersuchungen im Bereich der Patientensicherheit geben allen WHO-Mitgliedstaaten eine wichtige innovative Ressource an die Hand, um ihre Krankenhäuser dabei zu unterstützen, Schädigungen durch medizinische Versorgung zu vermeiden und dafür zu sorgen, dass die Gesundheitsversorgung das Leiden von Patienten mindert und nicht erhöht", sagte Sir Liam Donaldson, Englands Chief Medical Officer und Vorsitzender der Weltallianz für Patientensicherheit der WHO. "Die Länder in Europa haben nun die Möglichkeit, Untersuchungsergebnisse in konkrete Handlungen umzusetzen, die sogar lebensrettend sein können." Laut Schätzungen der WHO erleidet durchschnittlich einer von zehn Patienten, die in Europa in ein Krankenhaus eingewiesen werden, vermeidbare Schäden und jedes Jahr führen unsichere medizinische Verfahren und Versorgung zu körperlichen Behinderungen und sogar zum Tod von mehreren Zehnmillionen Patienten in der ganzen Welt. Sir Liam Donaldson sagte in einem Vortrag auf der Konferenz, dass Untersuchungen unerlässlich seien, um für die Sicherheit von Patienten zu sorgen. "Wann werden wir sagen können, dass wir einen Weg gefunden haben, um die Gesundheitsversorgung sicherer zu machen?", fragte er. Sir Liam Donaldson forderte die Aufstellung von Standards für die Sammlung und Auswertung von Daten sowie eine detaillierte Analyse von Informationen auf lokaler Ebene. Ferner seien mehr Untersuchungen der Ursachen medizinischer Fehler erforderlich, sagte er, und dies sei sogar für eigentlich "selbstverständliche" Bereiche wie das Händewaschen oder die Auswirkungen langer Schichten von Ärzten erforderlich. Die WHO führt sechs Bereiche an, in denen Untersuchungen dringend erforderlich sind. Ganz oben auf der Liste stehen Infektionen im Zusammenhang mit der Gesundheitsversorgung, von denen fünf bis zehn Prozent der Patienten in Industrieländern und sogar ein Viertel der Patienten in Entwicklungsländern betroffen sind. "Aufgrund des starken Anstiegs der antimikrobiellen Resistenz weltweit ist es dringend erforderlich, dass sich Untersuchungen jetzt auf die antimikrobielle Resistenz und die vermehrte der Resistenz von Krankheitserregern gegen viele Medikamente konzentrieren", so die WHO. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen sind für die WHO ein weiterer besorgniserregender Bereich. Sie weist darauf hin, dass die Hälfte der Nebenwirkungen von Medikamenten vermeidbar seien. Mindestens 50 Prozent aller unerwünschten Vorfälle ereignen sich im Operationssaal, jedoch gebe es geografisch große Unterschiede im Auftreten von Operations- und Narkosefehlern. Laut Vorschlägen der WHO sollen die Gründe hierfür weiter untersucht werden. Ferner steht das Problem unsicherer Injektionspraktiken auf der Liste der WHO. Weltweit werden bis zu 40 Prozent der Injektionen mit Spritzen und Nadeln verabreicht, die ohne Sterilisation wiederverwendet wurden, was zu geschätzten 1,3 Millionen Todesfällen pro Jahr führe. Die Verwendung unsicherer Blutprodukte sei ein größeres Problem, insbesondere in Entwicklungsländern, wo zwischen fünf und zehn Prozent der HIV-Infektionen hierauf zurückzuführen seien. Die Aspekte der Blutsicherheit müssten umfassender untersucht werden, einschließlich der Risikofaktoren im Verhalten von Blutspendern. Schließlich fordert die WHO mehr Maßnahmen zur Eindämmung unerwünschter Vorfälle mit medizinischen Geräten. Allein in den USA gibt es jedes Jahr über eine Million solcher Vorfälle und in Entwicklungsländern ist das Problem noch größer. Dort befindet sich die Hälfte der gesamten medizinischen Ausrüstung entweder in einem mangelhaften Zustand oder ist komplett unbrauchbar. Generell seien mehr Untersuchungen der Patientensicherheit in Entwicklungsländern erforderlich. Zurzeit kommen die meisten Daten aus Industrieländern. "Wir müssen herausfinden, wie die Erkenntnisse auf die Entwicklungsländer übertragbar sind", sagte David Bates von der Universität Harvard und der Weltallianz für Patientensicherheit der WHO: "Welche Epidemiologie gibt es in Entwicklungsländern und Schwellenländern? Welche Lösungen können übertragen werden und welche sind kosteneffizient? Es ist relativ klar, dass sich durch unsichere Praktiken in der Versorgung, insbesondere in Entwicklungsländern, erhebliche Belastungen ergeben, und es sind noch viel mehr Informationen erforderlich."

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