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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Zweite Welle der Living Labs gestartet

Die zweite Welle des Europäischen Netzwerks der Living Labs ENoLL(European Network of Living Labs) wurde auf einer Veranstaltung der portugiesischen Präsidentschaft in Brüssel gestartet, womit die Gesamtzahl der ENoLL-Mitglieder auf 51 steigt. Das Konzept der Living Labs wur...

Die zweite Welle des Europäischen Netzwerks der Living Labs ENoLL(European Network of Living Labs) wurde auf einer Veranstaltung der portugiesischen Präsidentschaft in Brüssel gestartet, womit die Gesamtzahl der ENoLL-Mitglieder auf 51 steigt. Das Konzept der Living Labs wurde zur Anregung der Innovation entworfen, indem gewährleistet wird, dass alle Interessengruppen, einschließlich der Endbenutzer, während des Forschungs- und Entwicklungsprozesses mit einbezogen werden. Wie ein Konferenz-Teilnehmer den CORDIS-Nachrichten gegenüber erklärte, werden die Anfangsphasen bei der Entwicklung von Produkten oder Dienstleistungen durch die Einbeziehung der Endverbraucher anspruchsvoller, da die Benutzer ihre Wünsche vermitteln und Forscher erklären, was technisch oder logistisch möglich ist. Allerdings bedeutet die frühe Einbeziehung von Endverbrauchern eine Zeitersparnis im späteren Verlauf des Prozesses, da die Forscher ein besseres Verständnis davon haben, was der Benutzer wünscht und erwartet. Dieser letzte Punkt ist wichtig. Wie Kari Mikkelä von ENoLL hervorhebt, liegt das Versagen von 70% bis 80% neuer Produkte oder Dienstleistungen nicht an einem Mangel an fortschrittlicher Technologie, sondern an einem mangelnden Verständnis der Benutzerbedürfnisse. Die erste Welle der Living Labs wurde vor einem Jahr von der finnischen EU-Ratspräsidentschaft gestartet. Finnland beheimatet sieben European Living Labs, mehr als jedes andere Land, und seine Unternehmen, Forschungseinrichtungen, öffentlichen Behörden und Bürger scheinen das Konzept der Living Labs voll und ganz aufgenommen zu haben. Kari Mikkelä zufolge wollen Unternehmen ihre Produkte in den nordischen Ländern testen, "weil die Bürger sehr daran interessiert sind, neue Produkte und Dienstleistungen zu testen und zu vervollkommnen." Mobilfunk-Riese Nokia arbeitet seit Anfang des Jahrtausends mit Living Labs. Veli-Pekka Niitamo ist Direktor für mWork-Forschung der Firma und Vorsitzender des Produktportfolioteams von Living Labs. Auf die Frage nach seinen Ratschlägen für neue Living-Lab-Projekte erklärte er, dass Nokias frühe Versuche beim "livinglabbing" darin bestanden, zu kooperieren, und dass Projekte eher nutzergeleitet sein sollten. "Wir haben realisiert, dass es eine absolut offene Plattform für die Schaffung neuer Dienstleistungen geben muss, in der die großen industriellen Akteure nicht die bestimmenden Kräfte oder gar die Investoren solcher Plattformen sein sollten, weil wir wirklich die Sicht des Benutzers bei der Entwicklung von Dienstleistungen und Produkten kennenlernen wollten", sagte er den CORDIS-Nachrichten. Eines der neu bewilligten Living Labs ist das Laurea Living Lab, dass sich um die Laurea Universität für angewandte Wissenschaften in Finnland herum gruppiert. Sari Sarlio-Siintola ist eine Teilnehmerin des Laurea Living Labs und hat ganz klare Vorstellungen über das Projekt. "Erstens ist dies ein Weg, bewährte Praktiken für Methoden, Werkzeuge und Geschäftsmodelle von Living Labs zu lernen", sagte sie den CORDIS-Nachrichten. "Zweitens ist es eine Gelegenheit, europäische Kooperationsmöglichkeiten für unsere Projekte zu finden. Und drittens ist es ein Kanal, über den unser Unternehmen auf den europäischen Markt gelangen kann." Mit einem Ausblick auf die Zukunft besteht die weitverbreitete Hoffnung, dass die slowenische EU-Ratspräsidentschaft während der ersten Hälfte des nächsten Jahres die dritte Welle Europäischer Living Labs starten wird. Das Land ist ein begeisterter Anhänger des Konzepts und hat mehr Living Labs als alle anderen neuen Mitgliedstaaten. Gleichzeitig gibt es ein wachsendes internationales Interesse an dem Konzept, namentlich innerhalb der rasch wachsenden asiatischen Volkswirtschaften. Veli-Pekka Niitamo glaubt, dass besonders China die Fähigkeit besitzt, in solche Plattformen zu investieren und sie in die Realität umzusetzen. "Das Potenzial, den chinesischen Markt zu erklimmen, und das Potenzial für eine Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Sektor sind so enorm, dass nicht nur Nokia, sondern alle Akteure der European Living Labs dieses Potenzial ausnutzen sollten", sagte er.

Länder

Finnland, Portugal, Slowenien

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