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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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UK-Studie: Über-60-Jährige in Skandinavien am glücklichsten

Wollen Sie ein glückliches und zufriedenes Leben im Alter führen? Dann sollten Sie nach Skandinavien ziehen! Das ist das Ergebnis einer britischen Studie, in der untersucht wurde, welche Auswirkungen die Lebensform, das heißt, ob jemand alleine, mit einem Partner oder zusammen...

Wollen Sie ein glückliches und zufriedenes Leben im Alter führen? Dann sollten Sie nach Skandinavien ziehen! Das ist das Ergebnis einer britischen Studie, in der untersucht wurde, welche Auswirkungen die Lebensform, das heißt, ob jemand alleine, mit einem Partner oder zusammen mit anderen wohnt, auf die Zufriedenheit und Gesundheit von Senioren hat und wie sich die Verhältnisse in den unterschiedlichen europäischen Ländern darstellen. Professor Emily Grundy vom Zentrum für Bevölkerungsstudien an der School of Hygiene and Tropical Medicine in London (LSHTM), die die Studie zusammen mit Harriet Young, die ebenfalls am LSHTM tätig ist, leitete, führt diesen Umstand auf das funktionstüchtige Sozialsystem in Skandinavien zurück, wo ältere Menschen im Vergleich zu anderen Ländern mehr Sozialleistungen erhalten. Allgemein lässt sich sagen, dass "ältere Menschen, die alleine leben, nicht so glücklich und mit ihrem Leben weniger zufrieden sind als Senioren, die in Gemeinschaft leben", so Professor Grundy. In einer Partnerschaft zu leben trug in vielen Fällen zur Zufriedenheit bei. "Wer bei Verwandten oder Freunden lebte, fühlte sich eher einsam als Menschen, die mit ihrem Ehepartner zusammenlebten", heißt es in der Studie. Das gilt insbesondere für Männer, denn verheiratete Männer waren in aller Regel glücklicher als Männer, die mit anderen Menschen zusammenlebten. Frauen hingegen ging es für gewöhnlich besser, wenn sie alleine lebten oder gemeinsam mit Familienangehörigen oder Freunden, als wenn sie einen Partner hatten. Im Gegensatz zu Skandinavierinnen schätzten alleinlebende ältere Frauen in England und Wales ihre Gesundheit sogar besser ein als Frauen, die einen männlichen Partner an ihrer Seite hatten. Dies ist unter Umständen damit zu begründen, dass sie mehr Freiheiten haben und sich nicht rund um die Uhr um einen Ehemann kümmern müssen, dessen Gesundheitszustand mit großer Wahrscheinlichkeit schlechter ist als ihr eigener. Allerdings ist die Sterblichkeit sowohl alleinlebender Frauen als auch alleinlebender Männern höher als die von Menschen, die mit einem Partner zusammenleben. "Diese Forschungsergebnisse werden erhebliche Auswirkungen auf die Politik haben und etwa beeinflussen, ob eher langfristige Pflegedienste zugunsten älterer alleinstehender Menschen gefördert werden oder eher solchen Menschen Unterstützung geboten wird, die ältere Familienangehörige pflegen", so Professor Grundy. Der demographische Wandel und die Überalterung der Gesellschaft sind eine ernstzunehmende Herausforderung für die westlichen Länder. Beträgt die Zahl der Über-60-Jährigen in der EU heute rund 70 Millionen (20 Prozent der Bevölkerung), so wird sich diese Zahl bis zum Jahr 2050 voraussichtlich verdoppeln, sodass Menschen im Alter von über 60 dann 40 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen werden.Ferner leben immer mehr alte Menschen alleine und immer seltener bei ihren Kindern oder bei Angehörigen. Die Untersuchung wurde vom britischen Economic and Social Research Council (ESRC) finanziert und stützt sich auf Angaben des Office for National Statistics Longitudinal Study on England and Wales, der English Longitudinal Study of Ageing in England und der europäischen Sozialstudie (European Social Survey - ESS), die Daten aus 19 europäischen Ländern umfasst.

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