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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Studie bestätigt Zusammenhang zwischen Geburtsgewicht, Gewichtszunahme und Herzproblemen

Eine sogenannte schwache Entzündung (low-grade inflammation) im Erwachsenenalter kann auf ein niedriges Geburtsgewicht und übermäßige Gewichtszunahme in der Pubertät zurückgeführt werden. Diese Entzündung kann zu einem höheren Risiko für die Entwicklung von Herzkrankheit und a...

Eine sogenannte schwache Entzündung (low-grade inflammation) im Erwachsenenalter kann auf ein niedriges Geburtsgewicht und übermäßige Gewichtszunahme in der Pubertät zurückgeführt werden. Diese Entzündung kann zu einem höheren Risiko für die Entwicklung von Herzkrankheit und anderen kardiovaskulären und Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes führen, hat jetzt ein finnisch-britisches Forscherteam herausgefunden. Die teilweise EU-finanzierte Arbeit wurde kürzlich in der Zeitschrift The European Heart Journal veröffentlicht. Vorangegangene Studien haben bereits Zusammenhänge zwischen spezifischen Markern der systemischen Entzündung und der Entwicklung von Krankheiten wie der koronaren Herzkrankheit und Schlaganfall sowie vorhandener oder fortschreitender Atherosklerose - eine Arterienerkrankung - festgestellt. In dieser jüngsten Studien haben die Forscher einen dieser Marker ausgewählt: ein Plasmaprotein mit der Bezeichnung "C-reactive protein" (CRP), das in der Leber sekretiert wird und dessen Werte bei einer körperweiten Entzündung ansteigen. "Entzündung ist ein ernst zu nehmender Zustand, weil er mit künftigen kardiovaskulären Ereignissen in vielen Populationsstudien der vergangenen Jahre in Verbindung gebracht wurde und er eventuell auch eine Rolle bei der Entwicklung von kardiovaskulären Krankheiten spielt", erläutert Professor Paul Elliott, Leiter der Abteilung für Epidemiologie und Volksgesundheit am Imperial College London und Co-Autor der Studie. Anhand von Daten aus der Kohortenstudie des Geburtenjahrgangs 1966 für Nordfinnland beobachteten die Forscher 5.840 Menschen von ihrer Geburt an bis zum 31. Lebensjahr. Sie stellten fest, dass je kleiner das Baby bei der Geburt war und je mehr Gewicht während Pubertät zugenommen wurde, desto höher lagen die CRP-Werte in der Leber des Erwachsenen. Die CRP-Werte der Probanden lagen für jedes Kilogramm geringeres Geburtsgewicht um 16% höher und für jeweils zehn Zentimeter, die diese bei der Geburt kleiner waren, um 21% höher. Außerdem stiegen die CRP-Werte für jeden zusätzlichen Indexpunkt Körpermasse, der zwischen dem 14. und 31. Lebensjahr gewonnen wurde, um 16%. "Wir haben herausgefunden, dass Menschen mit einem niedrigeren Geburtswicht im Erwachsenenalter höhere CRP-Werte haben und umgekehrt - Menschen mit einem höheren Geburtsgewicht haben später niedrigere CRP-Werte", erklärt Dr. Ioanna Tzoulaki, Leitautorin der Studie und Lektorin an der Abteilung für Epidemiologie und Volksgesundheit, Imperial College London. "Die 'niedrigeren' und 'höheren' CRP-Werte stehen im Verhältnis zu Messungen bei anderen Studienteilnehmern." Laut Dr. Tzoulaki geht aus den Ergebnissen hervor, dass das Potenzial für die Entwicklung einer Herzkrankheit für Individuen, die bei der Geburt klein waren und während der Pubertät und in den frühen Erwachsenenjahren stark an Gewicht zunehmen, größer ist. Und schließlich kann "die Förderung eines gesünderen Lebensstils während der Kindheit und Pubertät, die zur Stabilisierung des Gewichts führt, ein wichtiger Schritt sein, um bei jungen Erwachsenen ein geringeres kardiovaskuläres Risiko zu erreichen", sagen die Autoren der Studie. Außer dem Imperial College London haben sich auch Forscher des Nationalen Instituts für Volksgesundheit in Finnland und die finnische Universität Oulou sowie das Northwest Institute for Bio-Health Informatics im Vereinigten Königreich an dieser Studie beteiligt. Die europäische Unterstützung der Forschung stammt aus dem europäischen Projekt European Birth-Lifecourse-Studies (EURO-BLCS), das unter dem Themenbereich "Life Quality" des Fünften Rahmenprogramms finanziert wurde (RP5).

Länder

Finnland, Vereinigtes Königreich

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