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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Gesundheitsmodell "virtueller Mensch"

Mit einem europaweiten personalisierten Projekt im Gesundheitswesen, dem Virtual Physiological Human (VPH) - einem Exzellenznetzwerk (NoE) - könnte eine Revolution in der medizinischen Behandlung und Diagnose unmittelbar bevorstehen. VPH wird im Rahmen des Themas "Informations...

Mit einem europaweiten personalisierten Projekt im Gesundheitswesen, dem Virtual Physiological Human (VPH) - einem Exzellenznetzwerk (NoE) - könnte eine Revolution in der medizinischen Behandlung und Diagnose unmittelbar bevorstehen. VPH wird im Rahmen des Themas "Informations-und Kommunikationstechnologien" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) mit 72 Mio. EUR finanziert und zielt auf die Schaffung eines Gesamtrahmens zur Bereitstellung personalisierter Patienten-Computermodelle für die prädiktive medizinische Versorgung der Zukunft ab. Ein Erfolg könnte die Notwendigkeit von Tierversuchen und Medikamentenstudien an Patienten deutlich einschränken. Am VPH-Netzwerk sind insgesamt 13 Institutionen aus 7 Ländern beteiligt. Die Partner hoffen, dass - wenn der "personalisierte Gesundheitsversorgungsrahmen" fertig ist - viele Ärzte, Wissenschaftler und Forscher in der Lage sein werden, den menschlichen Körper als einen einzigen komplexen Organismus virtuell zu untersuchen. Im Rahmen des VPH-Projekts wird außerdem eine ständig wachsende Wissensdatenbank erarbeitet werden, die zur Entwicklung besserer Diagnosen und Behandlungen am Patienten eingesetzt werden soll. Ein VPH-Doktoranden-Ausbildungsprogramm an der Universität Nottingham im Vereinigten Königreich wird Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Disziplinen bei der Durchführung gemeinsamer Studien in der gesamten EU behilflich sein. Forscher aus den Bereichen Mathematik und Medizin, die mathematische Modelle einsetzen, werden zusammenarbeiten, um beispielsweise Lösungen für komplexe biomedizinische Probleme zu finden. In dieser Woche treffen sich Forscher von Hochschulen und aus der Industrie, um technische Probleme im Zusammenhang mit der regenerativen Medizin zu erörtern, wobei es insbesondere um Epithelzellen in der Haut, Blase, Lunge, Herz und Brust geht. Die Studiengruppen sollen neue theoretische Krankheitsmodelle entwickeln, die dann schließlich die Grundlage neuer Forschungsprojekte bilden werden. Dr. Bindi Brook von der School of Mathematical Sciences der Universität Nottingham dazu: "Diese Studiengruppe ist einer der Prototypen für die Art gemeinsamer Studie, die ein wesentliches Merkmal unseres neuen VPH-Ausbildungsprogramms sein wird. Der Kurs wird Doktoranden zur Ausbildung innerhalb des VPH-Netzwerks europäischer Universitäten und - was wichtig ist - zu einem Zugang und einem Beitrag zu einer virtuellen VHP-Online-Akademie ermächtigen." Das VPH-Projekt könnte die zukünftige medizinische Gesundheitsversorgung tatsächlich revolutionieren. Der Einsatz aufkommender Technologien wie etwa der Genomik bedeutet, dass Forscher aller Bereiche riesige Mengen entscheidender und detaillierter physiologischer Daten nutzen können. Gleichzeitig werden Fortschritte in der Computer- und Informationstechnologie die Verwendung dieser Informationen zur Erstellung genetischer Patientenprofile erleichtern. Es ist zu hoffen, dass diese Fortschritte in den nächsten zehn Jahren zu Behandlungen gegen Krebs und HIV/AIDS beitragen.

Länder

Spanien, Vereinigtes Königreich

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