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Green Bubbles RISE for sustainable diving

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Bürgerwissenschaft für nachhaltigen Wassersport

In Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern und der Tauchsportindustrie wollen EU-finanzierte Forschergruppen Wassersport umweltfreundlicher machen.

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Sporttauchen ist ein Breitensport, der weltweit Millionen Menschen begeistert und Küstengemeinden wie auch Meeresschutzgebieten finanziell zugute kommt. Weitere positive Aspekte des Tauchsports sind eine bessere Bewirtschaftung der Meere, ein wissenschaftlicher Forschungsbeitrag, die Förderung der sozialen Integration sowie persönliche Entwicklung. Nachteile sind allerdings die Schädigung oder Störung von Meereslebensräumen und dort heimischer Arten sowie Konflikte mit lokalen Gemeinden über den Zugang zu und gleichzeitigen Anspruch auf Ressourcen, mangelnde Ausgewogenheit oder kulturelle Differenzen. Diese Aspekte stehen in klarem Zusammenhang mit den drei Säulen der Nachhaltigkeit im Sinne der ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimension, für die ein ausschließlich systemischer Ansatz benötigt wird. Das EU-finanzierte Projekt GreenBubbles sollte Wassersportaktivitäten, einhergehend mit dem Erhalt des Natur- und Kulturerbes der Küsten- und Meeresumwelt, sozioökonomischen und ökologischen Vorteilen sowie größerer Sicherheit bei Aktivitäten, nachhaltiger machen. Analyse der Auswirkungen Die Initiative befasste sich erstmals mit den gesamtheitlichen Auswirkungen von Tauchsport. „Wir wollen Nachhaltigkeit in einem Sektor fördern, der eine Vielzahl von Akteuren involviert, darunter Taucher, Tauchsportveranstalter, Berufstaucher, Zertifizierungsagenturen, Gebietskörperschaften, Anwohner und Wissenschaftler“, erklärt Projektkoordinator Dr. Carlo Cerrano. Um die verschiedenen Aspekte des Tauchsports und der damit verbundenen Industrie und dessen Auswirkungen genau zu eruieren, ist eine gründliche Basisbewertung Voraussetzung. Schwerpunkt der Forscher waren daher zwei wichtige, aber kaum wissenschaftlich dokumentierte Beispiele für nicht-tropische Tauchgebiete: die Meeresschutzgebiete Portofino im Mittelmeer (gemäßigte Temperaturen) und das Ponta do Ouro Partial Marine Reserve (PPMR) im Indischen Ozean (subtropische Temperaturen). Die Projektpartner untersuchten das Verhalten und die Präferenzen von Sporttauchern und lokaler Bevölkerung. „Zudem dokumentierten wir die dortige Artenvielfalt und Unterwasserlebensräume, in die die Taucher vordringen, und kartierten die Meereslandschaft sehr genau“, ergänzt der an der Kartierung beteiligte Forscher Marco Palma. Im Projektverlauf entwickelten die Projektpartner mehrere Initiativen zur Verbesserung der Sicherheit beim Tauchen, etwa Schulungen zum Tauchsicherheitsbeauftragten, Sicherheitskennzeichnungssysteme und ein Praktikumsprogramm für Universitätsstudenten. Bedeutung der Bürgerwissenschaft Mit den neuen Daten wurden neue und bessere Dienste, Geräte und Methoden für Bereiche entwickelt, in denen der Tauchsektor nachhaltig ausgebaut werden kann. Als zwei Hauptschwerpunkte wurden Meereswissen (um die Bedeutung und Bedrohung von Meeren) und Bürgerwissenschaft identifiziert, und es wurde eine Reihe von Instrumenten geschaffen, die den Zusammenhang zum Tauchsport herstellen, etwa ein modular aufgebautes Lehrbuch mit Kursen und offiziellen Tauchausbildungsprogrammen, eine Reihe von Hochschulkursen und Weiterbildungen für Tauchtrainer. Das Team griff für die Datenerhebung, Studien zu Wahrnehmung und Engagement von Tauchern und Berufstauchern sowie ein eingehenderes Verständnis der im Tauchsport vorhandenen Risiken auf Bürgerwissenschaft zurück. Darüber hinaus wurden Systeme zur Verbesserung der Tauchsicherheit entwickelt, etwa ein Atemüberwachungsgerät und ein verbessertes Modell für Diabetiker, die dem Sport nachgehen. Schließlich konzipierten die Projektpartner Leitlinien und Workshops mit Betreibern, um umweltfreundlichen Tauchsport zu fördern und Geschäfts- und Vermarktungsstrategien entsprechend anzupassen. GreenBubbles wird dazu beitragen, Nachhaltigkeit im Tauchsektor besser verständlich zu machen, was das Tauchsportmanagement, insbesondere in Schutzgebieten, direkt verbessern wird. „Die neuen Erkenntnisse können auch Modellcharakter für weitere meeresbasierte Freizeitsportaktivitäten haben“, betont Dr. Cerrano.

Schlüsselbegriffe

GreenBubbles, Tauchen, nachhaltig, Bürgerwissenschaft, Meeresschutzgebiete

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