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Take-off for sustainable supply of woody biomass from agrarian pruning and plantation removal

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Holz für die Energieerzeugung aus Gehölzschnitt und Rodung von Plantagenflächen

Das Biomassepotenzial, das landwirtschaftliche Holzabfälle als Energiequelle in Europa bergen, ist enorm, wird jedoch tatsächlich kaum genutzt. Ein EU-finanziertes Projekt setzt sich für eine bessere Potenzialausschöpfung in der Zukunft ein, damit diese Ressource eine solche Marktakzeptanz erreicht, wie sie andere Arten von festen Biobrennstoffen genießen.

Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen

Zu den verschiedenen Arten von Biomasse, die in der Landwirtschaft gewonnen werden, zählen Ernterückstände. Diese verbleiben nach der Ernte auf dem Feld und bestehen aus unterschiedlichen Teilen von Pflanzen oder Bäumen. Sie stellen hervorragende Energiequellen dar. Leider bleibt ihr Potenzial zurzeit in Europa meist unbeachtet. Den Teufelskreis durchbrechen Das EU-finanzierte Projekt uP_running wurde ins Leben gerufen, um das Potenzial von Biomasse aus dem Gehölzschnitt und der Rodung von Plantagenflächen in der Landwirtschaft zu erschließen. Besonders betrifft dies Material, das in Weinbergen, Olivenhainen und auf Obstplantagen gewonnen wurde. Die Projektpartner stellten fest, dass die größten Hürden für die Steigerung des Anteils an Biomasse aus Gehölzschnitt und der Rodung von Plantagenflächen in der Landwirtschaft nicht technischer Natur sind. „Die Landwirte haben kein Interesse daran, ihre Vorgehensweise beim Gehölzschnitt zu ändern, sodass diese Holzabfälle als Energiequelle genutzt werden könnten. Sie kennen deren Potenzial nicht und entsorgen solche Abfällen, indem sie sie auf ihren Feldern verbrennen oder auf ihrem Land zerkleinern“, merkt Projektkoordinatorin Dr. Adeline Rezeau an. Vor diesem Hintergrund hat uP_running eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt, um der in den Sektoren Landwirtschaft und Energie herrschenden falschen Vorstellung entgegenzuwirken, dass diese Sorte von Holzabfällen kaum oder gar keinen Wert hätte. Präsentation der Möglichkeiten Eine zentrale Aktivität innerhalb des Projektes war die Durchführung von 20 Präsentationen, bei denen gezeigt wurde, wie die Wertschöpfungskette mit Biomasse aus Gehölzschnitt und der Rodung von Plantagenflächen aussieht. In jedem der vier Modellländer von uP_running (Griechenland, Spanien, Italien und der Ukraine) fanden fünf dieser Präsentationen statt. Die Präsentationen wurden von Partnern aus Landwirtschaft und Technik gehalten. Diese unterstützten auch angehende Unternehmer, die Wertschöpfungsketten anstoßen wollten, bei der Erarbeitung geeigneter Geschäftsmodelle, der Überwindung technischer Probleme bezüglich Erntemaschinen und der Überprüfung ihrer Wertschöpfungsketten auf Nachhaltigkeit. „Diese sogenannten ,treibenden Kräfte‘ bei uP_running werden als Initialzünder für die Umsetzung des uP_running-Mottos angesehen, das wie folgt lautet: ‚Biomasse aus Gehölzschnitt und der Rodung von Plantagenflächen ist möglich‘“, fügt Dr. Rezeau hinzu. Das Profil der treibenden Kräfte ist unterschiedlich, unter ihnen finden sich Landwirte, Genossenschaften, Vertreter der Agrarindustrie, Abfallberater, Dienstleistungsunternehmen und Stadtverwaltungen. Ein Unternehmer pro Modellland erhielt weitergehende Unterstützung bei der Initialisierung der Wertschöpfungskette für entsprechende Biomasse durch Partner von uP_running. Im Westen von Griechenland werden die Partner ein Biomassekraftwerk bei der Planung der logistischen Abläufe für die Verwertung von Restbiomasse unterstützen, die beim Rückschnitt von Olivenbäumen und Kiwisträuchern anfällt. In der Oblast Winnyzja in der Ukraine hat ein landwirtschaftlicher Betrieb einen Vertrag mit einem Versorgungsunternehmen abgeschlossen und beabsichtigt, pro Jahr über 2 500 Tonnen Pellets aus Schnittgut herzustellen, das von Apfelbäumen stammt,. Außerdem bietet nun ein agrarwirtschaftlicher Betrieb in Italien Landwirten vor Ort eine Dienstleistung an, die alle Schritte umfasst, die bei der Produktion von Pellets aus landwirtschaftlichen Abfallprodukten nötig sind: Zerkleinerung des Schnittgutes, Sammlung, Lagerung und Transport sowie die eigentliche Herstellung der Pellets. Austausch von Erfahrungen mit Biomasse aus Gehölzschnitt und der Rodung von Plantagenflächen Bei dem kürzlich freigeschalteten Observatorium von uP_running handelt es sich um eine Online-Plattform, über die dort hinterlegte Erfahrungsberichte aus der ganzen Welt zu Biomasse aus Gehölzschnitt und der Rodung von Plantagenflächen abrufbar sind. Die Plattform steht in acht Sprachen zur Verfügung. Dort finden sich beispielsweise Informationen darüber, welches Potenzial für Biomasse aus Gehölzschnitt und der Rodung von Plantagenflächen bei realen Anwendungen bestimmt wurde, Erfahrungen mit automatisierter Schnittgutsammlung sind dort dokumentiert und die Plattform stellt bereits bestehende Wertschöpfungsketten vor. Interessierte Benutzer können erfahren, wie hoch der Ertrag an Biomasse aus Gehölzschnitt und der Rodung von Plantagenflächen (Tonnen pro Hektar) an bestimmten Standorten mit unterschiedlichen Pflanzenarten war, welche Leistung die Erntemaschinen erbringen (wie viele Tonnen pro Stunde erfasst wurden) und welche Wertschöpfungsketten in diesem Sektor in Europa bereits bestehen. Zehn der bisher aufgebauten Wertschöpfungsketten für Biomasse aus Gehölzschnitt und der Rodung von Plantagenflächen wurden als Vorzeigeprojekte ausgewählt: die dort ermittelten Erfolgsfaktoren und gewonnenen Erfahrungen sollen als wertvolles Lehrbeispiel für eine Nachahmung oder Optimierung dienen.

Schlüsselbegriffe

uP_running, Biomasse, Wertschöpfungskette, Holzabfall, Energiequelle, Landwirtschaft, Ernterückstände, Gehölzschnitt und Rodung von Plantagenflächen in der Landwirtschaft, Biomassekraftwerk

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