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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Neues Projekt setzt Nanopartikel im Kampf gegen Alzheimer ein

Ein neues EU-finanziertes Projekt untersucht den Einsatz von Nanopartikeln für Diagnose und Behandlung von Alzheimer. Die fünf Jahre laufende NAD-Initiative ("Nanoparticles for the therapy and diagnosis of Alzheimer's disease") ist mit einem Budget in Höhe von 14,6 Millionen E...

Ein neues EU-finanziertes Projekt untersucht den Einsatz von Nanopartikeln für Diagnose und Behandlung von Alzheimer. Die fünf Jahre laufende NAD-Initiative ("Nanoparticles for the therapy and diagnosis of Alzheimer's disease") ist mit einem Budget in Höhe von 14,6 Millionen Euro ausgestattet und wird über das Siebte Rahmenprogramm finanziert (RP7). Sie führt Forscher aus verschiedenen Disziplinen zusammen, die an 19 Einrichtungen in 13 Ländern arbeiten. Alzheimer ist die am meisten verbreitete Form von Demenz: Von den fünf Millionen Demenzkranken in Europa, wurden mehr als die Hälfte mit Alzheimer diagnostiziert. Und wegen der Alterung der Bevölkerung werden diese Zahlen wahrscheinlich noch weiter ansteigen. Die Krankheit wird durch vermehrte Ablagerungen des Peptidmoleküls beta-Amyloid im Gehirn verursacht, was zur Degenerierung der Nervenzellen führt. Zu den Symptomen von Alzheimer gehören Verwirrung, Gedächtnisverlust und Stimmungsschwankungen. Bis heute gibt es keine Therapie fürTherapie für diese Erkrankung, obwohl es Medikamente gibt, die bei manchen Patienten den Krankheitsverlauf bremsen können. "Alle sieben Sekunden wird auf der Welt ein neuer Fall von Demenz diagnostiziert. Die Mehrheit dieser Menschen leidet an Alzheimer", erörtert Professor David Allsop von der Universität Lancaster im Vereinigten Königreich, einer der Projektpartner. "Aber trotz großer wissenschaftlicher Fortschritte, die die Interpretation der molekularen Grundlagen dieser Krankheit ermöglicht haben, wurden bislang nur geringe Fortschritte für eine bessere Diagnose und Therapie erzielt." Das NAD-Projekt wird eine Reihe von Nanopartikeln entwerfen, die die Blutbahn durchqueren können, um zum Ort der Erkrankung zu gelangen. An diese Nanopartikel werden Moleküle angehängt, die die Amyloid-Ablagerungen erkennen und zerstören können. Die Erststudien sollen an transgenen Mäusen durchgeführt werden. Sollten sich diese als erfolgreich erweisen, folgen Tests am Menschen. Den Projektpartnern zufolge bieten Nanopartikel bei Diagnose und Therapie zahlreiche Vorteile. Dazu gehören eine geringe Toxizität, biologische Abbaubarkeit, Stabilität und einfache Vorbereitung. "Sollten sich die Forschungserwartungen erfüllen, könnten die Ergebnisse enorme Auswirkungen auf Frühdiagnose und Heilung dieser äußerst deprimierenden Krankheit haben", erläutert Professor Allsop. Altersbedingte Krankheiten wie Alzheimer stehen hoch oben auf der Prioritätenliste sowohl des RP7 als auch des französischen EU-Ratsvorsitzes, der am Jahresende abläuft. Auf dem nächsten Treffen der Forschungsminister der EU Ende September werden die Franzosen alle Mitgliedstaaten zur Unterzeichnung einer gemeinsamen Verpflichtung auffordern, um neurodegenerative Krankheiten und vor allem die Alzheimerkrankheit anzugehen. Zusätzlich wird Ende Oktober in Paris eine Konferenz zum Thema Alzheimer stattfinden.

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