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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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JRC-Bericht stellt Notwendigkeit höherer Investitionen in erneuerbare Energien heraus

Europa kann seine ehrgeizigen Ziele für erneuerbare Energien zwar erfüllen, aber nur, wenn die Regierungen die neuen Technologien finanziell und regulatorisch noch stärker unterstützen, heißt es in einem neuen Bericht der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC - Joint Research Cent...

Europa kann seine ehrgeizigen Ziele für erneuerbare Energien zwar erfüllen, aber nur, wenn die Regierungen die neuen Technologien finanziell und regulatorisch noch stärker unterstützen, heißt es in einem neuen Bericht der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC - Joint Research Center) der Europäischen Kommission. Die EU hat sich selbst das Ziel gesetzt, den Anteil der erneuerbaren Energien an ihrem Gesamtenergieverbrauch bis zum Jahre 2020 um 20% zu erhöhen. Dieses Ziel gehört zu den umfassenderen Bemühungen der EU, um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten. Die "Momentaufnahmen zu den erneuerbaren Energien" des JRC geben einen Überblick über die Entwicklung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen in der EU sowie eine Analyse der Wahrscheinlichkeit, ob das Ziel für 2020 erreicht werden kann. Im Bericht wird darauf hingewiesen, dass für den Verkehr lediglich die Auflage gilt, 10% der Energie aus erneuerbaren Ressourcen zu beziehen, was der Stromsektor dann ausgleichen muss. Die Autoren des Berichts schätzen, dass 35% bis 40% des 2020 genutzten elektrischen Stroms aus erneuerbaren Energiequellen kommen müssen. Zum Vergleich: 2005 wurden lediglich 14% des Stroms aus erneuerbaren Ressourcen erzeugt, wobei zu den größten Lieferanten Wasserkraft, Biomasse und Wind gehörten. Im Bericht geht man davon aus, dass es keinen maßgeblichen Anstieg der Stromerzeugung aus Wasserkraft geben wird, da die meisten großen Quellen hierfür schon heute genutzt werden. Darüber hinaus haben veränderte Witterungsverhältnisse und ein steigender Wasserbedarf zur Folge, dass diese Quellen künftig vielleicht nicht immer verfügbar sein werden. Mit Biomasse könnten 2020 bis zu 200 Terrawattstunden (TWh) Strom erzeugt werden. Dieser Wert lag 2006 noch bei 90 TWh. Von diesen potenziellen 200 TWh könnte es Abweichungen geben, da der Wert davon abhängig ist, wie viel Biomasse für andere Energieverbraucher bereitgestellt werden kann, wie etwa für Heizanlagen oder den Verkehr. Was die Solarenergie betrifft, so stellt die konzentrierte Solarenergie noch immer einen eher kleinen Bereich dar, der jedoch dank erfolgreicher Demonstrationsprojekte in Spanien ein rasches Wachstum in den kommenden Jahren erfahren könnte. Auch die Energiegewinnung aus Photovoltaikanlagen nimmt rasch zu. Jetzt hat sich die Industrie selbst das Ziel gesetzt, 12% des gesamten elektrischen Stroms mithilfe der Photovoltaiktechnologie zu erzeugen. Windenergie trägt inzwischen zu mehr neu installierter Stromerzeugungskapazität bei als jede andere Technologie. Von der 2008 neu installierten Leistung von 24 Gigawatt (GW) gingen 35% auf Windenergie zurück, 29% auf Gaskraftwerke und 19% auf Photovoltaikanlagen. In der Windenergiebranche hofft man, die 2008 installierte Gesamtkapazität von 65 GW bis 2020 auf 230 GW erhöhen zu können. "Wenn die aktuellen Wachstumsraten bei der Stromgewinnung aus den genannten erneuerbaren Energiequellen beibehalten werden können, kann man davon ausgehen, dass im Jahre 2020 bis zu 1.600 TWh [45% bis 50%] Strom aus erneuerbaren Ressourcen bezogen werden könnten", heißt es in dem Bericht. Es wird aber auch gemahnt: "Ohne eine stärkere politische Unterstützung, insbesondere in Bezug auf einen gerechten Netzzugang, und ohne regulatorische Maßnahmen, über die die Umwandlung des derzeitigen Stromnetzes gewährleistet wird, damit die steigenden Strommengen aus erneuerbaren Quellen auch aufgenommen werden können, werden sich diese Prognosen nicht bewahrheiten." Weiterhin heißt es in dem Bericht, dass auch die Forschungsfinanzierung weitergeführt werden muss, um die Märkte für diese Technologien auszubauen, "denn Kostensenkungen und eine beschleunigte Umsetzung sind vom Produktionsvolumen abhängig, nicht vom Faktor Zeit".

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