Semantisches Design senkt Kosten und spart Zeit
EU-finanzierte Forscher haben eine innovative semantische Entwicklungsumgebung geschaffen, mit deren Hilfe Produktentwickler ihre Produktivität steigern und Zeit sparen können. Das von der EU mit über 2,6 Mio. EUR finanzierte Projekt SevenPro ("Semantic virtual engineering environment for product design") konzentrierte sich auf Technologie- und Werkzeugentwicklung zur Unterstützung von Data-Mining für Produktentwicklungswissen aus Multimedia-Quellen und semantisch verbesserter 3D-Interaktion. ICT Results gegenüber äußerten die SevenPro-Projektpartner, dass dieses auf dem neusten Entwicklungsstand stehende System Entwicklern eine benutzerfreundlichere Verwaltung von Entwicklungsdaten und Produktlebenszyklusinformationen als andere verfügbare Systeme auf dem Markt bietet. Die Einführung einer semantischen Metadatenschicht in ein System für Product Lifecycle Management (PLM) gibt den Anwendern den nötigen Anreiz, um Produkte, Komponenten und Material in virtueller Realität darzustellen, wie die Partner weiter ausführten. "Es ermöglicht grafisches Durchsuchen aller mit einem bestimmten Produkt verbundenen Daten, wodurch Daten und Datenzusammenhänge einfacher erkannt werden können und der Arbeitsablauf stark verbessert wird", erklärte Mikel Renteria, Leiter für Technologie bei Semantic Systems in Spanien und Koordinator von SevenPro. Aus dieser Entwicklung wird sich nicht nur eine höhere Produktionsebene ergeben, sondern auch Einsparung von Zeit und Kosten für Ingenieure und Entwickler. "Viele Unternehmen archivieren heute immer noch Informationen in Papierdokumenten, während andere wichtige Entwurfsdaten in undurchsichtigen Datenbanken und Quellen speichern, wo man sie nur schwer finden kann oder gar keinen Zugriff darauf hat", so Mikel Renteria. "Ingenieure müssen immer noch Kollegen anrufen, die an vergangenen Projekten gearbeitet haben, um Informationen zu bekommen, die ihnen eigentlich ohne weiteres zugänglich sein müssten. Das kostet sehr viel Zeit und senkt die Produktivität." Sowohl Mensch als auch Computer werden die Informationen verstehen können, weil die Daten semantisch notiert werden. Schließlich wird es die Suche und Einrichtung von Verknüpfungen mit anderen Informationen, unabhängig davon, ob die Information in Netzwerkdatenbanken oder verteilten Dateien gespeichert ist, ermöglichen. Die Partner merkten an, dass die semantische Umgebung des Projekts von anpassbaren Ontologien abhängt, die aus einem Vokabular zusammenhängender Konzepte bestehen, mit denen Daten Bedeutungen zugewiesen und die Beziehungen zwischen Daten-Items beschrieben werden. "Einer der großen Vorteile unseres Systems gegenüber den derzeit erhältlichen Standard-PLM-Systemen ist seine hohe Anpassungsfähigkeit", betonte Mikel Renteria. "Wir verwenden keine feste Ontologie, sondern passen viel mehr die Ontologie an die üblichen Produkte, Leistungen und Entwurfsprozesse in einem bestimmten Unternehmen an." Wenn Unternehmen dieses System verwenden, müssen sie nicht extra Geld ausgeben, um ihre Prozesse an das System anzupassen, denn das System wird sich durch sein eigenes semantisches Modell an ihre Prozesse anpassen. Die Partner erklärten, dass das System mit verschiedenen Arten von Daten und vorinstallierter Software einschließlich Computer Aided Design (CAD) und Enterprise Resource Planning (ERP) verwendet werden kann. Was hält also die Zukunft bereit? Die SevenPro-Partner haben schon mit der Vermarktung einer kommerziellen Version der Plattform "Repcon KRP" begonnen. Das Konsortium sucht Partner und Investoren, die zur Weiterentwicklung des Produkts beitragen wollen. Von dieser Entwicklung können kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aber auch große Unternehmen profitieren, so Mikel Renteria, der hinzufügte: "Es bietet eine schnelle Kapitalrendite."