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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Wie Haustiere von Wildtieren infiziert werden

Wildtiere können als Wirtstiere für eine Bakterienart dienen, die möglicherweise im Zusammenhang mit der Darmentzündungserkrankung Morbus Crohn steht, so das Ergebnis einer von der EU finanzierten Forschungsarbeit. Die im Open-Access-Journal BNC Microbiology vorgestellten Unte...

Wildtiere können als Wirtstiere für eine Bakterienart dienen, die möglicherweise im Zusammenhang mit der Darmentzündungserkrankung Morbus Crohn steht, so das Ergebnis einer von der EU finanzierten Forschungsarbeit. Die im Open-Access-Journal BNC Microbiology vorgestellten Untersuchungsergebnisse unterstützen Theorien zum Thema Wildtiere als Reservoirs für Infektionskrankheiten. Die Forschungsarbeiten waren Bestandteil der Projekte ASSESS MPTB RISK und PARA-TB TRANSMISSION, die vom Fünften Rahmenprogramm (RP5) der EU mit 719.224 EUR bzw. 1,3 Mio. EUR finanziert wurden. Unter Leitung des Moredun Research Institute in Schottland, Vereinigtes Königreich, fanden die Forscher heraus, weswegen das Mycobacterium avium der Unterart paratuberculosis (Map) für die Verursachung der nicht heilbaren und auszehrenden Krankheit Paratuberkulose oder Johneschen Erkrankung bei ausgewachsenem Vieh verantwortlich ist. Die Bakterienübertragung von Wildtieren auf Haustiere kann beträchtliche wirtschaftliche Verluste für Haustierbestände und davon abhängige Branchen zur Folge haben. "Die Epidemiologie von Map ist noch sehr wenig erforscht, besonders hinsichtlich der Rolle von Wildtierreservoirs und dem strittigen Punkt des Zoonosepotenzials (Morbus Crohn)", heißt es in der Studie. Die britischen Forscher verwendeten gemeinsam mit ihren Kollegen aus der Tschechischen Republik, aus Frankreich, Deutschland, Griechenland, den Niederlanden, Norwegen und Spanien drei Genotypisierungstechniken zur Bestimmung der spezifischen Stämme von Map in 164 Proben, die von 19 Haus- und Wildtierarten entnommen wurden. "Von verschiedenen Wirtsarten, die im selben Habitat zusammenleben, erhielt man identische Genotypen aus den isolierten Map, was nahe legt, dass eine Übertragung zwischen den Arten vorkommt ", schrieben die Autoren. "Map befällt verschiedene Wildtiere und Wirtsarten, die potenziell Reservoirs für die Infektion von Haustieren sein könnten und ernste Auswirkungen auf die Infektionskontrolle von Paratuberkulose haben." Wie die Forscher berichten, ähnelt Map den Bakterien, die Tuberkulose bei Menschen und Kühen verursachen. Map wurde auch mit Morbus Crohn bei Menschen in Zusammenhang gebracht und ist verantwortlich für schwere Diarrhö-Fälle bei Wiederkäuern. "Diese Untersuchung wurde zur Bestimmung der genetischen Vielfalt von Map, zur Erweiterung unseres Wissens über das Wirtsspektrum und die Wirtsverteilung sowie zur Einschätzung des Potenzials für die Übertragung zwischen verschiedenen Arten durchgeführt", erklärten die Autoren. Dem Team zufolge müssen weitere Arbeiten vorgenommen werden, um die Rolle von Wildtierreservoirs für Infektionen zu bestimmen und um herauszufinden, ob die Übertragung passiv oder aktiv erfolgt. In weiteren Untersuchungen würde man auch die Wahrscheinlichkeit dafür untersuchen, wann und wie Wildtiere mit Haustierwiederkäuern in Kontakt kommen. ASSESS MPTB RISK ("Paratuberculosis epidemiology and risk assessment: novel approaches to identify strain-specific markers") und PARA-TB TRANSMISSION ("The role of wildlife in the epidemiology of Mycobacterium avium subspecies paratuberculosis in domestic ruminants in Europe") wurden unter dem RP5-Themenprogramm "Lebensqualität und Management lebender Ressourcen" gefördert.

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