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EFSA: Geklonte Tiere unbedenklich für den menschlichen Verzehr

Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sind Milch und Fleisch von gesunden geklonten Schweinen und Rindern für den menschlichen Verzehr geeignet. Zu diesem Schluss gelangte die EFSA in einer wissenschaftlichen Stellungnahme, die die Europäische Kommi...

Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sind Milch und Fleisch von gesunden geklonten Schweinen und Rindern für den menschlichen Verzehr geeignet. Zu diesem Schluss gelangte die EFSA in einer wissenschaftlichen Stellungnahme, die die Europäische Kommission 2007 angefordert hatte. Sie wird durch eine weitere Stellungnahme der Europäischen Beratergruppe für ethische Fragen im Bereich Wissenschaft und neue Technologien ergänzt. Das Gutachten der EFSA wird jetzt im Rahmen einer Konsultation öffentlich zur Diskussion gestellt. Todesfälle und Krankheitsraten sind bei geklonten Tieren wesentlich höher als bei herkömmlich gezüchteten Tieren. Aber solange kranke Klone - genau wie kranke normale Tiere - nicht in die Nahrungskette gelangen, können gesunde Klone verzehrt werden, so das Fazit der EFSA. "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass im Hinblick auf die Lebensmittelsicherheit zwischen Produkten aus geklonten Tieren und deren Nachkommen und den konventionell gezüchteten Tieren ein Unterschied besteht", heißt es in der Stellungnahme. Die EFSA hat bei der Beantwortung der Frage, ob Milch und Fleisch von geklonten Tieren ein Sicherheitsrisiko darstellen, die folgenden Faktoren untersucht: Daten zur Zusammensetzung und zum Nährwert, Wahrscheinlichkeit des Vorkommens neuartiger Bestandteile, Gesundheitsstatus der Tiere, verfügbare Daten zu Toxizität und Allergenizität sowie mikrobiologische Aspekte. Die Behörde weist jedoch darauf hin, dass der somatische Zellkerntransfer (SZKT) eine relativ neue Technologie ist und dass die für eine Risikobewertung vorliegenden Daten daher begrenzt sind. Insofern konnten meist nur Untersuchungen kleineren Umfangs durchgeführt werden. Die Tatsache, dass der SZKT neu ist, hat aber auch Vorteile. Die Behörde stellt zwar fest, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden verhältnismäßig vieler Klone problematisch waren, bemerkt aber in ihrer Stellungnahme, dass die Anzahl der kranken Klone im Zuge der technologischen Verbesserungen vermutlich sinken wird. Beim SZKT wird der Zellkern differenzierter somatischer Zellen (Zellen, die keine Geschlechtszellen sind) über Zellenverschmelzung oder direkte Injektion in eine unreife Eizelle, deren Zellkern entfernt wurde, transferiert. Die Entwicklung des Embryos wird künstlich aktiviert und der Embryo dann in die Leihmutter injiziert. Dort entwickelt er sich bis zur Geburt. Klonen ist eine für die Wissenschaft attraktive Methode, da sie das Einbringen gewünschter Charakteristika, zum Beispiel Resistenz gegen eine bestimmte Krankheiten, ebenso ermöglicht wie die Fortpflanzung von Tieren unabhängig von deren Fruchtbarkeit. Kommentare zum Entwurf der Stellungnahme können bis zum 25. Februar eingereicht werden.

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