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EU-Projekt fordert schnelle Einführung von Wasserstoffenergie im Verkehrssektor

Ein EU-gefördertes Forschungsprojekt hat ergeben, dass durch die Nutzung von Wasserstoff in der Energiewirtschaft der gesamte Erdölverbrauch im Straßenverkehr bis zum Jahr 2050 um 40 % verringert werden könnte. Das HyWays-Projekt veröffentlichte seine "European Hydrogen Energy...

Ein EU-gefördertes Forschungsprojekt hat ergeben, dass durch die Nutzung von Wasserstoff in der Energiewirtschaft der gesamte Erdölverbrauch im Straßenverkehr bis zum Jahr 2050 um 40 % verringert werden könnte. Das HyWays-Projekt veröffentlichte seine "European Hydrogen Energy Roadmap" am 25. Februar, die von den Projektpartnern aus Industrie, Forschungsorganisationen und Regierungsbehörden in zehn europäischen Ländern aufgestellt wurde. Dieser Fahrplan wurde am selben Tag veröffentlicht, an dem die EU-Forschungsminister wesentliche Elemente für die Gemeinsame Technologieinitiative (GTI) zur Entwicklung von Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie billigten. Dieses von der Industrie geleitete integrierte Programm für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration wird in den nächsten sechs Jahren 470 Millionen Euro aus dem EU-Forschungsprogramm erhalten, wobei der private Sektor den gleichen Betrag aufbringen wird. Ziel ist es, die Entwicklung von Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologien zu beschleunigen, sodass ihre Markteinführungszeit um zwei bis fünf Jahre reduziert wird. Damit wären sie zwischen 2010 und 2020 auf dem Markt verfügbar. Der HyWays-Fahrplan legt dar, dass eine schnelle Einführung der Wasserstofftechnologie in den Verkehrssektor zur Reduktion der CO2-Emissionen einen erheblichen Beitrag leisten würde. Nach Berechnungen der Projektpartner wird "die 'well-to-wheel'-Reduzierung der CO2-Emissionen im Jahr 2050 zwischen 190 und 410 Mt betragen. Über 85% der Emissionsreduzierung betrifft den Straßenverkehr, wobei die CO2-Emissionen hier bis 2050 um rund 50% reduziert werden." Darüber hinaus weisen die Forscher darauf hin, dass Wasserstoff die Energienachfrage von den Ressourcen entkoppelt und auch als vorübergehendes Energiespeichermedium fungieren könnte. So würde die Einführung erneuerbarer Quellen in das Energiesystem im großen Maßstab unterstützt werden. Durch rasche Maßnahmen und durch die Führungsposition im weltweiten Markt für Wasserstofftechnologien könnte sich Europa auch neuen Wirtschaftschancen öffnen und seine Wettbewerbsfähigkeit stärken. Gleichzeitig stellt der Wasserstoff-Fahrplan klar fest, dass die Kosten von Endanwendungen erheblich reduziert werden müssen: "Eine wesentliche Erhöhung der FuE-Investitionen wird benötigt, zusammen mit einer gut ausbalancierten Verteilung der Mittel, um sicherzustellen, dass der wirtschaftliche Break-even-Point so bald wie möglich und mit minimalen Gesamtkosten erreicht wird", erklären die Projektpartner und fügen hinzu, dass die politischen Entscheidungsträger Wasserstofftechnologien stärker unterstützen müssten. Wasserstoff ist ein kohlenstofffreier Energieträger. Ebenso wie Strom kann Wasserstoff aus allen Energieressourcen gewonnen werden, beispielsweise aus Biomasse, Wind- und Solarenergie, Kernkraft sowie aus sauberen fossilen Brennstoffen. Es kann mit hoher Effizienz und ohne Emissionen in Strom und Hitze umgewandelt werden, besonders mithilfe von Brennstoffzellen. Durch die Entkopplung von Nachfrage und Ressourcen verbessert es die Versorgungssicherheit, wodurch jeder EU-Mitgliedstaat über seine Energiequellen selber entscheiden kann. Der HyWays-Fahrplan basiert auf einer Analyse der Situation von Straßenverkehr und Energie in Deutschland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Polen, Finnland, dem Vereinigten Königreich und Norwegen.