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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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OECD sieht Chancen und Herausforderungen für zukünftige Bioökonomie

Die Biotechnologie könnte einem neuen Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zufolge bis 2030 bis zu 2,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den Industrieländern und zu einem noch größeren Anteil in den Entwicklungsländern bei...

Die Biotechnologie könnte einem neuen Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zufolge bis 2030 bis zu 2,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den Industrieländern und zu einem noch größeren Anteil in den Entwicklungsländern beitragen. Zum Vergleich: Derzeit liegt der Anteil der Biotechnologie in den OECD-Ländern bei weniger als einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Allerdings, so warnt der Bericht, müssen Regierungen und Industrie die Barrieren beseitigen, die derzeit der weiteren Entwicklung und Kommerzialisierung der Biotechnologien im Wege stehen. Derartige, in dem Bericht zitierte Hemmnisse sind unzureichende technologische Herausforderungen, rechtliche Fragen, fehlende Investitionen, Fragen der sozialen Akzeptanz und Marktstrukturen. Die Biotechnologie ist in der Landwirtschaft und im Gesundheitswesen sowie in bestimmten Bereichen der Industrie im Einsatz. Es befinden sich viele weitere Anwendungen - wie zum Beispiel die regenerative Medizin - noch in den frühen Phasen der Entwicklung. Bis zum Jahr 2015, so die Vorhersage der Autoren des Berichts, wird rund die Hälfte der weltweiten Produktion der wichtigsten Lebens- und Futtermittel wahrscheinlich unter Einsatz von Pflanzensorten erzeugt, die mithilfe der Biotechnologie entwickelt wurden. Der Bereich der Pharmakogenetik (die den Einfluss der Gene eines Menschen auf dessen Reaktion auf bestimmte Medikamente betrachtet) wird die Gestaltung klinischer Studien und Verschreibungspraktiken beeinflussen. In der chemischen Industrie könnte der Wert von Biochemikalien zwischen 12 und 20 Prozent der chemischen Produktion (im Vergleich zu 1,8 Prozent im Jahr 2005) erreichen. Bis zum Jahr 2030 wird das Interesse an der Biotechnologie wahrscheinlich noch weiter angewachsen sein, da steigende Einkommen - insbesondere in den Entwicklungsländern - eine steigende Nachfrage nach Leistungen des Gesundheitswesens sowie nach Produkten der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft nach sich ziehen werden. Gleichzeitig könnte der Klimawandel viele Umweltprobleme noch verschärfen. Nach Angaben der OECD sollte die Biotechnologie zur Lösung vieler der Gesundheits- und Umweltprobleme beitragen, vor denen die Welt im Jahr 2030 stehen wird. "Die Bioökonomie dürfte im Jahr 2030 drei Elemente umfassen: fortgeschrittenes Wissen zu Genen und komplexen zellulären Vorgängen, zu erneuerbarer Biomasse, und zur Integration von Biotechnologieanwendungen über einzelne Sektoren hinweg", so der Bericht. Die Autoren des Berichts rechnen damit, dass bis zum Jahr 2030 in den OECD-Ländern vor allem durch den Einsatz der Biotechnologie in der Industrie, in der Landwirtschaft und im Gesundheitssektor 2,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf die Biotechnologie entfallen. In den Entwicklungsländern könnte diese Zahl sogar noch höher ausfallen, da die Volkswirtschaften dieser Länder tendenziell stärker auf die Landwirtschaft und die Industrie angewiesen sind, stellt der Bericht fest. Letztlich ist das Schicksal der Bioökonomie von einer ganzen Reihe von Faktoren abhängig. "Der volle Nutzen der Bioökonomie wird nur durch eine entschlossene, zielorientierte Politik zu erschließen sein", schließt der Bericht. "Dies erfordert Führungskraft, vor allem von den Regierungen, aber auch von führenden Unternehmen, um Ziele für die Anwendung der Biotechnologie in der Primärproduktion, Industrie und im Gesundheitswesen zu stecken, um die strukturellen Gegebenheiten für den Erfolg wie etwa den Abschluss regionaler und internationaler Abkommen in Gang zu bringen; und um Mechanismen zu entwickeln, die die flexible Anpassung der Politik an neue Möglichkeiten sicherstellen." Die EU investiert im Rahmen des Themenbereichs "Lebensmittel, Landwirtschaft und Fischerei sowie Biotechnologie" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) 1,9 Milliarden EUR in die Schaffung einer europäischen Bioökonomie.

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