Skip to main content
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Nachrichten
Inhalt archiviert am 2023-03-06

Article available in the following languages:

Schädigen Laserdrucker unsere Gesundheit?

Ist der einfache Laserdrucker vielleicht verantwortlich für einen schlechten Gesundheitszustand unter Büroangestellten? Einige Menschen sagen, dass diese Drucker winzige Tonerpartikel an die Raumluft abgeben. Diese Teilchen würden dann von den Benutzern inhaliert, was zu Gesun...

Ist der einfache Laserdrucker vielleicht verantwortlich für einen schlechten Gesundheitszustand unter Büroangestellten? Einige Menschen sagen, dass diese Drucker winzige Tonerpartikel an die Raumluft abgeben. Diese Teilchen würden dann von den Benutzern inhaliert, was zu Gesundheitsproblemen führen würde. Nach der Untersuchung dieses Vorurteils kamen Wissenschaftler nun zu überraschenden Ergebnissen. Forscher vom Fraunhofer Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI) in Braunschweig, Deutschland, haben sich mit Wissenschaftlern der University of Technology (QUT) in Brisbane, Australien, zusammengetan, um die kontrovers diskutierte Frage, ob Laserdrucker gesundheitsschädliche Tonerpartikel in die Luft abgeben oder nicht, zu untersuchen. Ihre Ergebnisse waren für alle überraschend. Vergangene Studien haben gezeigt, dass sich der Partikelanteil in der Büroluft während der Arbeitszeiten durch die Benutzung von Druckern um das Fünffache erhöht. Man nahm an, dass Drucker mehr Partikel ausstoßen, wenn sie mit neuen Tonerpatronen arbeiten und wenn man Grafiken und Bilder druckt, die größere Mengen an Toner benötigen. Anders als in früheren Berichten dargestellt, geben Laserdrucker fast keine Tonerpartikel in die Luft ab. Professor Tunga Salthammer, Fachbereichsleiter am WKI, erklärt: "Was einige Drucker jedoch emittieren, sind Ultrafeinpartikel, die sich aus flüchtigen organisch-chemischen Substanzen zusammensetzen. Eine wesentliche Eigenschaft dieser Ultrafeinpartikel ist ihre Verdampfbarkeit, die darauf hindeutet, dass es sich dabei nicht um Tonerstaub handelt." Diese Entdeckung brachte die Forscher dazu, sich auf die Suche nach der Quelle dieser Ultrafeinpartikel zu machen. Dazu entwickelten sie ein Verfahren, mit dem sie die Menge, Größe und chemische Zusammensetzung der emittierten Teilchen bestimmen und vergleichen können. Dafür erhielten sie die fachliche und finanzielle Unterstützung des deutschen Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM). Die Forscher fanden außerdem heraus, dass auch die neuste Generation von Druckern, die ohne Papier oder Toner "drucken", diese Partikel ebenfalls ausstoßen. "Das Erstaunliche: Die Ultrafeinpartikel entstehen auch in diesem Fall. Ursächlich ist die Fixiereinheit - ein Bauteil, das sich beim Drucken auf bis zu 220°C aufheizt, um die Tonerteilchen auf dem Papier zu fixieren", erklärt Dr. Michael Wensing, Wissenschaftler am WKI. Zur Überprüfung ihrer Ergebnisse und um Kontamination von außen zu vermeiden, wurden die Drucker in eine je nach Druckergröße variierende Prüfkammer gestellt. Daraufhin zählten Partikelanalysatoren die Partikel und maßen ihre Größenverteilung. Die Forscher konnten beobachten, dass flüchtige Stoffe wie Paraffine und Silikonöle durch die hohen Temperaturen verdampfen und sich dann zu Nanoteilchen zusammenlagern. Ähnliche Partikel entstünden auch zum Beispiel unter vergleichbaren Bedingungen in der Küche, erklärt das Team. Einfache Haushaltsaktivitäten wie etwa Kochen, Backen oder Toasten, führten zur Freisetzung dieser Partikel. Es gibt Filter, mit denen der Ausstoß der Teilchen aus Druckern reduziert werden kann, aber die Wissenschaftler zweifeln an ihrer Wirksamkeit. "Unsere Untersuchungen zeigen, dass die für Drucker angebotenen verschiedenen externen Filter in ihrer Wirkung sehr unterschiedlich sind. Da die Ultrafeinpartikel nicht gerichtet aus dem Drucker emittieren, sondern etwa auch aus der Papierausgabe, ist der Effekt eines Filters begrenzt", sagte Dr. Wensing.

Länder

Australien, Deutschland