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Wie Technologie Menschen einander näher bringt

Von der EU finanzierte Forscher entwickeln neue Technologien, mit denen sich die Art und Weise, wie Menschen ihre Beziehungen pflegen und entwickeln, verbessern wird. Das vom Themenbereich "Informations- und Kommunikationstechnologien" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) der EU ...

Von der EU finanzierte Forscher entwickeln neue Technologien, mit denen sich die Art und Weise, wie Menschen ihre Beziehungen pflegen und entwickeln, verbessern wird. Das vom Themenbereich "Informations- und Kommunikationstechnologien" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) der EU unterstützte Projekt TA2 ("Together anywhere, together anytime") wird den Europäern lohnende und attraktive Medienerfahrungen durch verbesserte Technologie bringen. Ende 2012 soll TA2 auslaufen. Das Projekt hat über 12,8 Mio. EUR finanzielle Unterstützung erhalten. Durch den Einsatz von Technologie kann der Mensch einfach und mit relativ geringem Aufwand verschiedene Aufgaben erledigen, doch gibt man der aktuellen Technologie oft die Schuld dafür, dass die Menschen weniger Zeit miteinander verbringen. Beispielsweise bevorzugen Teenager es, zuhause zu bleiben und Videospiele zu spielen und miteinander über SMS zu kommunizieren, statt den "direkten" Kontakt zu suchen. Das TA2-Projekt will diesen Trend umkehren und untersucht zu diesem Zwecke, wie Technologie die Kommunikation zwischen Gruppen unterstützen kann. Ziel ist es, diese Technologie einzusetzen, um Beziehungen zwischen den einzelnen Familienmitgliedern zu pflegen und zu erhalten. Mit diesem Grundgedanken geht das 13 Partner umfassende Konsortium an eine Vereinfachung und Verbesserung der Gruppenkommunikation über das Internet heran. So werden z. B. Teilnehmer miteinander in einem virtuellen Raum kommunizieren können. Heutzutage sind Männer und Frauen immer unterwegs, ob sie nun im Zug zur Schule oder Arbeitsplatz fahren oder in einem Flugzeug in 10.000 Meter Höhe sitzen. Forscher vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS), einem Partner der TA2-Gruppe, führten die Leistungsstärke und Flexibilität der neuen Technologien auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) - Consumer Electronics Unlimited Anfang September in Berlin vor. Es wurden Spiele veranstaltet, bei denen Spieler gegeneinander über das Internet antraten. So gibt z. B. der Zugang zu einem Spiel den Menschen die Gelegenheit, trotz der Entfernung etwas mit ihren Freunden und Verwandten zu unternehmen. Die Forscher vom Fraunhofer IIS haben auch die "Audio Communication Engine" für TA2 entwickelt. Sie besteht aus aufeinander abgestimmten Einzelkomponenten, die die Klangqualität und Verständlichkeit von Video- und Telefonkonferenzen stark verbessern. Den Forschern zufolge verbessert der MPEG-Audiocodec "Enhanced Low Delay AAC" den Klang, der HiFi-Qualität bei niedrigen Datenraten und Verzögerungszeiten garantiert. Durch die innovative Technologie brauchen die Nutzer auch keine Headsets mehr zu tragen und können sich frei im Raum bewegen, um andere Dinge zu tun. Eine anspruchsvolle Signalverarbeitung vermittelt den Nutzern das Gefühl, einander viel näher zu sein, als sie es in Wirklichkeit sind. Die Forscher vom Fraunhofer IIS entwerfen auch Technologie zur Integrierung in Fernseher und Hi-Fi-Anlagen. Alles in allem wird TA2 modernste Sensoren und Informationstechnologie-Ausrüstung liefern, womit Menschen aktiver werden, aber ihr Recht auf Intimsphäre wahren können. Das von der European Institute for Research and Strategic Studies in Telecommunications GmbH in Deutschland geleitete TA2-Konsortium setzt sich aus sechs Partnern aus der Industrie sowie sieben Hochschul- und Forschungsinstituten zusammen. Zu den Partnern zählen Alcatel-Lucent Bell NV aus Belgien, Philips aus den Niederlanden, das IDIAP-Forschungsinstitut aus der Schweiz sowie Goldsmiths und die Universität London aus dem Vereinigten Königreich.