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Bericht fordert Steigerung der landwirtschaftlichen Forschung, um Armen zu helfen

Ein neuer Bericht des Internationalen Forschungsinstitut für Ernährungspolitik (IFPRI) führt an, dass die Industrienationen die internationale landwirtschaftliche Forschung intensivieren müssen, um den armen Bevölkerungen der Welt zu helfen und den Anstieg der Lebensmittelprei...

Ein neuer Bericht des Internationalen Forschungsinstitut für Ernährungspolitik (IFPRI) führt an, dass die Industrienationen die internationale landwirtschaftliche Forschung intensivieren müssen, um den armen Bevölkerungen der Welt zu helfen und den Anstieg der Lebensmittelpreise zu bremsen. Joachim von Braun, leitender Autor des Berichts und Generaldirektor des IFPRI stellte die Analyse am 4. Dezember bei der Jahreskonferenz der Beratungsgruppe für Internationale Agrarforschung (Consultative Group on International Agricultural Research - CGIAR) in Peking, China, vor. "Da sich die weltweite Nahrungsmittelsituation sehr schnell durch neue treibende Kräfte definiert, einschließlich Einkommenswachstum, Klimawandel und der steigenden Erzeugung von Biokraftstoffen, muss die globale Gemeinschaft der Rolle von Landwirtschaft, Ernährung und Gesundheit in der Entwicklungspolitik neue Aufmerksamkeit widmen", sagte von Braun und betonte, dass ein klareres Bild der Folgen von Biokraftstoffen und von der Bedrohung durch den Klimawandel notwendig sei. Dem Bericht zufolge sind die durchschnittlichen Nahrungsmittelpreise auf der Welt seit 2000 um 53% gestiegen. Und das könnte nur die Spitze des Eisbergs sein: Eine Computersimulation zu den möglichen Preisen für Biokraftstoffe zeigte, dass die Maispreise bis 2020 um weitere 26% und die Preise für Ölsaaten um 18% steigen werden, sollten die Investitionen und Erweiterungspläne für Biokraftstoffe ausgeführt werden. Aus einem zweiten Szenario geht hervor, dass diese Auswirkungen noch drastischer sein werden, sollte die Erzeugung von Biokraftstoffen die Planung übersteigen: Ein Preisanstieg von 72% für Mais und von 44% für Ölsaaten würde zu einer Senkung der Nahrungsmittelverfügbarkeit und des Kalorienverbrauchs in allen Regionen der Welt führen. Dabei wären die afrikanischen Regionen südlich der Sahara am schlimmsten betroffen. Bei Getreide sagt der Bericht eine Preissteigerung von 10% bis 20% bis 2015 voraus, wodurch ein großer Notstand in Afrika und China heraufbeschworen wird, da diese Länder Nettoimporteure von Getreide sind. Das bedeutet, sie kaufen mehr Getreide als sie verkaufen. Indien dagegen würde von den steigenden Getreidepreisen profitieren, da das Land Nettoexporteur ist. "Nahrungsmittelpreise sind seit der Grünen Revolution ständig gefallen, aber diese Tage könnten auch vorüber sein", erklärte von Braun. "Die anschwellende Nachfrage für Tierfutter, Lebensmittel und Brennstoffe hat zu drastischen Preisanstiegen geführt, die aufgrund geringer Reserven und langsam nachwachsender landwirtschaftlicher Produkte in absehbarer Zukunft auch nicht wieder fallen werden. Außerdem wird der Klimawandel negative Folgen auf die Nahrungsmittelerzeugung haben, indem er das Problem, die weltweite Nahrungsmittelnachfrage zu decken, und den möglichen erbitternden Hunger und die Mangelernährung unter den Ärmsten der Welt verbinden wird. Das Wirtschaftswachstum hat zur Reduzierung des Hungers beigetragen, besonders wenn dieses gerecht verteilt ist. Aber leider erreicht das Wachstum nicht immer die ärmsten Menschen." Um diesem entgegenzuwirken, fordert der Bericht CGIAR sowie nationale Forschungssysteme dazu auf, in Agrarwissenschaften und -technologien zu investieren, um eine größere globale Erzeugung zu unterstützen. Außerdem sollten die Industrienationen an der Abschaffung von Handelsschranken arbeiten und den Marktzugang für Entwicklungsländer erleichtern. "In einer Welt, die mit einer größeren Nahrungsmittelknappheit konfrontiert ist, muss mehr gehandelt werden, zumindest müssen die Möglichkeiten gerecht verteilt sein." Das IFPRI wurde 1975 gegründet, um politische Lösungen zu entwickeln, um der Nahrungsmittelnachfrage der Entwicklungsländer auf nachhaltige Weise zu begegnen und die Verbindungen zwischen Forschung und politischen Entscheidungen zu stärken. Der größte Anteil der Finanzierung stammt von nationalen Regierungen aus aller Welt, von privaten Stiftungen sowie von internationalen und regionalen Organisationen in der Beratungsgruppe für Internationale Agrarforschung (Consultative Group on International Agricultural Research - CGIAR). Von denen ist der zweitgrößte multilaterale Investor nach der Weltbank die Europäische Kommission. Das IFPRI ist eines von 15 CGIAR Forschungszentren.

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