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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-Projekt zugunsten von Immigrantinnen

Ziel des EU-geförderten Projekts FEMAGE (Bedürfnisse von Immigrantinnen und ihre Integration in überalternde Gesellschaften), das kurz vor Ende seiner Laufzeit steht, ist es, die Erfahrungen und Bedürfnisse von Immigrantinnen und die Faktoren, die ihre Integration in die Gesel...

Ziel des EU-geförderten Projekts FEMAGE (Bedürfnisse von Immigrantinnen und ihre Integration in überalternde Gesellschaften), das kurz vor Ende seiner Laufzeit steht, ist es, die Erfahrungen und Bedürfnisse von Immigrantinnen und die Faktoren, die ihre Integration in die Gesellschaft des Gastlandes fördern, besser zu verstehen. "Uns war bewusst, dass im Zuge der Überalterung der europäischen Gesellschaft ein steigender Bedarf an Pflegepersonal besteht und dass zahlreiche Immigrantinnen nicht erwerbstätig sind", erklärt Projektkoordinatorin Charlotte Höhn vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung die Beweggründe für die Durchführung des Projekts. Eine weitere Überlegung war die Tatsache, dass viele Immigrantinnen keine Vorstellung davon haben, wie ihr Leben im Alter aussehen wird. Die Projektpartner führten Interviews mit Immigrantinnen aus Ländern außerhalb der EU über ihre Erfahrungen, Interessen, ihre Berufstätigkeit und ihre Zukunftsvorstellungen. Außerdem werteten sie Umfragen aus, die Aufschluss darüber geben, wie die Bevölkerung des Gastlandes Immigranten begegnet, und organisierte zielgerichtete Diskussionsrunden mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen (NRO). Laut Professor Höhn unterscheiden sich die Erfahrungen männlicher und weiblicher Immigranten erheblich. Das beginnt schon beim Immigrationsprozess selbst. "Die meisten Frauen emigrieren nicht aus eigenen Stücken", so Professor Höhn im Interview mit CORDIS-Nachrichten. "Sie kommen für gewöhnlich als Kinder oder als Ehefrau eines Immigranten." Frauen, die auf eigene Initiative emigrieren, fällt die Integration in die Gesellschaft des Gastlandes und in das Arbeitsleben leichter als Frauen, die zusammen mit ihrem Ehemann auswandern. Die meisten Immigrantinnen sind der Landessprache nicht mächtig, sodass sich die gesellschaftliche Integration im Gastland schwierig gestaltet. Darüber hinaus verbringen sie einen Großteil ihrer Zeit innerhalb ihrer eigenen ethnischen Gemeinschaft. Gut ausgebildete Frauen gaben im Interview, das im Rahmen des Projekts geführt wurde, an, dass ihre Erfahrungen und Fertigkeiten im Gastland häufig nichts wert waren, sodass ihnen oft nichts anderes übrig blieb, als schlecht bezahlte Jobs anzunehmen. Ferner treffen Frauen häufig keine Altersvorsorgemaßnahmen. Somit lautet die Frage: Wie können die EU-Staaten gewährleisten, dass Frauen aus anderen Ländern sich in ihrem Gastland besser integrieren und sich einbringen können? Nach Ansicht von Professor Höhn müssen Immigrantinnen in erster Linie die Möglichkeit erhalten, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Außerdem sollten sie nach und nach ein Bewusstsein für Emanzipation entwickeln und Selbstvertrauen aufbauen, damit sie den Mut haben, sich an Aktivitäten außerhalb ihrer ethnischen Gemeinschaft zu beteiligen. Auch die lokale Bevölkerung kann dazu beitragen, dass sich Immigranten willkommen fühlen und nicht abgelehnt. "Häufig kommt es zu Missverständnissen, sodass sich Immigranten abgelehnt fühlen, obwohl das nach Aussage der Bevölkerung nicht der Fall ist", so Professor Höhn. Mit Blick auf die Zukunft verweist Professor Höhn auf die Notwendigkeit, die Hindernisse bei der Integration weiblicher Immigranten in der EU eingehender zu erforschen. "Immigrantinnen sind eine vernachlässigte Bevölkerungsgruppe", so Professor Höhn abschließend. FEMAGE wird im Rahmen des Bereichs "Politikorientierte Forschung" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) finanziert.

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