CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Nachrichten
Inhalt archiviert am 2023-03-06

Article available in the following languages:

Offshore-Energie könnte zehn Prozent des europäischen Strombedarfs decken

Ein vom europäischen Verband für Windenergie (European Wind Energy Association, EWEA) veröffentlichter neuer Bericht prognostiziert, dass bestehende sowie auch geplante europäische Offshore-Windenergieprojekte schon bald 10% des Stroms in Europa liefern könnten. Der Bericht mi...

Ein vom europäischen Verband für Windenergie (European Wind Energy Association, EWEA) veröffentlichter neuer Bericht prognostiziert, dass bestehende sowie auch geplante europäische Offshore-Windenergieprojekte schon bald 10% des Stroms in Europa liefern könnten. Der Bericht mit dem Titel "Oceans of opportunity" wurde am 14. September auf der Konferenz European Offshore Wind 2009 in Stockholm, Schweden, präsentiert. Die Summe der vorgeschlagenen und derzeit in Entwicklung begriffenen Offshore-Windenergieprojekte hat das Potenzial, in 18 europäischen Ländern verteilt - davon 15 Mitgliedstaaten - mehr als 100 Gigawatt (GW) Leistung zu liefern. Nach EWEA-Angaben werden diese 100 Gigawatt 373 Terawattstunden (TWh) Strom erzeugen und somit zur Vermeidung von mehr als 200 Millionen Tonnen Kohlendioxidemissionen pro Jahr beitragen. Um dieses Ziel zu erreichen, fordert der EWEA-Bericht die Europäische Kommission, die Regierungen der Mitgliedstaaten, Regulierungsbehörden, Übertragungsnetzbetreiber und die Windenergiebranche dazu auf, ihre Anstrengungen sowohl bei der Durchführung von Projekten als auch bei der Förderung von Forschung und Entwicklung (FuE) zu koordinieren. Ein koordiniertes Vorgehen sei gleichsam erforderlich, um Engpässe in der Lieferkette zu überwinden, welche die rechtzeitige Durchführung von Projekten behindern, heißt es in dem Bericht. Die EWEA schlägt die Einführung eines europäischen Offshore-Windenergie-Zahlungsmechanismus in Form einer freiwilligen Maßnahme vor, die von den betreffenden Mitgliedstaaten durchgeführt und von der Europäischen Kommission koordiniert wird. Ein solcher Mechanismus könnte durchaus die Entwicklung der Technologie beschleunigen und Investoren anziehen. Der EWEA-Bericht betont außerdem die Notwendigkeit eines Umdenkens in Bezug auf die Stromnetze: "Wir müssen aufhören, Stromnetze als nationale Infrastruktur zu betrachten und damit beginnen, sie - an Land und vor der Küste - zu Korridoren für den Stromhandel zu entwickeln." Maud Olofsson, schwedische Ministerin für Unternehmen und Energie, sagte im Namen des schwedischen Vorsitzes des Rates der Europäischen Union auf der Stockholmer Konferenz zum Thema Offshore-Windenergie: "Die Ressource ist da, und die Entwickler sind startbereit. Wenn die Regierungen bereit sind, ihren Teil beizutragen, können wir Europas zukünftige Energieversorgung revolutionieren." Im Gegenzug sicherte EU-Energiekommissar Andris Piebalgs den Offshore-Energie-Interessengruppen die Unterstützung der Kommission zu: "Die Nutzung der Winde vor Europas Küsten [...] wäre eine Antwort auf die globalen Herausforderungen des Klimawandels: sich erschöpfende heimische Energieressourcen, steigende Kraftstoffpreise und die von Störungen der Energieversorgung ausgehende Gefahr. Die Europäische Kommission ist dazu verpflichtet, alles Menschenmögliche zu tun, um Offshore-Windenergie-Erschließer zu unterstützen und sicherzustellen, dass geplante Projekte auch verwirklicht werden." Unter Bezugnahme auf die allererste, ausdrücklich der Offshore-Windenergie gewidmete Mitteilung der Europäischen Kommission merkte EU-Kommissar Piebalgs an: "Auf EU-Ebene ist diese aufrichtige politische Verpflichtung zur Offshore-Windenergie relativ neu, aber [sie wurde] während des Mandats der derzeitigen Europäischen Kommission sehr robust demonstriert." Die Mitteilung "Offshore-Windenergie: Zur Erreichung der energiepolitischen Ziele für 2020 und danach erforderlicheMaßnahmen" wurde Ende 2008 veröffentlicht. Im Mai 2009 wurde von der Kommission eine verstärkte finanzielle Unterstützung bewilligt. So wurden aus den Haushalten 2009 und 2010 des europäischen Konjunkturprogramms 565 Mio. EUR für Offshore-Windenergieprojekte genehmigt. "Meiner Meinung nach ist dies der Anfang einer signifikanten Mittelaufstockung für CO2-arme Energietechnologien", erklärte Kommissar Piebalgs. "Eine bessere finanzielle Ausstattung ist eine wichtige Voraussetzung für die Verstärkung von Innovation im Zusammenhang mit Offshore-Windenergie, um Kosten weiter zu senken und Europas weltweite Technologieführerschaft in diesem Bereich beizubehalten." Der Kommissar forderte die EU-Mitgliedstaaten, auf, spezifische Fördermechanismen im Einklang mit ihren nationalen Aktionsplänen für erneuerbare Energien zu schaffen, um die Lebensfähigkeit der Projekte zu gewährleisten.

Länder

Schweden

Verwandte Artikel