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Reaktion von Meeresalgen auf den Klimawandel

Angesichts des immer deutlicher werdenden Klimawandels mobilisieren Länder auf der ganzen Welt ihre Spitzenwissenschaftler in der Bemühung, seine Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu messen. Einer dieser Wissenschaftler ist der junge Dr. Björn Rost, der kürzlich eine Fi...

Angesichts des immer deutlicher werdenden Klimawandels mobilisieren Länder auf der ganzen Welt ihre Spitzenwissenschaftler in der Bemühung, seine Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu messen. Einer dieser Wissenschaftler ist der junge Dr. Björn Rost, der kürzlich eine Finanzhilfe für unabhängige Nachwuchsforscher (Independent Investigator Grant) des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) erhalten hat. Seine Forschung wird sich auf die Auswirkung des Klimawandels auf Mikroalgen in den Ozeanen konzentrieren. Große Filmproduktionen und viele Science-Fiction-Autoren haben immer wieder ein dramatisches Bild von den Folgen des Klimawandels gezeichnet. Allerdings wird häufig außer Acht gelassen, dass sich jeder auftretende Wandel zuerst auf der Mikroebene bemerkbar machen wird. . Und genau hierauf wird sich die Arbeit von Björn Rost konzentrieren. Mit einer Förderung von 1,4 Millionen Euro vom ERC wird sich das Projekt PhytoChange mit den Auswirkungen des Klimawandels auf Phytoplankton (Mikroalgen) im Meer beschäftigen. Die Mikroalgen an der Ozeanoberfläche spielen eine wichtige Rolle im marinen Ökosystem, da sie die Nahrungsgrundlage der marinen Artengemeinschaft liefern. An der Ozeanoberfläche gibt es viel Leben; Mikroalgen können das Sonnenlicht als Energiequelle für ihr Wachstum nutzen und Kohlendioxid (CO2) zu organischen Verbindungen wie Zucker umzuwandeln. Allerdings steigen die CO2-Emissionen als Folge der Verschmutzung weiter an, was zu höheren CO2-Konzentrationen und niedrigeren pH-Werten in den marinen Ökosystemen führt. Dadurch werden die Meere saurer, was die Meereswissenschaftler als Ozeanversauerung bezeichnen. Die zunehmende Erwärmung des Oberflächenwassers beeinflusst gleichzeitig die Durchmischungstiefe, das Lichtklima und den Nährstoffeintrag aus tieferen Wasserschichten. Diese Veränderungen haben weit reichende Folgen für das gesamte Ökosystem und die Lebensmittelkette. "Vorhersagen, wie das Phytoplankton sowohl auf zellulärer Ebene als auch im Ökosystem auf die zukünftigen Veränderungen reagiert, sind eine der zentralen Aufgaben in der Klimaforschung. Hierzu müssen wir die Reaktionen der Arten in Experimenten nicht nur beschreiben, wir müssen verstehen, warum Fotosynthese, Kalkbildung, Stickstofffixierung und andere wichtige zelluläre Prozesse von Meeresalgen sich unter dem Einfluss des Klimawandels verändern", erklärte Dr. Rost, der am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Deutschland arbeitet. Das Projekt wird insbesondere den Einfluss von Umweltveränderungen auf ausgewählte Phytoplanktongruppen wie Kieselalgen und Kalkalgen untersuchen. "Bisher wurde in Experimenten in der Regel nur der Einfluss einzelner Umweltfaktoren untersucht und selten die kombinatorischen Effekte", sagt Dr. Rost. "In unseren Labor- und Felduntersuchungen werden wir deshalb mehrere Einflüsse gleichzeitig untersuchen. Mit den Methoden, die wir in den letzten Jahren entwickelt haben, sollen dann neben der Beschreibung auch Erklärungen für die artenspezifischen Reaktionen auf die veränderten Umwelteinflüsse geliefert werden." Dr. Rost war einer von 9.000 Konkurrenten, die sich um eine Förderung durch den Independent Researcher Grant des ERC beworben haben. Nur 3% der Bewerbungen in diesem stark umkämpften Bereich waren erfolgreich. Diese Finanzhilfen bieten bis zu zwei Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren und sollen die Laufbahnen von Nachwuchsforschern fördern. PhytoChange wird mit zahlreichen Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt zusammenarbeiten: mit der Universität von British Columbia (Kanada), der Technischen Universität in Sydney (Australien), der Station für Meeresbiologie in Roscoff (Frankreich), der Bar-Ilan-Universität (Israel), der Universität Kopenhagen (Dänemark) und mit der Universität Edinburgh (Vereinigtes Königreich).

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