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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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EU-Projekt stärkt unabhängigen Lebensstil älterer Menschen

Forscher des EU-finanzierten Projekts PERSONA ("Perceptive spaces promoting independent aging") wollen mit einigen modernen Technologien ältere Menschen unterstützen, damit sie sich ihre Unabhängigkeit und gute Lebensqualität bewahren können. Über 6 Mio. EUR des 11,6 Mio. EU...

Forscher des EU-finanzierten Projekts PERSONA ("Perceptive spaces promoting independent aging") wollen mit einigen modernen Technologien ältere Menschen unterstützen, damit sie sich ihre Unabhängigkeit und gute Lebensqualität bewahren können. Über 6 Mio. EUR des 11,6 Mio. EUR großen Projekt-Budgets steuert der Themenbereich "Technologien für die Informationsgesellschaft" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) bei. PERSONA begann 2007 und soll bis 2010 laufen. Der Anteil an älteren Menschen in der europäischen Bevölkerung wächst und bis zum Jahr 2020 wird ein Viertel davon über 65 Jahre alt sein. Viele dieser Menschen werden gesundheitliche und Gedächtnisprobleme haben, die ihre Lebensqualität mindern und ihnen ein unabhängiges Leben erschweren können. Das Konzept des umgebungsgestützten Lebens (Ambient Assisted Living, AAL) verweist auf Technologien und Dienstleistungen, insbesondere auf jene, die sich auf Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) stützen, die eingesetzt werden, damit ältere Menschen weiter unabhängig leben und sich eine gute Lebensqualität bewahren können. Das PERSONA-Projekt hat sich als Ziel gesteckt, erschwingliche, bedienungsfreundliche und rentable AAL-Produkte und -Dienstleistungen weiterzuentwickeln. Ganz wichtig ist, dass die Projektpartner eine integrierte technologische Plattform zur nahtlosen Verknüpfung der verschiedenen Produkte und Dienstleistungen untereinander entwickeln. Das Forscherteam arbeitet zudem an bestimmten Hardware-Entwicklungen wie intelligenten Textilien, die in mit dem Nutzer interagierenden Vorrichtungen eingesetzt werden, Kommunikationsnetzen mit geringer Reichweite für die Verbindung von Sensoren und Systemen sowie einem System zur Lokalisierung im Wohnbereich. "Unser Ziel ist, den Nutzern dabei zu helfen, autonom zu bleiben, ihr Selbstvertrauen zu stärken und ihre Beteiligung am gesellschaftlichen Leben zu erhöhen", erklärte Siri Bjørvig vom Norwegischen Zentrum für Telemedizin, einem der Projektpartner. Mit dieser Zielsetzung konzentrieren die Partner ihre Arbeiten auf die vier Szenarien Sicherheit, Mobilität, Kommunikation und Autonomie. Wie schon sein englischer Name andeutet, beschäftigt sich das Szenario "Feel save" (Sicher fühlen) mit AAL-Dienstleistungen zur Vermeidung von Verletzungen im Wohnbereich. Damit schöpfen die Nutzer das erforderliche Selbstvertrauen, um ohne ständige Anwesenheit eines Pflegers leben zu können. Wenn eine allein lebende Person mal einen Unfall oder einen Zusammenbruch hat, können AAL-Lösungen das Problem erkennen und beispielsweise einen Nachbarn oder einen Gesundheitsdienst alarmieren. Auf ähnliche Weise könnte das System die Nutzer selbst alarmieren, wenn sie vergessen, den Backofen auszuschalten. Beim Mobilitätsszenario wird untersucht, wie ältere Leute beim Verlassen ihrer Wohnung unterstützt werden können. Das geschieht mithilfe eines mobilen Geräts, das sie z. B. an ihre zu erledigenden Besorgungen erinnert. Das Szenario "Keep in touch" (Kontakt pflegen) konzentriert sich auf die Verhinderung von Isolierung und Einsamkeit. Dazu erhalten die Nutzer IKT-Hilfsmittel, mit deren Hilfe sie soziale Kontakte knüpfen und pflegen und sich am gesellschaftlichen Leben beteiligen können. Das Lösungspaket "Be autonomous" (Autonom sein) soll die Nutzer im Alltag unterstützen, indem es Anleitungen zu Alltagshandlungen gibt, die die Unabhängigkeit und Autonomie fördern und gleichzeitig Risiken minimieren. So könnte das System die Nutzer etwa an das Einnehmen von Medizin zu einer bestimmten Zeit erinnern. Die von PERSONA entwickelten Technologien sollen in drei Zentren in Dänemark, Spanien und Italien getestet werden.