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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Eine Studie deckt auf: Müttersterblichkeit kann verhindert werden

Wahrscheinlich sterben mehr Mütter südlich der Sahara durch behandelbare Infektionskrankheiten als durch Erkrankungen im Zusammenhang mit Schwangerschaft oder Geburt, zeigt eine neue Studie. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Müttersterblichkeit in Entwicklungsländern ...

Wahrscheinlich sterben mehr Mütter südlich der Sahara durch behandelbare Infektionskrankheiten als durch Erkrankungen im Zusammenhang mit Schwangerschaft oder Geburt, zeigt eine neue Studie. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Müttersterblichkeit in Entwicklungsländern drastisch reduziert werden könnte, wenn wirksame Behandlungsmethoden für HIV/AIDS, Malaria und bakterielle Infektionen eingesetzt werden würden. Die europäische Unterstützung dieser Forschungsarbeit stammt aus dem EU-finanzierten Projekt PREMA-EU ("Malaria und anaemia in pregnancy"), das unter dem spezifischen Programm "Sicherung der internationalen Stellung der Gemeinschaftsforschung" des Fünften Rahmenprogramms (RP5) finanziert wird. Die Forschung wurde in der Fachzeitschrift PLoS Medicine veröffentlicht. Jedes Jahr sterben in Afrika rund 250.000 Frauen während der Schwangerschaft, bei der Entbindung oder kurz danach im Wochenbett. Die Senkung der Müttersterblichkeit bis zum Jahr 2015 um drei Viertel gehört zu den Millenniumszielen. In den Industrienationen haben medizinische Autopsien zu genaueren Autopsieberichten und zu verbesserten klinischen Verfahren geführt. In Entwicklungsländern werden komplette Autopsien nur selten ausgeführt. Deshalb sind Krankenhausaufzeichnungen und mündliche Informationen der Angehörigen der Verstorbenen die Hauptinformationsquellen zu den Ursachen der Müttersterblichkeit. In der jüngsten Studie haben die Forscher im Laufe von zwei Jahren Autopsien an 139 Frauen ausgeführt, die während der Entbindung im Maputo General Hospital in Mosambik verstorben waren. Sie fanden heraus, dass, während 38% der Todesfälle auf Geburtskomplikationen zurückzuführen waren, 48% durch Infektionen hervorgerufen wurden, die nicht unbedingt mit Schwangerschaft und Entbindung in Zusammenhang stehen. Vier Krankheiten - HIV, pyogene Lungenentzündung, schwere Malaria und pyogene Meningitis - waren für über 40% der Todesfälle verantwortlich. Für die Forscher ist klar, dass verstärkte Maßnahmen zur HIV-Prävention, die verstärkte Durchführung von HIV-Tests während der Schwangerschaft und die Verabreichung anti-retroviraler Arzneimittel an Schwangere zur Senkung der Müttersterblichkeit wesentlich beitragen könnten. Weitere empfohlene Maßnahmen betreffen die Versorgung mit behandelten Insektennetzen für die Malariaprävention und die Gewährleistung, dass andere Infektionskrankheiten, wie Lungenentzündung und Meningitis, sofort diagnostiziert und behandelt werden. Zu den wichtigsten Todesursachen, die direkt mit Schwangerschaft und Entbindung in Verbindung gebracht werden, gehören schwere Blutverluste während der Entbindung. Auch diese Todesfälle können verhindert werden, wenn adäquate Geburtshilfe und sichere Bluttransfusionen zur Verfügung stehen. "Ansteckende, behandelbare Krankheiten verursachten eine höhere Müttersterblichkeit als direkt mit der Entbindung zusammenhängende Ursachen", schlussfolgern die Forscher. "So zeigen unsere Erkenntnisse, dass ein Potenzial besteht, die Müttersterblichkeit südlich der Sahara zu reduzieren- nicht nur durch eine bessere Leistungsfähigkeit der Gesundheitsdienste, um Komplikationen bei der Entbindung anzugehen, sondern auch durch Maßnahmen, um eine bestimmte Gruppe Infektionskrankheiten zu verhindern und zu behandeln."

Länder

Mosambik