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Semantikunterstützung: EU-finanziertes Projekt arbeitet an offener Testplattform

Mit EU-Mitteln geförderte Forscher haben mit der Arbeit an einer Plattform begonnen, mit deren Hilfe die Bewertung der für das Internet der Zukunft benötigten Technologien möglich wird. Das SEALS ("Semantic evaluation at large scale") getaufte Projekt erhält 3,5 Millionen EUR ...

Mit EU-Mitteln geförderte Forscher haben mit der Arbeit an einer Plattform begonnen, mit deren Hilfe die Bewertung der für das Internet der Zukunft benötigten Technologien möglich wird. Das SEALS ("Semantic evaluation at large scale") getaufte Projekt erhält 3,5 Millionen EUR aus dem Themenbereich "Informations- und Kommunikationstechnologien" (IKT) des Siebten Rahmenprogramms (RP7). Semantiktechnologien werden die Entwicklung eines "Web of Data", erweiterte Suchfunktionen und Informationsintegration unterstützen, sodass Nutzer unterschiedliche Formen von Daten aus verschiedenen Quellen miteinander verbinden können. Sie unterstützen das Design "intelligenter Anwendungen" in Bereichen wie Wirtschaft, Bildung, E-Government, Tourismus und Gesundheitswesen. Tausende von Menschen in Hunderten von Firmen auf der ganzen Welt erforschen diesen interessanten neuen Bereich und haben bisher etwa 700 Semantik-Tools entwickelt. Ihre Arbeiten bleiben jedoch größtenteils ohne Koordinierung und derzeit gibt es kein gemeinsames Forum zur Bewertung und zum Vergleich der Tools für Nutzer und Forscher. Das SEAL-Projekt bezweckt die Entwicklung einer Infrastruktur (der SEALS Platform), die Dienste zur Fernbewertung semantischer Technologien bieten wird. Mithilfe der Plattform werden Forscher, Entwickler und Endverbraucher die verfügbaren Technologien bewerten und vergleichen sowie das für ihre Anforderungen beste Tool auswählen können. Die Plattform wird auch Forscher dabei unterstützen, ihre Forschung auf replizierbare Bewertungsergebnisse zu gründen sowie ihre Erkenntnisse mit anderen zu teilen und darüber zu diskutieren. Den Projektpartnern zufolge wird die Plattform "eine unabhängige, offene, skalierbare, erweiterbare und nachhaltige Infrastruktur" sein. Tool-Entwickler können dann ihre Technologien auf die Plattform hoch laden, die Tool-Kategorien angeben, unter denen sie bewertet werden sollen und auf die Testergebnisse zugreifen. Die Plattform wird hingegen diverse Bewertungsszenarien und Testdatensätze bieten. Der Bewertungsservice wird zunächst für fünf Technologietypen (Ontologiemodellierungs-Tools, Speichersysteme und deduktive Systeme, Abstimmungs-Tools, semantische Such-Tools und semantische Web-Service-Tools) und für einige Bewertungskriterien (wie Interoperabilität und Skalierbarkeit) verfügbar sein. Der Zugriff auf die Plattform, den Bewertungsservice und die Ergebnisse wird kostenlos sein. Die Integrierung der Bewertungsergebnisse wird den Forschern das Aufstellen von Plänen für semantische Technologien erlauben, die hilfreich für die Auswahl von Gruppen kompatibler Tools zur Entwicklung semantischer Web-Anwendungen sein werden. Die Projektpartner geben als Endziel an, dass "sie einen Treffpunkt und ein Diskussionsforum für alle an der Bewertung semantischer Technologien interessierten Kreise" bilden wollen. Die Forscher hoffen auf den Beitritt der Tool-Entwickler und -Nutzer in die SEALS-Gemeinschaft. Das 2012 auslaufende Projekt wird von der Technischen Universität Madrid (UPM) in Spanien koordiniert. Die anderen Projektpartner sind die Universität Sheffield (Vereinigtes Königreich), das Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren in Karlsruhe (Deutschland), die Universität Innsbruck (Österreich), das französische Nationalinstitut für Computerwissenschaften und Forschung (INRIA), die Universität Mannheim (Deutschland), die Universität Zürich (Schweiz), die Open University (Vereinigtes Königreich), das Semantic Technology Institute (STI) International (Österreich) und die Universität Oxford (Vereinigtes Königreich).

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