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Intelligent Sensor Enabled Eyewear

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Intelligente Brille bietet sowohl Eleganz als auch Substanz

Intelligente Brillen könnten vielen Menschen Vorteile bieten, ganz gleich, ob sie schlechte Augen haben oder nicht. Die intelligente Brille I-SEE kann die Körperhaltung, die Zeit, die vor dem Bildschirm verbracht wird, und sogar die UV-Exposition feststellen – und ist gleichzeitig auf Stil bedacht.

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Ein EU-Projekt hat eine hochmoderne Brille für das Zeitalter des „Internets der Dinge“ entwickelt, die der Gesundheit und dem Wohlbefinden ihrer Träger zugutekommen kann – ganz gleich, ob sie schlechte Augen haben oder nicht. Die Brille verfolgt Seh- und Lebensgewohnheiten und kann sich mit anderen intelligenten Geräten wie Smartphones, Telematik in Autos und von Optikern verbinden. Das durch Horizont 2020 geförderte Projekt I-SEE machte sich Expertise, das Fachwissen und den Marktzugang von Luxottica zunutze, einem weltberühmten Brillenspezialisten und Branchenführer, um eine Brille zu erschaffen, die Stil mit Funktionalität verknüpft. Das Leistungsversprechen von intelligenten Brillen, die bereits auf dem Markt sind, weist ein erhebliches Ungleichgewicht zugunsten von Funktionalität und Technologie auf, was einen nachteiligen Einfluss auf die Ästhetik nach sich zieht. Das Projekt I-SEE nutzt einen ganz anderen Ansatz und verlagert den Fokus von der Funktion zur Form. Erstens lag dem Design der Brille das Ziel zugrunde, die ästhetischen Standards der Modebranche zu erfüllen, und dann anschließend Funktionen für das Wohlbefinden zu bieten, die die „privilegierte“ Position der Brille auf dem Kopf seiner Träger ausnutzen. „Der Markt entwickelt sich immer noch weiter und wir glauben, I-SEE hat das Potenzial ihn entscheidend zu formen“, so Fabio Borsoi, Qualitätsmanager des Projekts I-SEE und globaler Direktor der Forschung und Entwicklung für Technologie bei Luxottica. Ein neuer Blickwinkel auf das Leben und die Arbeit Es wurden verschiedene Produkte auf den Markt gebracht, um die Anforderungen verschiedener Interessengruppen zu erfüllen. Dazu zählt eine Version der Brille für die „Datenwissenschaft“, die Sensor-Rohdaten an eine verbundene App weiterleitet. Die Entwickler und Forscher können Daten aus verschiedenen Quellen nutzen, darunter Licht-, UV-, Temperatur- und Drucksensoren, ein Beschleunigungsmesser sowie ein Gyroskop. Diese sind in die Brille integriert, um wissenschaftliche Analysen durchzuführen oder mögliche Anwendungsfälle für weitere Forschung und Entwicklung vorzuschlagen. Eine weitere eher verbraucherorientierte Version führt Algorithmen direkt in der Brille aus. Diese Algorithmen messen, analysieren und überwachen die Verhaltensweisen des Trägers, darunter die Nackenhaltung, die Zeit, die vor dem Bildschirm verbracht wird, und andere Faktoren, die einen Einfluss auf das allgemeine Wohlergehen haben. Diese Brille ist teilautonom und erfordert nur eine Verbindung zur Smartphone-App, um Daten zu sammeln. Man kann sich persönliche Ziele setzen, um physiologische Aktivitäten, wie zum Beispiel die Körperhaltung, zu überwachen und zu verbessern. Innovative Fälle „Ein großer Teil des Projekts war der Entwicklung von ‚Anwendungsfällen‘ bezüglich der Überwachung von Aktivitäten gewidmet, die dem Wohlbefinden der Träger zugutekommen sollten“, so Borsoi. Dieses Ziel bestimmte die Entwicklung der Elektronik und Software und wirkte sich auch auf das Design der Nutzererfahrung und die Forschung hinter dem Algorithmus aus. Beispielsweise testete und implementierte das Team einen Algorithmus zur Überwachung der Nackenhaltung sowie ein Benachrichtigungssystem, das über die LED der Brille und die verbundene App funktioniert. Das Ziel war, die muskuläre Belastung im Nacken aufgrund einer schlechten Körperhaltung zu reduzieren und ihr vorzubeugen. Die Brille kann auch genutzt werden, um die Zeit zu überwachen, die vor dem Laptop verbracht wird, indem ‚maßgeschneiderte‘ Lichtsensortechnologie mit Verfahren des maschinellen Lernens verbunden wurde. Der Träger kann sich Ziele setzen und die Brille hilft dabei, diese zu erreichen, indem sie darauf hinweist, wenn Grenzwerte beinahe erreicht wurden. Darüber hinaus und ebenfalls auf Licht bezogen, hat das Team einen UV-Sensor in die Brille integriert, sodass es einen Algorithmus entwickeln konnte, der die Exposition der Haut des Trägers gegenüber dem Sonnenlicht abschätzt. Die Brille verbindet sich mit einer speziell entwickelten App, damit der Träger die Vorteile dieser Anwendungen nutzen kann. „Die Interaktion zwischen der Brille und dem Smartphone ermöglicht dem Träger völlig neue Erfahrungen sowie die Einbindung des Produkts in das intelligente Ökosystem“, erklärt Borsoi.

Schlüsselbegriffe

I-SEE, Brille, intelligente Brille, maschinelles Lernen, UV-Sensor, Zeit vor dem Bildschirm, Datenwissenschaft, Smartphone

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