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Brot gegen Herzkrankheiten?

Ob Brot Herzkrankheiten tatsächlich vorbeugen kann, hängt von dem Teil des Korns ab, das beim Brotbacken verwendet wird, so ein EU-finanziertes Forscherteam, das sich in einer Studie mit dem Einsatz von Vollkornlebensmitteln bei der Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen und...

Ob Brot Herzkrankheiten tatsächlich vorbeugen kann, hängt von dem Teil des Korns ab, das beim Brotbacken verwendet wird, so ein EU-finanziertes Forscherteam, das sich in einer Studie mit dem Einsatz von Vollkornlebensmitteln bei der Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen und Diabetes Typ 2 beschäftigt. Die meisten Menschen wissen wahrscheinlich, dass Vollkornbrot die bessere Alternative zu weißem Brot ist. Einige Menschen dürften sogar wissen, dass eine vollwertige Ernährung zur besseren Allgemeingesundheit und zum besseren Allgemeinbefinden beiträgt, weil Vollkornprodukte größere Quellen für Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien sind. Nur wenige werden allerdings wissen, dass eine steigende Zahl von Studien zeigt, dass eine Aufnahme von sowohl Vollkorn- als auch von Getreideballaststoffen vor chronischen Krankheiten schützen kann, die häufig auf unsere sitzende Lebensweise zurückzuführen sind. Ziel des HEALTHGRAIN-Projektes ("Exploiting bioactivity of European cereal grains for improved nutrition and health benefit ") ist es, die Verbrauchererwartungen und das Verbraucherverhalten zu untersuchen und weiterführende Forschungen zu den Bestandteilen des vollen Korns zu unternehmen, die die Gesundheit schützen. Ziel ist es, gesunde, schmackhafte und praktische Lebensmittel zu schaffen, die mehr von diesen schützenden Komponenten aufweisen und auch verschiedenen Krankheiten vorbeugen oder diese sogar zur verhindern. Mehr als 40 Organisationen aus 15 europäischen Ländern sind an HEALTHGRAIN beteiligt, für das im Rahmen des Themenbereichs 'Lebensmittelqualität und -sicherheit' des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) eine Finanzierung in Höhe von 10,81 Millionen EUR gewährt wurde. Das Projekt wurde vom Technischen Forschungszentrum Finnlands koordiniert und hat seit seiner Auflage im Jahr 2005 bereits einige interessante Ergebnisse geliefert. Die aktuellsten Erkenntnisse zeigen auf, dass der Nutzen des Vollkorns nicht an der äußeren Schale des Korns (der ballaststoffreichen Kleie) endet. Ganz im Gegenteil. Im Rahmen des HEALTHGRAIN-Projektes von Wissenschaftlern der Universität Lund in Schweden durchgeführte Untersuchungen zeigen, dass Brot aus weißem Roggenmehl (vom inneren Teil des Roggenkerns) gesündere Insulin- und Blutzuckerwerte produzieren kann als Weizenbrot mit Roggenkleie (ein Großteil des in den meisten Ländern verkauften Brots wird aus Weizenmehl und Kleie von verschiedenen Getreiden gebacken). "Was genau dazu führt, dass Roggen zu einer stabilen Blutzuckerkurve führt, ist noch nicht bekannt, aber wir kommen der Antwort immer näher", sagt Dr. Liza Rosén von der Universität Lund. "Es gibt mehrere verschiedene Roggenarten und nicht alle Sorten haben die gleiche Wirkung." Das Team stellte außerdem fest, dass Teilnehmer ihrer Ernährungsstudie, die morgens gekochte Roggenkerne aßen, gesättigter waren und mittags wesentlich weniger zu sich nahmen, als die Teilnehmer, die Weizenbrot frühstückten. Brot und warmes Getreide aus weißem Roggen und Vollkornroggen wurde im Vergleich zu weißem Weizenbrot ebenfalls als sättigender bestätigt. Zurzeit führen die Wissenschaftler eine dritte Studie über die Verbrauchsqualitäten von drei verschiedenen Roggensorten durch. Das fünfjährige HEALTHGRAIN-Projekt endet 2010. Ergebnisse aus dem Projekt sowie alle grundlegenden Informationen über Vollkornprodukte sind über die Webseite erhältlich.

Länder

Schweden

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