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Grünes Licht für gemeinsame Technologieinitiativen

Das Europäische Parlament brachte seine Unterstützung für die ersten Gemeinsamen Technologieinitiativen (GTI) zum Ausdruck und stimmte in einer Plenarsitzung mit großer Mehrheit dafür. Sie werden Ressourcen aus der Industrie, den Mitgliedstaaten und von der Kommission bündel...

Das Europäische Parlament brachte seine Unterstützung für die ersten Gemeinsamen Technologieinitiativen (GTI) zum Ausdruck und stimmte in einer Plenarsitzung mit großer Mehrheit dafür. Sie werden Ressourcen aus der Industrie, den Mitgliedstaaten und von der Kommission bündeln und eine kritische Masse in zentralen strategischen Bereichen schaffen. Jede GTI muss die Zustimmung des Rates und des Parlaments erhalten. Die ersten vier, die diese Zustimmung erhalten haben, gelten den Bereichen Miniaturisierungstechnologien, unsichtbare Computer, innovative Medizin und umweltfreundlicher Luftverkehr. Alle vier werden 2008 ins Leben gerufen. Die Abstimmung wurde bereits von zwei EU-Kommissaren begrüßt. Die Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien, Viviane Reding, sprach von der Notwendigkeit eines neuen Ansatzes für Forschung in bestimmten strategischen Bereichen, "um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und unsere Lebensbedingungen zu verbessern". Der für Wissenschaft und Forschung zuständige Kommissar Janez Potocnik sagte: "Indem wir Forschungsinvestitionen der Industrie und europäische öffentliche Forschungsmittel in einem bestimmten Industriebereich in einem einzigen Programm zusammenfassen, vergrößern wir beträchtlich unsere Chancen für einen technologischen Durchbruch, der Europa im Bereich der Innovation in eine führende Position bringen könnte." GTI sollen auf Bereiche abzielen, in denen bestehende Finanzierungsmechanismen nicht in dem Maß und mit der Geschwindigkeit Mittel bereitstellen können, wie es notwendig wäre, um für Europa eine führende Wettbewerbsposition zu erhalten. Indem nationale, europäische und industrielle Forschungsmittel gebündelt werden, sollen Anreize für erhöhte private Forschungsausgaben geschaffen werden. Die ersten vier GTI sind: - ARTEMIS Hier geht es um unsichtbare Computer, mit deren Hilfe heute Maschinen aller Art und Größe betrieben werden. Prognosen zufolge wird es bis zum Jahr 2010 mehr als 16 Milliarden Geräte mit eingebetteten Systemen geben, bis zum Jahr 2020 sogar 40 Milliarden weltweit. - ENIAC Gegenstand dieser Initiative ist der sehr hohe Miniaturisierungsgrad, der für die künftigen Generationen nanoelektronischer Komponenten erforderlich ist. Sie soll Europa helfen, seinen Anteil am Halbleitermarkt (200 Mrd. EUR) und am Markt für innovative Elektronikprodukte (fünffaches Volumen des Halbleitermarktes) zu erhalten. - Initiative zur innovativen Medizin Sie soll die verbesserte und sicherere Entwicklung neuer Arzneimittel und Europas Wettbewerbsfähigkeit in der Biomedizin unterstützen. - Clean Sky In diesem Rahmen will man sich um eine höhere Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Luftfahrtindustrie bemühen und gleichzeitig durch die Reduzierung von Schadstoffemissionen und Lärm die Belastung der Umwelt durch den Luftverkehr verringern. Jede GTI wird von einem Gemeinschaftsunternehmen durchgeführt. So soll die Starrheit, die manchmal im Zusammenhang mit öffentlicher Finanzierung steht, vermieden werden. Alle diese neuen GTI werden Mittel aus dem EU-Haushalt erhalten, zusätzlich zu Ressourcen von der Industrie und aus nationalen Budgets.

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