Skip to main content
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Nachrichten
Inhalt archiviert am 2023-03-07

Article available in the following languages:

SYNBIOSIS als stabile Basis für europäische Forschungszusammenarbeit

Synergien, die der Verwirklichung des Europäischen Forschungsraums (ERF) dienen, fördern auch die wissenschaftliche Entwicklung in allen europäischen Regionen. Mit diesem Ziel bringt das Projekt SYNBIOSIS (Maximising synergies for central European biotech research infrastructu...

Synergien, die der Verwirklichung des Europäischen Forschungsraums (ERF) dienen, fördern auch die wissenschaftliche Entwicklung in allen europäischen Regionen. Mit diesem Ziel bringt das Projekt SYNBIOSIS (Maximising synergies for central European biotech research infrastructures) zwei wissenschaftlich angeregte Cluster (research-driven clusters, RDCs) zusammen, einmal die italienische Region Friuli Venezia Giulia und die südmährische Region in der Tschechischen Republik, die sich aktiv in verschiedenen Forschungsbereichen wie Bioinformatik, Biotechnologie und Biomedizin engagieren. SYNBIOSIS wurde mit 940.000 EUR unter der Priorität "RP7-Regional" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) finanziert und ist das erste Projekt, das unter Leitung der Tschechischen Republik einen gemeinsamen Aktionsplan entwickelte, um sich durch überregionale Maßnahmen den vorrangigen Bedürfnissen und Möglichkeiten zu widmen und das forschungsbasierte Wirtschaftswachstum in beiden Regionen zu fördern. Ziel der SYNBIOSIS-Partner ist die Prüfung und Integrierung von Synergien, bewährten Praktiken, Expertenempfehlungen und Finanzierungsmodalitäten. "Der Schwerpunkt liegt darauf, die vorgeschlagenen Maßnahmen mit den regionalpolitischen Programmen der Europäischen Kommission in Einklang zu bringen, Synergien zwischen dem Siebten Rahmenprogramm (RP7) und dem Strukturfonds zu bilden und öffentliche und private Forschungsinfrastrukturen wirksam zu kombinieren", erklären die Partner in einer Stellungnahme. In Friuli Venezia Giulia wird demnächst die hochmoderne Forschungsinfrastruktur FERMI@Elettra im Rahmen des Strategieplans des Europäischen Strategieforums für Forschungsinfrastrukturen (ESFRI) fertig gestellt und voraussichtlich 2011 ihre Pforten öffnen. Sie befindet sich auf dem Gelände des AREA Science Park, dem wichtigsten Wissenschafts- und Technologiepark der Region Friuli Venezia Giulia. Der Projektpartner in der tschechischen Region Südmähren bereitet inzwischen die Inbetriebnahme einer neuen Forschungsinfrastruktur vor, bestehend aus dem Mitteleuropäischen Technologischen Institut (CEITEC), dem Internationalen Zentrum für Klinische Forschung (ICRC) und der Masaryk-Universität. Der Großteil der Finanzierung der neuen südmährischen Infrastruktur stammt vom Programm für Forschung, Entwicklung und Innovation des Europäischen Strukturfonds, das Tschechien mit 2,4 Milliarden EUR (63,4 Milliarden CZK) unterstützt. Eine der wichtigsten Aufgaben ist es, die italienischen und tschechischen Forschungsinfrastrukturen mit der regionalen Wirtschaft in Einklang zu bringen. "Vor allem die Koordinierung und Optimierung von Leistung und Effizienz dieser Forschungsinfrastrukturen wird der regionalen Wirtschaft nützen", so die SYNBIOSIS-Koordinatorin Zlatuse Novotná vom Südmährischen Innovationszentrum. Offiziellen Vertretern zufolge seien alle Vorbereitungen für das in Brünn angesiedelte CEITEC inzwischen abgeschlossen. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist für Ende 2010 geplant, nachdem alle Genehmigungen auf nationaler und europäischer Ebene vorliegen. In seiner Stellungnahme zum CEITEC-Projekt sagte Petr Fiala, Rektor der Masaryk-Universität: "Wir unterbreiten ein Projekt, das wir mehrere Jahre lang vorbereitet haben, um von den Vorteilen zu profitieren, die die Universitätsstadt Brünn zur idealen Basis eines exzellenten EU-finanzierten Forschungszentrums machen. Die Forschungen am CEITIC werden zur Verbesserung der Lebensqualität und Gesundheit der Menschen beitragen." Karel Rais, Rektor der Technischen Universität Brünn, meinte hierzu: "Mit der Bereitstellung hochmoderner Technologien wollen wir vor allem unseren Spitzenforschern die gleichen Arbeitsbedingungen ermöglichen wie andere europäische Forschungszentren. Wir wollen die Forschung in Brünn auf einen höheren Standard heben." Im Rahmen des Projekts ist der Einsatz eines kernmagnetischen 1.200-MHz-Resonanz-Spektrometers (NMR) geplant. CEITEC-Vertreter erklärten hierzu, dass das 7,7 Millionen EUR teure Gerät (200 Millionen CZK) Forschern ermögliche, Makromoleküle in der gleichen Umgebung zu untersuchen wie in lebenden Organismen. U.a. könnte es in der Tumortherapie eingesetzt werden. Weiterhin können die Forscher mithilfe eines hochauflösenden Transmissionselektronenmikroskops winzige Proben unter Hochauflösung und Vergrößerung analysieren, so die Vertreter. "Das Mikroskop im Wert von 3,46 Millionen EUR (90 Millionen CZK) ermöglicht eine Vergrößerung bis in den 100-Nanometer-Bereich, was weltweit nur wenige Mikroskope schaffen", fügten sie hinzu. In den ersten fünf Jahren nach der Eröffnung soll CEITEC mehr als 800 Spitzenforschern Forschungsmöglichkeiten bieten. Dank hochmoderner Ausrüstung und Technologien können die Forscher bessere und schnellere Ergebnisse produzieren. Ihre Arbeit umfasst unter anderem Biomaterialien, Robotersysteme und Überwachungsmöglichkeiten für Patienten im eigenen Heim (verbesserte Funktionalität von Rehabilitationsinstrumenten). "Sobald das Zentrum seine Pforten öffnet, werden aussagefähige Ergebnisse im Bereich Forschung und Entwicklung zu erwarten sein", erklärte CEITEC-Projektkoordinator, Tomás Hruda. In der südmährischen Region leben 1,2 Millionen Menschen, sie verfügt über die zweitgrößte Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur (FuE) in der Tschechischen Republik. Im FuE-Sektor sind fast 11.000 Mitarbeiter beschäftigt, 7.000 davon sind Forscher.

Länder

Tschechien, Italien

Verwandte Artikel