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Besserer Informationsaustausch zwischen Krebspatienten und Experten

Die EU unterstützt eine Initiative, in deren Rahmen Patienten und Gesundheitsexperten ihr Wissen zur Krebsvorsorge und -behandlung sowie zur Krebskrankenpflege in Europa erweitern können. Ein zentraler Bestandteil des ehrgeizigen Projekts ist die Freischaltung einer neuen, spe...

Die EU unterstützt eine Initiative, in deren Rahmen Patienten und Gesundheitsexperten ihr Wissen zur Krebsvorsorge und -behandlung sowie zur Krebskrankenpflege in Europa erweitern können. Ein zentraler Bestandteil des ehrgeizigen Projekts ist die Freischaltung einer neuen, speziell diesem Thema gewidmeten Website. EUROCANCERCOMS wird unter dem Themenbereich "Wissenschaft in der Gesellschaft" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) der EU mit einer Summe von 1,2 Mio. EUR gefördert. Als Initiative des Europäischen Instituts für Onkologie steht das EUROCANCERCOMS-Projekt unter der Leitung der Europäischen Krebsorganisation (ECCO - European Cancer Organisation) einerseits und des Online-Magazins ecancermedicalscience andererseits. ECCO-Präsident Professor Alexander Eggermont berichtet, in Europa bestehe eine dringende Notwendigkeit, den Informationsaustausch zwischen Forschern, Ärzten und anderen Gesundheitsexperten, aber auch den zwischen diesen Experten und den Patienten selbst zu verbessern. "In Europa nimmt die Zahl der Krebspatienten stetig zu, und obwohl die klinische Forschung von besserer Qualität ist als die in den USA, kann man in der Krankenpflege immer weniger Erfolge verzeichnen. Die Unterschiede in den Überlebensraten von Krebspatienten in den einzelnen europäischen Ländern sind nicht hinnehmbar", so Prof. Eggermont. Weiterhin macht er darauf aufmerksam, dass im Rahmen von EUROCAN+PLUS, einem Projekt, das unter dem Themenbereich "Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie im Dienste der Gesundheit" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) finanziert wurde, der schlechte Informationsaustausch zwischen den Experten im Bereich der Krebskrankenpflege herausgestellt wurde. Die an dem Projekt beteiligten Forscher sind der Ansicht, dass das Kommunikationsproblem einer der Hauptgründe ist, warum die Erfolge in der Krebsbehandlung in Europa derzeit so dürftig ausfallen. In Reaktion auf die Notwendigkeit einer besseren Verständigung will man bei EUROCANCERCOMS ein einziges, vereinigtes Netzwerk schaffen, das die verschiedensten Interessengruppen vertritt. Das Projektteam wird zum einen versuchen herauszufinden, wodurch der Kommunikationsprozess erschwert wird (z.B. will man untersuchen, wie Ergebnisse in der Krebsforschung verbreitet werden), und zum anderen Lösungen erarbeiten (z.B. will das Team Strategien formulieren, mit denen bessere Methoden gefördert werden). Ein Zwischenziel für das Projekt ist die Freischaltung der eigenen Website, über die sich sowohl Patienten als auch Gesundheitsexperten an Maßnahmen, die in der zweijährigen Projektlaufzeit geplant sind, beteiligen können. Der Projektmanager Professor Richard Sullivan vom King�s Health Partners Integrated Cancer Centre des King�s College London im Vereinigten Königreich erklärt, das Projekt stelle nicht nur eine Chance dar, zentrale Probleme beim Krebs-Informationsaustausch besser zu verstehen, es biete auch eine Möglichkeit, nach neuen Wegen zu suchen, wie die Informationen an die richtige Adresse gelangen können. "Das wird das erste Mal sein, dass zahlreiche sehr große Gruppen, die sich in Europa mit Krebserkrankungen beschäftigen, zusammenkommen, um den Krebs-Informationsaustausch zu verbessern", freut sich Prof. Sullivan. "Es besteht kein Zweifel daran, dass Menschen jeden Alters und jeden demografischen Profils das Internet nutzen, also auch Krebsexperten. Wir müssen auf die Kommunikation des 21. Jahrhunderts eingehen, besonders auf den elektronischen Kommunikationsbereich." Beispielsweise, so Prof. Sullivan weiter, fertige die Industrie noch immer Broschüren zur Auslage in Arztpraxen an, obwohl dieses Marketingverfahren veraltet sei und sich Patienten ihre Informationen viel eher über das Internet oder über Websites für soziale Netzwerke beschaffen. "EUROCANCERCOMS will auf den Stärken Europas bezüglich vorhandener Netzwerke, Websites usw. aufbauen, die Informationen zu Krebs liefern", erklärt Prof. Sullivan. "Europa ist zwar sehr vielfältig, aber wir werden es schaffen, all diese unterschiedlichen Informationsquellen zu vernetzen. Genau deshalb ist das EUROCANCERCOMS-Projekt auch so einzigartig." Abschließend fügt er hinzu: "Unsere Ziele mögen ehrgeizig sein, aber wir würden sie uns nicht stecken, wenn wir nicht überzeugt wären, sie erfüllen zu können."

Länder

Italien

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