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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Europa braucht ganzheitlichen Ansatz für Lebensmittelsystem, fordert EWS

Auf einer von der Europäischen Wissenschaftsstiftung (EWS) und der Europäischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und technischen Forschung (COST) veranstalteten Konferenz riefen Wissenschaftler zu einem ganzheitlichen Ansatz hinsichtlich der Erforschung der...

Auf einer von der Europäischen Wissenschaftsstiftung (EWS) und der Europäischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und technischen Forschung (COST) veranstalteten Konferenz riefen Wissenschaftler zu einem ganzheitlichen Ansatz hinsichtlich der Erforschung der europäischen Essgewohnheiten auf. Ein besseres Verständnis des europäischen Lebensmittelsystems sei erforderlich, nicht nur, um Europa auf neue Lebensmittelmärkte vorzubereiten, aber auch, um sich auf die Veränderungen auf den eigenen Märkten einzustellen, sagen sie. Essen ist zu einer globalen Ware geworden: Der EWS zufolge kommen im europäischen Durchschnitt mehr unterschiedliche Fleisch- und Gemüsesorten auf den Tisch, als dies noch vor zehn Jahren der Fall war. Das bedeutet auch, dass Lebensmittel einen weiteren Weg zurücklegen, bevor diese auf europäischen Tellern landen. Zum Teil geschieht dies vermehrt auch durch die Einwanderung in die EU, die auch einen Wandel des Geschmacks, der Bräuche und Traditionen nach sich zieht. Auch eine alternde Bevölkerung, Übergewicht, höherer Wohlstand und längere Arbeitstage wirken sich auf das Lebensmittelsystem aus, genauso wie Änderungen in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und Vereinbarungen der Welt-Handelsorganisation (WTO - World Trade Organisation), das Klima und andere Umweltfaktoren wie die Devastierung. "Dies erfordert einen neuen Ansatz für die Beschreibung der Lebensmittelversorgung. Wir sprechen uns für einen Ansatz aus, der Lebensmittelsysteme einbezieht", sagt Thomas Henrichs, Berater des nationalen Umweltforschungsinstituts in Dänemark. "Der Lebensmittelsystemansatz umfasst nicht nur Aktivitäten hinsichtlich der Lebensmittelversorgung, wie Anbau und Verarbeitung grüner Bohnen und ihre Verpackung für die Verteilung sowie die Verfrachtung, sondern auch die Folgen des Bohnenverzehrs auf die Umwelt und die Wirtschaft sowie auf die Gesundheit und das Wohlergehen der Person, die diese verzehrt." Aber nicht nur der europäische Markt ändert sich. Auch globale Märkte sind nicht mehr das, was sie einmal waren: Beispielsweise steigt der Fleischkonsum in China an, genauso wie der Konsum von Milchprodukten in Indien, was sich auch auf Europa auswirkt. "Bis vor kurzem hat Europa in sein Lebensmittelsystem intensiv aber relativ isoliert investiert", erklärt Rudy Rabbinge der Universität Wageningen in den Niederlanden. "Aber Europa muss sein Lebensmittelsystem verändern, um von diesen neuen Märkten zu profitieren." Die Wissenschaftler hoffen durch die Untersuchung von Lebensmittelsystemen, ihr Verständnis der sozioökonomischen, politischen und kulturellen Einflüsse auf europäische Essgewohnheiten zu erweitern. Sie möchten auch die Lebensmittelindustrie und politische Entscheidungsträger dazu anregen, ihre Perspektive zu erweitern und das gesamte Lebensmittelsystem zu berücksichtigen, um die Effizienz insgesamt zu erhöhen.