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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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IKT zur Beseitigung von Europas Kohlenstoffabdruck

Die Europäische Kommission hat eine Mitteilung verabschiedet, die die Rolle der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) bei der Verbesserung von Energieeffizienz und bei der Reduzierung von Europas Kohlenstoffabdruck darlegt. Der größte Schwerpunkt liegt auf der Erf...

Die Europäische Kommission hat eine Mitteilung verabschiedet, die die Rolle der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) bei der Verbesserung von Energieeffizienz und bei der Reduzierung von Europas Kohlenstoffabdruck darlegt. Der größte Schwerpunkt liegt auf der Erfordernis einer verstärkten IKT-Forschung, um die Effizienz von Computerkomponenten zu verbessern, ebenso wie von Europas Stromnetzen, Wohnungen, Gebäuden und Beleuchtungssystemen. Diese jüngste Mitteilung mit dem Titel "Addressing the challenge of energy efficiency through Information and Communication Technologies" (Die Herausforderungen der Energieeffizienz mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien angehen) passt in das Gesamtziel der Europäischen Union, sich zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft mit hoher Energieeffizienz zu entwickeln. Um dies zu erreichen, müsse man das Wirtschaftswachstum vom Energieverbrauch entkoppeln. Wenn sich nichts ändert, so schätzt man, wird der EU-weite Energieverbrauch bis 2012 voraussichtlich um bis zu 25 % steigen und die Treibhausgasemissionen in die Höhe treiben. "Aber anstehende Veränderungen können auch die Möglichkeit für eine Modernisierung der europäischen Wirtschaft bieten, hin zu einer Zukunft, in der Technologie und Gesellschaft auf neue Bedürfnisse eingestellt sind und in der Innovation neue Möglichkeiten schaffen wird", sagt die Kommission. "IKT werden nicht nur die Energieeffizienz verbessern und den Klimawandel bekämpfen, sie werden auch die Entwicklung eines großen Markts für neuste IKT-basierte Energieeffizienztechnologien anregen, der die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft steigern und neue Geschäftsmöglichkeiten schaffen wird." Um diesen Prozess in Gang zu bringen, fordert die Kommission Forschungen zur Verbesserung der Energieeffizienz in verschiedenen spezifischen Bereichen, angefangen mit IKT selber. "Die IKT-Industrie befindet sich in einer einzigartigen Position, um bei der Reduzierung ihres Energieabdrucks mit gutem Beispiel voranzugehen, [...] indem sie den Weg zur Bestimmung und Schaffung effizienter Lösungen weisen, dem andere Sektoren aus Gesellschaft und Wirtschaft folgen können", heißt es in der Mitteilung. Forschung solle sich daher auf neue IK-Technologien und -Anwendungen konzentrieren, die ein hohes Potenzial bei der Energieeffizienz besitzen, ebenso wie auf die Reduzierung der Energieintensität derzeitiger IK-Technologien und -Komponenten, einschließlich Computerbildschirme und Netzteile. Die Einbindung von IKT für ein besseres Management von Europas Stromnetz wird ebenfalls in dem Kommissionsdokument hervorgehoben. Die Energiewirtschaft (Sektor Energieumwandlung), dominiert von der Stromproduktion, verbraucht rund ein Drittel der gesamten Primärenergie. Um Energieeinsparungen zu erreichen, werden sich Forschungsmaßnahmen auf Querschnittsdisziplinen konzentrieren, beispielsweise auf Hardwarekomponenten, Überwachung und Steuerung, das Management komplexer Stromsysteme, intelligentes Messen sowie verteilte Erzeugung. Diese Maßnahmen könnten noch besser unterstützt werden, schlägt die Kommission vor, indem bewährte Praktiken und Pilotprojekte im großen Maßstab zu IKT-unterstützten verteilten Erzeugungssystemen ausgetauscht werden. Der Gebäudesektor Europas verbraucht mehr als 40% der Energie. Da die größten Einsparungen bei Wohn- und Geschäftsgebäuden gemacht werden müssen, schlägt die Kommission vor, dass sich die Forschung auf Energiemanagementsysteme sowohl für Alt- als auch für Neubauten konzentrieren sollte. Diese Energiemanagementsysteme, die auch intelligentes Messen und fortschrittliche Visualisierung umfassen, können fortlaufend Daten zu den Vorgängen in einem Gebäude und zum Betrieb seiner Ausstattung erfassen und diese in ein kognitives Kontrollsystem einspeisen, um die Energieleistung zu optimieren. Durch die Sensibilisierung des öffentlichen Bewusstseins zum Energieverbrauch erhofft sich die Kommission, dass diese Systeme Verhaltensveränderungen sowohl in Haushalten als auch in Unternehmen anregen werden. Schätzungen zufolge ist die Beleuchtung für rund ein Fünftel des weltweiten Stromverbrauchs verantwortlich, bietet also ein großes Potenzial für Einsparungen. Daher werden auch Forschungen zu intelligenteren Innen-, Außen- und Straßenbeleuchtungen von der Kommission unterstützt. Ein viel versprechendes Gebiet, das bereits fortgeschritten ist, sind organische Leuchtdioden (OLED), die sich für großflächige Beleuchtung nutzen lassen. Diese haben den Vorteil einer gleichmäßigen, diffus strahlenden Oberfläche und bleiben gleichzeitig sehr energieeffizient und umweltfreundlich. Der Kommission zufolge werden das Siebte Rahmenprogramm ebenso wie nationale Forschungsprogramme bei der Erfüllung dieser Forschungsziele eine zentrale Rolle spielen. Darüber hinaus sollte die Verwendung von Ergebnissen aus diesen Forschungen durch nationale und regionale Programme, das Europäische Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation und andere geeignete operative Programme gefördert werden.