Neues IT-Paradigma von SECSE navigiert sicher durch Europa
Ein Team EU-finanzierter Forscher entwickelte neue Methoden, Instrumente und Verfahren für Systemintegratoren und Dienstanbieter im Bereich Softwareentwicklung. Das im Rahmen des Projekts SECSE (Service Centric Systems Engineering) entwickelte IT-Paradigma wurde mit 9,28 Mio. EUR unter dem Themenbereich "Technologien für die Informationsgesellschaft" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) finanziert und kombiniert verschiedene Dienste zu leistungsfähigen Anwendungen. Hauptsächliche Nutznießer des Projekts werden europäische Bürger und Organisationen sein. Den SECSE-Partnern zufolge ermöglicht die innovative Umgebung eine verbesserte und doch kostengünstigere und flexiblere Anwendungsentwicklung. "Ein Großteil der Forschungsarbeit orientierte sich an den Bedürfnissen unserer Industriepartner, vor allem ging es in diesem Zusammenhang um ein Konzept zur Navigationsunterstützung im Straßenverkehr, das die meisten Aspekte von SECSE integrierte und vom Fiat-Forschungszentrum (CRE) in Italien entwickelt worden war", erklärte Peter Sawyer von der Universität Lancaster, Vereinigtes Königreich. "Hier ist viel Arbeit von uns eingeflossen. Sowohl Anwendungsdesign als auch Laufzeitplattformen stammen von uns. Obwohl das Ganze einen etwas rustikalen Eindruck macht - ein im Kofferraum eines Autos installierter PC - funktioniert es einwandfrei, es ist eben nur noch kein verkaufsfertiges Endprodukt." Wie die Arbeitsgruppe erläutert, biete das System nicht nur Streckenplanung und Routeninformationen, sondern auch Positionsdaten von Autohändlern und Werkstätten sowie Wettervorhersagen für Fahrstrecken. "Das System kombiniert viele solcher Details, das wichtigste ist jedoch, dass es während der Fahrt durch Europa beständig nach den gerade verfügbaren besten Diensten sucht", sagte Peter Sawyer. "Wenn beispielsweise ein Dienst beim Grenzübertritt schwächer wird und weniger Informationen liefert, wählt SECSE umgehend einen anderen aus." "Fällt ein Dienst ganz aus, findet SECSE einen alternativen Anbieter. Vielleicht muss ein Hotel gebucht werden, weil das Auto nicht vor morgen früh wieder flott ist. Dann kümmert sich SECSE um das passende Hotel, die Buchung und die Anzahlung", wie er hinzufügt. Wie die Arbeitsgruppe erklärte, könne das SECSE-Modell für weitere Dienste erweitert werden. Hausbesitzer beispielsweise könnten die Dienste über Mobiltelefone oder Pager nutzen. Den SECSE-Partnern zufolge ist man auch in akademischen Kreisen mit den Projektergebnissen zufrieden. "Ich denke, wir haben hier sehr viel neue und wertvolle Erkenntnisse geschaffen, und das wird von den Forschern anerkannt", kommentierte Peter Sawyer. Die Ideen der Arbeitsgruppe wurden in verschiedenen Fachzeitschriften sowie auf Konferenzen und Seminaren vorgestellt. Die Forscher sind überzeugt, dass die Arbeit des Projekts fortgeführt werden wird. Die Entwicklungsumgebung des Projekts ist ein "Open Source System" und kann heruntergeladen werden. "Niemand wird zumindest in nächster Zukunft zu einem gänzlich serviceorientierten Modell übergehen. Es ist noch zu ungewohnt, und ich denke, dass auf dem Weg zu einem solchen Modell vorerst Hybridsysteme entstehen werden", betonte Sawyer. "Wer diese Art von Geräten nutzt, wird wahrscheinlich auch als erster in den Genuss der Endnutzeranwendung kommen." Die Koordination übernahm die italienische Unternehmensgruppe Engineering SpA, zu den SECSE-Partnern gehörten KD Software in der Tschechischen Republik, das Fiat-Forschungszentrum Centro Ricerche Fiat in Italien, die Reichsuniversität Groningen in den Niederlanden, Atos Origin in Spanien sowie die European Microsoft Innovation Center (EMIC) GmbH in Deutschland.