CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Nachrichten
Inhalt archiviert am 2023-03-02

Article available in the following languages:

Kleine Nano-Helden im Kampf gegen Krebs

Ein neues europäisches Forschungsprojekt nutzt die neuesten Nanotechnologieverfahren, um Nanopartikel zu entwerfen, die Tumore suchen und aufspüren können. Wenn sich diese superkleinen "Nanos" erst einmal am richtigen Ort befinden, werden sie auch die Fähigkeit haben, den Tumo...

Ein neues europäisches Forschungsprojekt nutzt die neuesten Nanotechnologieverfahren, um Nanopartikel zu entwerfen, die Tumore suchen und aufspüren können. Wenn sich diese superkleinen "Nanos" erst einmal am richtigen Ort befinden, werden sie auch die Fähigkeit haben, den Tumor anzugreifen und zu neutralisieren. Das NANOTHER-Projekt ("Integration of novel nanoparticle based technology for therapeutics and diagnosis of different types of cancer") wird von der EU mit Mitteln in Höhe von 8,5 Millionen EUR unter dem Siebten Rahmenprogramm gefördert. Krebs, die moderne Geißel der Menschheit, ist eine der Haupttodesursachen im Europa von heute. Die Daten zeigen, dass jedes Jahr nahezu 3,2 Millionen Menschen in der EU mit der Diagnose Krebs konfrontiert werden. Trotz neuer Fortschritte im Kampf gegen Krebs ist es für die Forscher schwierig, wirklich voranzukommen. Dennoch ist man in der EU beständig auf der Suche nach Lösungen. Das Ziel besteht darin, die aufstrebende Disziplin der Nanotechnologie in den Kampf gegen Krebs mit einzubeziehen. NANOTHER ist ein Projekt, das diese Aufgabe angeht. Die Nanomedizin, die Anwendung der Nanotechnologie auf dem Gebiet der Medizin, soll jetzt auf den Vormarsch gebracht werden. Die Forscher hoffen auf die Entwicklung eines Systems, mit dessen Hilfe Medikamente zur Krebsbehandlung auf wirksamere Weise verabreicht werden können. Beispielsweise könnten höhere Dosierungen zielgerichteter zu den Tumorzellen gebracht werden, was insgesamt eine Reduzierung in der Dosierung der angewandeten Arzneimittel ermöglicht. Der zusätzliche Vorteil besteht in einer Verringerung der Nebenwirkungen, die auftreten, wenn die üblichen chemotherapeutischen und strahlentherapeutischen Verfahren angewandt werden. Experten der Nanomedizin sehen es als erwiesen an, dass diese Nebenwirkungen, zusammen mit der geringen Löslichkeit der Medikamente, für die Behinderung oder Einschränkung der umfassenden Anwendung der gegenwärtigen Behandlungen gegen Krebs verantwortlich sind. NANOTHER folgt einem einzigartigen Forschungsansatz. Es werden zwei Typen synthetischer Nanopartikel eingesetzt: polymere und magnetische Nanopartikel. Polymere Nanopartikel enthalten Moleküle, die bei der Erkennung von Tumorzellen und der Lenkung des Wirkstoffes in die befallenen Bereiche behilflich sein werden. Magnetische Nanopartikel werden gleichsam bei der Identifizierung der Tumore beteiligt sein und deren Beseitigung durch Erhöhung der Temperatur unterstützen. Die Nanopartikel haben ein sehr hohes Oberflächen-Volumen-Verhältnis, was insbesondere bei hohen Temperaturen auf wirksame Weise die Energiediffusion ankurbelt, so die Wissenschaftler. An dem vierjährigen NANOTHER-Projekt sind 18 Forschungspartner aus Europa und aus dem Ausland beteiligt. Koordinator ist das GAIKER-IK4 Technological Centre (Spanien). Die Gruppe kann auf umfassende Erfahrungen in der Erforschung und Entwicklung von Werkzeugen für die frühzeitige Erfassung von Krebs und anderen Krankheiten verweisen. Andere Projektteilnehmer sind ALMA Consulting (Frankreich); das Technology Education Institute Athen (Griechenland), Argus (Italien), AHAVA (Israel), Feyecon (Niederlande) und Hameln (Slowakei).

Länder

Griechenland, Frankreich, Israel, Italien, Niederlande, Slowakei

Verwandte Artikel