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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-gefördertes Projekt entwickelt Bodensanierungsmethode

Das EU-geförderte CLEANSOIL-Projekt hat eine Methode für die örtliche Sanierung von verschmutzen Böden entwickelt. Die Methode wurde bereits erfolgreich in Russland und der Ukraine an Böden getestet, die durch petrochemische Rückstände und Pestizide schwer belastet waren, wobe...

Das EU-geförderte CLEANSOIL-Projekt hat eine Methode für die örtliche Sanierung von verschmutzen Böden entwickelt. Die Methode wurde bereits erfolgreich in Russland und der Ukraine an Böden getestet, die durch petrochemische Rückstände und Pestizide schwer belastet waren, wobei sich herausstellte, dass Letztere besonders effizient entfernt werden konnten. Eine vom russischen Landwirtschaftsministerium im Jahre 2001 durchgeführte Untersuchung zeigte eine schwerwiegende Belastung der regionalen Böden des Landes auf: 70 Millionen Hektar enthielten Schwermetalle, 2,5% waren mit gefährlichen Chemikalien verseucht und bei 4% wurde eine beträchtliche Pestizidbelastung nachgewiesen. Dies führte dazu, dass keine Landwirtschaft mehr betrieben werden kann und dass das Grundwasser ebenfalls extrem belastet ist. Westsibirien und Nord-Kaukasus, die Republik Komi, Baschkirien, die Republik Tatarstan und die Wolga-Region sind die am schwersten betroffenen Gebiete. Das Problem beschränkt sich jedoch nicht ausschließlich auf diese Regionen. In der EU sind geschätzte 1,5 Millionen Flächen mit Schwermetallen, polychlorierten Biphenylen (PCB) oder chlorierten Kohlenwasserstoffen verschmutzt. Zu diesen Flächen gehören frühere militärische Standorte, Maschinenreparaturwerkstätten und Tankstellen sowie industrielle Produktionsstandorte. Die am häufigsten angewandte Methode für die Sanierung dieser verunreinigten Flächen ist das Abtragen und Beseitigen des verschmutzten Bodens. Diese sehr kostspielige Behandlung kostet - je nach angewandter Technologie und Belastungsgrad - zwischen 59 Millionen und 109 Millionen Euro pro Hektar, erklärt das CLEANSOIL-Konsortium. Abgesehen davon erweist sich die Aufbereitung der oberen Bodenschicht oft als unmöglich. Das CLEANSOIL-Projekt löst beide Probleme. Für die Entfernung der Schadstoffe aus dem Boden wendet die CLEANSOIL-Methode den Absorptionsmechanismus an: Ein Netzwerk von Hülsen innerhalb perforierter Rohre wird entlang einer Anzahl von horizontal in den Boden gebohrten Löchern eingebracht. Laut den Projektpartnern erweist sich die horizontale Bohrung als besonders effizient, da die Bodenkontaminierung häufig eher horizontal als vertikal verläuft. Diese Hülsen enthalten Absorptionskörper, die die Schadstoffe mithilfe der Feuchtigkeit des Unterbodens absorbieren. Sobald der Prozess beendet ist, können die Hülsen und die Rohre einfach entfernt und die Absorptionskörper dekontaminiert und erneut verwendet werden. Je nachdem, welches Absorptionsmittel sich am besten für den zu beseitigenden Schadstoff eignet, können verschiedene Mittel zum Einsatz gelangen. Darüber hinaus eignet sich die CLEANSOIL-Methode für die Aufbereitung unter bestehenden Infrastrukturen wie Lagerhäusern, aus denen eventuell Schadstoffe in den Boden gesickert sind. CLEANSOIL vereinigt acht Forschungs- und Industriepartner aus EU- und Nicht-EU-Ländern und erhält Fördermittel in Höhe von ungefähr 750,000 Euro aus dem Sechsten Forschungsrahmenprogramm (RP6) und weitere 200,000 Euro aus anderweitigen Quellen.

Länder

Russland, Ukraine

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