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Gemeinsame Maßnahme zur Überwachung des Klimawandels in AKP-Ländern

Angesichts des immer offensichtlicher zutage tretenden Klimawandels sind zwei europäische Einrichtungen, EUMETSAT und die Gemeinsame Forschungsstelle (JRC), eine Zusammenarbeit eingegangen. Damit vereinen die beiden Einrichtungen ihre Kräfte, um mögliche ökologische Herausfo...

Angesichts des immer offensichtlicher zutage tretenden Klimawandels sind zwei europäische Einrichtungen, EUMETSAT und die Gemeinsame Forschungsstelle (JRC), eine Zusammenarbeit eingegangen. Damit vereinen die beiden Einrichtungen ihre Kräfte, um mögliche ökologische Herausforderungen anzugehen, denen Entwicklungsländer wahrscheinlich als Folge des Klimawandels gegenüberstehen. Die von EUMETCast, dem Fast-Echtzeit-Übertragungssystem für Umweltdaten von EUMETSAT, erzeugten Daten werden von der Beobachtungsstelle für Afrika, die Karibik und den Pazifik (AKP) der JRC weiterverarbeitet. Dem JRC-Generaldirektor Roland Schenkel zufolge wird dieses Abkommen außerdem die Schaffung operativer Produkte ermöglichen. "Die Sicherstellung starker Verbindungen zwischen einer forschungsbasierten Organisation zur Unterstützung der Politik - der Gemeinsamen Forschungsstelle - und einer operativen Organisation - EUMETSAT -, beide im Bereich der Erdbeobachtung tätig, wird den Prozess der Umwandlung von Forschungsergebnissen in operative Produkte, die Benutzern nachhaltig und regelmäßig bereitgestellt werden können, stark unterstützen." Während AKP-Länder zu den Ländern mit dem geringsten Verbrauch an fossilen Brennstoffen gehören, müssen sie die Hauptlast der Folgen tragen, die von den Treibhausgasemissionen der Industriestaaten geschaffen werden. Pazifikinseln könnten ihre Landmasse unter ihren Füßen verlieren, während afrikanische Staaten längere Trockenperioden erleiden könnten. Die Erweiterung des Wissens ist eine zentrale Voraussetzung; und die Erdbeobachtung, der Schwerpunkt dieser Vereinbarung, spielt hierbei eine wichtige Rolle. Die Vereinbarung wird außerdem den Plan für den Aufbau des Globalen Klimabeobachtungssystem unterstützen, eine internationale Einrichtung, die mit der Bereitstellung der für die Überwachung des Klimas notwendigen Beobachtungen beauftragt ist. Es wurde im Jahr 1992 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Die Vereinbarung schafft auch einen Rahmen für den effizienten Austausch von Erfahrungen zur Ausbildung. Zusätzlich zum Austausch von Material und Informationen werden Ausbilder von Fall zu Fall eingeladen, um an Lehrgängen teilzunehmen und dazu Beiträge zu leisten. Dies soll in Abstimmung mit dem geplanten Ausbildungsmaßnahmen von EUMETSAT geschehen. Nicht zum ersten Mal bündeln diese zwei Einrichtungen ihre Bemühungen. Dr. Lars Prahm, Generaldirektor von EUMETSAT, sagte dazu: "Bereits in der Vergangenheit haben sich gemeinsame Maßnahmen zwischen EUMETSAT und der Gemeinsamen Forschungsstelle im Bereich der Klimaüberwachung als erfolgreich und für die Entwicklung von Kapazitäten in Afrika als wertvoll erwiesen. EUMETSAT und die JRC haben zum Beispiel Algorithmen zur Berechnung der Albedo der Erdoberfläche entwickelt. Die Oberflächenalbedo misst, wie viel Sonnenstrahlung von der Oberfläche zurück in die Atmosphäre reflektiert wird und ist eine zentrale Klimavariable." "Die Unterzeichnung dieser Kooperationsvereinbarung bietet einen neuen Impuls, der globalen Initiativen wie GMES [Globale Umwelt- und Sicherheitsüberwachung], ihrem Beitrag für Afrika und dem Aufbau eines Globalen Überwachungssystems für Erdbeobachtungssysteme zugutekommt", sagte Dr. Prahm. Allein hilft die JRC derzeit bei der Entwicklung der Beobachtungs-, Überwachungs-, Modellierungs- und Analysekapazitäten der Afrika-Beobachtungsstelle für nachhaltige Entwicklung. Die Beobachtungsstelle deckt Umwelt und natürliche Ressourcen, Lebensmittelsicherheit und Produktion von Anbaupflanzen sowie Krisenprävention und -management in bestimmten Bereichen Afrikas ab. Das von dieser Beobachtungsstelle geschaffene Wissen fördert die internationale Kooperation und Koordination und erzeugt Daten für die Erstellung und Diagnose von Szenarien.