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Kommission verstärkt Bemühungen für Technologien zum Schutz der Privatsphäre

Die Europäische Kommission will ihre Investitionen in die Entwicklung von Technologien zum Schutz der Privatsphäre von Internetnutzern wesentlich erhöhen, kündigte Kommissionsvizepräsident Franco Frattini an. In seiner Rede auf dem Microsoft Innovation Day in Brüssel hob Kom...

Die Europäische Kommission will ihre Investitionen in die Entwicklung von Technologien zum Schutz der Privatsphäre von Internetnutzern wesentlich erhöhen, kündigte Kommissionsvizepräsident Franco Frattini an. In seiner Rede auf dem Microsoft Innovation Day in Brüssel hob Kommissar Frattini die Bedeutung hervor, welche die Kommission den Technologien zum Schutz der Privatsphäre, den sogenannten PETs (Privacy Enhancing Technologies), beimisst. "Wir unterstützen die Entwicklung von PETs. Die Kommission wird durch Bewusstseinsbildungskampagnen die Verbraucher ermutigen, PETs zu benutzen. Wir werden Geld für Projekte zum Datenschutz und zum Schutz der Privatsphäre sowie für Studien zu ökonomischen Vorteilen von PET und zu Normen für den Einsatz dieser Technologien zur Verfügung stellen", sagte er. Der EU-Kommissar für Justiz, Freiheit und Sicherheit ging einen Schritt weiter, indem er feststellte, dass der EU-Beitrag für Forschungen zu diesen Technologien im aktuellen Siebten Rahmenprogramm (RP7) über den bereitgestellten Mitteln im vorangegangenen Programm liegt. "Europa hat im Rahmen des Sechsten Rahmenprogramms über 18 Millionen Euro für PET-Forschung bereitgestellt. Dieser Betrag soll sich in den kommenden Jahren erheblich steigern. Unter dem Siebten Rahmenprogramm werden 24 neue Projekte zu Sicherheit von Informations- und Kommunikationstechnologien, Identitätsmanagement, Privatsphäre und Vertrauen gestartet [beginnend am 1. Januar des nächsten Jahres]", sagte er. Da die Industrie Hauptentwickler und -lieferant dieser Technologien ist, meint der Kommissar, sei es für den Privatsektor sinnvoll, öffentlich-private Partnerschaften einzugehen und mit dem öffentlichen Sektor zusammenzuarbeiten, um innovative Lösungen zum Schutz der Privatsphäre und der Sicherheit in Europa bereitzustellen. Die EU-Strategie umfasste bereits das im September gestartete Europäische Forum für Sicherheitsforschung und Innovation (ESRIF), an dem sich Vertreter aus dem öffentlichen und dem privaten Sektor beteiligen. "Menschen zusammenzuführen, um PET-Innovationen voranzubringen, ist für uns wichtig", unterstrich Kommissar Frattini. Technologien zum Schutz der Privatsphäre können dabei helfen sicherzustellen, dass Informations- und Kommunikationssysteme die relevanten Datenschutzgesetze erfüllen, während sie gleichzeitig Verstöße gegen diese Gesetze aus technischer Sicht erschweren. Zum Beispiel können Verschlüsselungsverfahren ein illegales Auslesen von Daten bei deren Übermittlung im Internet verhindern und es dem Datenschutzbeauftragten erleichtern, geeignete Maßnahmen zum Schutz personenbezogener Daten vor einer unrechtmäßigen Verarbeitung zu ergreifen. "Cookie cutters" können verhindern, dass "Cookies" auf einen Rechner geladen werden und dort ohne Wissen des Benutzers bestimmte Vorgänge in Gang setzen. Datenverarbeitungsprogramme können auch so eingerichtet werden, dass sie die Daten anonymisieren, sobald die Identifizierung des Nutzers für den ursprünglichen Zweck nicht mehr notwendig ist. Die Europäische Kommission soll die Entwicklung dieser Technologien zum Schutz der Privatsphäre auch mithilfe umfangreicher Pilotvorhaben fördern.