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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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SAFESPOT strebt bessere Verkehrssicherheit an

Wie kann die Verkehrssicherheit verbessert werden? Die Antwort liegt nach Aussagen europäischer Wissenschaftler im Einsatz kooperativer Systemtechnik zur rechtzeitigen Erkennung potenziell gefährlicher Situationen. Das EU-finanzierte SAFESPOT-Projekt ("Cooperative systems for ...

Wie kann die Verkehrssicherheit verbessert werden? Die Antwort liegt nach Aussagen europäischer Wissenschaftler im Einsatz kooperativer Systemtechnik zur rechtzeitigen Erkennung potenziell gefährlicher Situationen. Das EU-finanzierte SAFESPOT-Projekt ("Cooperative systems for road safety 'Smart Vehicles on Smart Roads") entwickelt diese Technologie unter Nutzung von Infrastruktur und Fahrzeugen, die sicherheitsrelevante Informationen austauschen. Der innerhalb des Projekts erstellte "Safety margin assistant" soll die Aufmerksamkeit der Fahrer für die sie umgebende Umwelt erweitern. SAFESPOT wird im Sechsten Rahmenprogramm (RP6) mit Mitteln in Höhe von fast 21 Mio. EUR finanziert. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Zwischen 1970 und 2000 verdreifachte sich der Verkehr auf Europas Straßen. Jedes Jahr sterben 40.000 Menschen im Straßenverkehr und 1,7 Millionen Menschen werden alljährlich verletzt. Der wirtschaftliche Schaden beläuft sich auf 160 Mrd. EUR. Die SAFESPOT-Partner gehen davon aus, dass eine Kombination der Daten von Sensoren am Fahrbahnrand, an Lastwagen und Autos erheblich zur Verhinderung von Verkehrsunfällen und zu einem besseren Verständnis dafür beitragen wird, auf welche Weise beispielsweise lebensgefährliche Situationen auf vereisten Straßen verhindert werden können. Die Fahrer werden durch Warnungen und Hinweise zu sich annähernden Fahrzeugen - entweder über Signale vom Fahrbahnrand oder direkt an Onboard-Units, zusätzliche Zeit gewinnen, die nötig ist, um reagieren zu können. "Wir sind in der Entwicklung dieser Technologie schon weit vorangekommen ", erklärt Carl Johan Almqvist vom SAFESPOT-Partner Volvo. Mit dem Start im Jahr 2006 brachte SAFESPOT 51 Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Straßenbehörden zwölf europäischer Länder zusammen. Die Forschungsarbeiten laufen in sechs regionalen Testzentren. Die Mitglieder des Konsortiums vertrauen auf die Ermöglichung "intelligenterer" Fahrzeuge dank Telematik (integrierte Nutzung von Telekommunikation und Informatik). Heutzutage setzt man bei Fahrzeugen Globale Positionsbestimmungssysteme (GPS) zur verbesserten Navigation ein, während kameragestützte Systeme für einen entspannteren Spurwechsel sorgen. SAFESPOT zielt darauf ab, unter Einsatz von Telematik im "Fahrzeug-zu-Fahrzeug-System" (vehicle-to-vehicle, V2V), das derzeit entwickelt wird, eine bessere Kommunikation mit anderen Fahrzeugen ermöglichen. Nach Angaben der Partner ist innerhalb des Projekts auch geplant, das "Fahrzeug-zu-Infrastruktur-System" (vehicle-to-infrastructure, V2I) auf den Weg zu bringen, wodurch ein Fahrunterstützungssystem aufgebaut werden soll, das die aktive Sicherheit steigert. "Hier öffnet sich die Tür zu einer völlig neuen Generation von unfallverhütenden Sicherheitslösungen", betont Carl Johan Almqvist. Seit dem Start des Projekts haben die Partner eine Reihe von Anwendungen im Fahrzeug (in-vehicle) definiert und getestet. Dazu gehören Warnungen vor schlechten Straßenverhältnissen oder einem drohenden Frontalzusammenstoß. Gleichzeitig entwickelten sie infrastrukturgestützte Anwendungen wie etwa die Schaffung von Sicherheitsabständen für Rettungsfahrzeuge. So bilden drei innovative Technologien die Basis des kooperativen SAFESPOT-Systems: genaue kooperative Lokalisierung, lokale dynamische Karten und Ad-hoc-Kommunikations-Vernetzung. "Ziel ist eine Positionsermittlung mit einer solchen Genauigkeit, dass der Fehlerbereich kleiner als ein Meter ist", kommentiert Johan Fjellström, Projektleiter des SAFESPOT-Sektors, der von Volvo Technology gemanagt wird. Johan Fjellström weist darauf hin, dass eine umfassende Analyse abgeschlossen werden muss, bevor das Projekt im kommenden Jahr endet. "Es ist notwendig, eine Art kritische Masse zu erreichen, um Effektivität zu erzielen", so Fjellström. "Die Kunden müssen außerdem sofort von den Lösungen profitieren können. Das kooperative Systemkonzept zeigt sich sehr vielversprechend und bietet viele wichtige Vorteile." SAFESPOT wird vom italienischen Konzern Centro Ricerche Fiat ScpA koordiniert. Partner sind unter anderem Continental (Deutschland), das Centre for Research and Technology (Griechenland), die Budapest University of Technology and Economics (Ungarn), die Swedish Road Administration (Schweden) und die Netherlands Organisation for Applied Scientific Research (Niederlande).

Länder

Deutschland, Griechenland, Ungarn, Niederlande, Schweden

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