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Best practices and implementation of innovative business models for Renewable Energy aggregatorS

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Eine neue Ära der nachhaltigen Energie

Die Energielandschaft verändert sich: an die Stelle von fossilen Brennstoffen treten nachhaltigere Energiequellen und vertikal integrierte Monopole werden von entbündelten Märkten, auf denen Wettbewerb herrscht, abgelöst. In der Vergangenheit wurden Energiemärkte rund um zentrale Quellen herum konzipiert. Bei der Erzeugung erneuerbarer Energie ist jedoch ein anderer Ansatz zu wählen, bei dem unterschiedliche dezentrale Quellen und Energiespeicher eingesetzt sowie die Verbindungen zur Nachfrageseite gestärkt werden müssen.

Energie icon Energie

Mit der Liberalisierung des Energiemarktes sind die Wettbewerbsfähigkeit und Kosteneffizienz der Energieerzeugung in verschiedenen EU-Ländern gestiegen, und damit fielen die Strompreise. Aggregatoren für erneuerbare Energien wirken als Vermittler zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Strommarkt, indem sie Teilnehmern mit niedrigen Produktions- oder Verbrauchsmengen ein Agieren auf dem Großabnehmermarkt ermöglichen, der sonst nur für sehr große Produzenten und Verbraucher zugänglich ist. Dazu schalten sie kleine Erzeugungs- und Produktionseinheiten zusammen und entwickeln Energiedienstleistungen für industrielle, gewerbliche und private Zwecke. Das Zusammenfassen dezentraler Stromerzeugungseinheiten führt zu mehr Wettbewerb im Sektor der erneuerbaren Energien. Geschäftsmodelle im Bereich erneuerbare Energien Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts BestRES wurden derzeit vorhandene Markthindernisse analysiert und Möglichkeiten zur Optimierung der Rolle von Aggregatoren für erneuerbare Energien in der Zukunft vorgestellt. Am Projekt beteiligten sich elf Partnerorganisationen, die in neun europäischen Ländern aktiv sind. Projektkoordinatorin Silvia Caneva erklärt: „Wir hatten uns vorgenommen, bestmögliche Verfahren anzuwenden, die bereits in vielen europäischen Ländern getestet wurden, um Fortschritte bei der Integration erneuerbarer Energien in den Markt zu erzielen.“ Zu diesem Zweck erfassten, überprüften und optimierten die Partner 13 wegweisende Geschäftsmodelle. Acht davon waren bereits konkret in Österreich, Belgien, Deutschland, Italien, Portugal und dem Vereinigten Königreich realisiert worden. Diese Modelle versetzen Energie-Aggregatoren in die Lage, erfolgreich am Markt teilzunehmen. Dies geschieht mittels Zusammenführung von Technologien für die Versorgung mit erneuerbarer Energie, die Energiespeicherung und flexible Nachfrage sowie Informations- und Kommunikationstechnik in einem kommerziell nutzbaren Produkt. Gleichzeitig identifizierte das Projekt technische, marktbezogene, ökologische und soziale Vorteile sowie rechtliche und regulatorische Hürden, die ihrer erfolgreichen Umsetzung im Wege stehen. Das Modell aus dem Vereinigten Königreich veränderte das Verhalten in Bezug auf den häuslichen Stromverbrauch über ein Gerät für intelligente häusliche Umgebung, gekoppelt mit einer mobilen Anwendung, die den Energieverbrauch und die verursachten Kosten eines jeden Geräts im Haushalt anzeigt. Nach der Umsetzung des Modells war eine Verringerung der Höhe der Stromrechnung um zwei Prozent zu beobachten. Darüber hinaus gelang anhand des Modells die Demonstration einer möglichen Einbindung sowie einer direkten Interaktion der Kunden mittels einer mobilen Anwendung. In Österreich untersuchte BestRES das Energiepotenzial von Photovoltaikanlagen, die auf den Dächern von Mehrfamilienhäusern betrieben werden, und wie diese am besten zu nutzen sind. Bei Photovoltaikanlagen zeigte sich ein gesteigerter wirtschaftlicher Nutzen und sie erlauben einen Austausch von Solarenergie zwischen den Wohnungen, was die Energiekosten und -gebühren weiter senkt. In Belgien waren im Handel mit Strom aus wetterabhängigen Energiequellen wie Photovoltaik und Windkraft auf den unterschiedlichen Strommärkten große Erfolge zu verzeichnen. Da es mittlerweile erwiesen ist, dass erneuerbare Energiequellen eine wettbewerbsfähige Alternative darstellen, findet nun ein erheblicher Kapazitätsausbau statt. Zusätzlich erhöht die verbesserte Genauigkeit bei Vorhersagen zu Windaufkommen und Sonnenschein das Vertrauen der Kunden. Kurs auf eine Zukunft mit nachhaltiger Energie „Die zentrale Botschaft, die wir vermitteln wollen, ist, dass das Zusammenschalten erneuerbarer Energien Konsumenten in Europa die Möglichkeit zu einer aktiven Beteiligung im Bereich Energie eröffnet“, betont Caneva. BestRES hat mittels Modellen, bei denen besondere Tarife zum Tragen kommen, das Bewusstsein für Energiefragen geschärft und sich zusätzlich für den Aufbau virtueller Kraftwerke aus Einheiten, die sich zu 100 % auf erneuerbare Energiequellen stützen, eingesetzt. Mit Aggregatoren beginnt eine neue Ära für erneuerbare Energiequellen und sie ebnen Wege, die zu neuen Märkten und Dienstleistungsmöglichkeiten für dezentrale erneuerbare Energiesysteme führen. Es darf nicht vergessen werden, dass bei der Anpassung der Energiewirtschaft an die dezentrale Energieerzeugung und bei der Regionalisierung des Energiesektors unbedingt Flexibilität erforderlich ist. Aufbauend auf den Erfahrungen, die im Verlaufe des Projekts gewonnen wurden, stellten die BestRES-Partner eine Liste mit Empfehlungen zusammen, um künftige Vorhaben zu unterstützen und die Umstellung auf sauberere Energiequellen zu erleichtern. Caneva unterstreicht auch, welche bedeutende Rolle „die gegenwärtige und künftige europäische Gesetzgebung für eine reibungslose Realisierung von Zusammenschaltungen erneuerbarer Energiequellen in ganz Europa“ spielt. Wir sollten weiterhin Investitionen in den Sektor der erneuerbaren Energien als umweltfreundlicheren Ansatz befürworten, das steht außer Frage.

Schlüsselbegriffe

BestRES, erneuerbare Energie, Strom, Energie-Aggregator, nachhaltige Energie, Geschäftsmodell, Photovoltaik, dezentrale Energieerzeugung

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