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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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EU-Studie packt Nanotoxikologie-Dilemma an

Auf welche Weise sich die Toxizität von Nanopartikeln wohl auf die Gesundheit und die Umwelt der Europäer auswirkt - also die Frage der Nanotoxikologie - ist eine Sorge, die zur Zeit viele Forscher beschäftigt. Auch das innerhalb des Siebten Rahmenprogramms (RP7) mit Mitteln i...

Auf welche Weise sich die Toxizität von Nanopartikeln wohl auf die Gesundheit und die Umwelt der Europäer auswirkt - also die Frage der Nanotoxikologie - ist eine Sorge, die zur Zeit viele Forscher beschäftigt. Auch das innerhalb des Siebten Rahmenprogramms (RP7) mit Mitteln in Höhe von 1,45 Mio. EUR finanzierte Projekt NHECD ("Nano health-environment commented database") nimmt diese Herausforderung an. Die Projektpartner wollen eine kritische und kommentierte Datenbank zu den Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltauswirkungen von Nanopartikeln erstellen. Projektkoordinator ist Professor Oded Maimon von der Universität Tel Aviv, seine Mitstreiter sind Teilnehmer vom JRC (Italien), IVAM (Niederlande) und tp21 (Deutschland). Wissenschaftliche Veröffentlichungen und andere Publikationen sowie auch Weißbücher betonen die Notwendigkeit eines Verfahrens, das die Überprüfung aller verfügbaren Informationen sowie die Aufdeckung der zugrunde liegenden Tatsachen durch den Einsatz von Data-Mining-Algorithmen und -Methoden erleichtern würde. NHECD soll den Übergang von Metadaten wie den Namen der Autoren und Stichworten zum Informationsniveau ermöglichen. Die meisten bestehenden elektronischen Wissenssammlungen einschließlich Datenbanken und Content-Management-Systeme werden jedoch manuell betrieben, sodass nur eine begrenzte Menge an Daten verarbeitet werden kann. Auch Taxonomie- und Ontologieprinzipien werden zur Ausführung der Dokumenteneinstufung und Informationsextraktionsverfahren nur eher unsystematisch verwendet. Das ultimative Ziel der NHECD besteht in der Entwicklung eines robusten und nachhaltigen Open-Access-Systems, das der Herausforderung der automatischen Wartung einer datenreichen und auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Forschung befindlichen Wissenssammlung gewachsen ist. Diese Wissenssammlung würde schließlich den Projektpartnern zufolge eine umfassende Analyse der veröffentlichten Daten über die Gesundheits- und Umwelteffekte der Exposition gegenüber Nanopartikeln ermöglichen. Außerdem würde die Wissenssammlung harmonisiert werden, um auf der Metadatenebene zu bestehenden Datenbanken kompatibel zu sein. Einzigartig an dieser Datenbank sei, so die Partner, dass verschiedene Nutzergruppen, wie die Industrie und öffentliche Institutionen, Zugang erhalten werden, für ihren Bedarf relevante Informationen suchen und finden können. Ergebnis einer solchen Wissenssammlung sei dann ein Anwachsen des öffentlichen Verständnisses der Auswirkungen von Nanopartikeln auf Gesundheit und Umwelt. Darüber hinaus werde die sichere und verantwortliche Entwicklung und Nutzung der Nanotechnologie gefördert. Die Partner erwarten für ihr NHECD-Projekt, das bereits im vergangenen Dezember startete und 2012 enden wird, drei zentrale Ergebnisse. Die Resultate "werden hoffentlich die sichere Nutzung von technisch entwickelten Nanopartikeln erleichtern", so die Forscher. Eines der Ergebnisse des Projekts wird die Schaffung einer neuen Schicht von Informationen für jede vom System analysierte Arbeit sein. "Diese Schicht enthält dann Metadaten und wissenschaftliche Informationen, die mittels unserer Mining-Algorithmen aus dem Dokument extrahiert wurden und bei der Bewertung einer Forschungsarbeit mit speziellen Algorithmen anfallen", erläuterte Abel Browarnik vom Fachbereich Industrial Engineering an der Universität Tel Aviv in Israel gegenüber CORDIS-Nachrichten. "Wir erwarten außerdem die Schaffung eines strukturierten Wissenscorpus aus den Rohdokumenten, die per Definition einen unstrukturierten Wissenscorpus haben, und die intelligenten Abfragen dreier Nutzergemeinschaften (Forscher, Regulierungsbehörden und die breite Öffentlichkeit) an die durch NHECD geschaffene Wissensbasis ermöglichen", fügte er hinzu. "Obwohl alle drei Gruppen in den Genuss der NHECD-Ergebnisse kommen werden", fuhr er fort, "gehen wir davon aus, dass die häufigsten Nutzer unserer Ergebnisse Forscher sein werden - wie auch auf die Arbeiten selbst in den meisten Fällen von den Forschern zugegriffen wird." Die Zusammenarbeit zwischen Forschern und der Industrie sei eine wichtige Komponente des NHECD-Projekts. "Diese Zusammenarbeit ist für uns grundlegend wichtig, um den Anforderungen unserer künftigen Zielgruppe besser gerecht zu werden," betonte Abel Browarnik im Gespräche mit CORDIS-Nachrichten. Während die Partner durchaus optimistisch sind, was die Ergebnisse betrifft, so wissen sie auch um die potenziellen Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind. "Die Herausforderungen, die wir durchaus vorhersehen können, sind die automatische Bestandszunahme der Wissenssammlung, die Extraktion von Informationen, um die Wissensbasis auf dem neuesten Stand zu halten, die Aktualisierung der von NHECD genutzten Taxonomien, die Bewertung von Dokumenten und eine intelligente Auffindung", so Abel Browarnik. Wird NHECD heute und in Zukunft ähnliche Forschungsaufgaben erfüllen? Nach Ansicht von Projektkoordinator Professor Maimon wird es so sein. "Unsere Arbeit wird die weitere Forschung in diesem Bereich weiter stimulieren; wir erarbeiten einen klaren Überblick über das Gebiet und das wird uns ein Verständnis der Auswirkungen von Nanopartikeln ermöglichen", ließ Professor Maimon CORDIS-Nachrichten wissen.

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