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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Neues Bioraffinerie-Projekt kommt in Gang

Die Arbeiten an einem neuen EU-geförderten Projekt zur drastischen Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Bioraffinerien in Europa haben begonnen. Das Ziel des Projekts EUROBIOREF ("European multilevel integrated biorefinery design for sustainable biomass processing") besteht...

Die Arbeiten an einem neuen EU-geförderten Projekt zur drastischen Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Bioraffinerien in Europa haben begonnen. Das Ziel des Projekts EUROBIOREF ("European multilevel integrated biorefinery design for sustainable biomass processing") besteht darin, die Kosteneffizienz um 30% zu verbessern, den Energieverbrauch um 30% und den von Rohstoffen um 10% zu reduzieren. Das 4-jährige Projekt verfügt über ein Gesamtbudget von 37 Mio. EUR, von denen 23 Mio. EUR aus dem Siebten Rahmenprogramm (RP7) der EU stammen. Wenn die EU ihr Ziel einer umweltfreundlichen Volkswirtschaft erreichen will, müssen die Verfahren von Bioraffinerien verbessert werden. Die meisten Initiativen in diesem Bereich konzentrieren sich allerdings nur auf eine kleine Anzahl von Rohstoffen und Technologien. Im Rahmen von EUROBIOREF soll diese Zersplitterung im Biokraftstoff-Sektor durch die Förderung einer engeren Vernetzung, der Koordination und der Kooperation zwischen den verschiedenen Gruppen überwunden werden. Zu diesem Zweck hat man ein Projektkonsortium gegründet, das die gesamte Produktionskette für Biomasse umfasst, einschließlich von Forschern, Unternehmen in der (bio)chemischen Industrie und europäischen Organisationen. Gemeinsam werden die Partner ein integriertes Bioraffinerie-Konzept entwickeln, das eine breite Palette von Rohstoffen und verschiedene Verfahren (chemische, biochemische und thermochemische) berücksichtigt. Dieses integrierte System wird zur Herstellung von einer Vielzahl von Produkten führen, von Chemikalien, Polymeren und Materialien bis hin zu hochenergetischen Flugkraftstoffen. Die Projektpartner wählten einen flexiblen, modularen Ansatz für das neue System, um so in der Lage zu sein, es in großen und kleinen Anlagen an verschiedenen Standorten in Europa einsetzen zu können. Sie hoffen, dass sie durch die Verbesserung der Effizienz der Reaktionsprozesse, durch ein flexibleres System und geringere Produktionszeiten und weniger Logistikaufwand die Kosteneffizienz um bis zu 30% zu erhöhen. Darüber hinaus wollen sie den Energieverbrauch in dem Prozess um 30% und den Rohstoffverbrauch um 10% verringern. Außerdem sollten die Anlagen betrieben werden können, ohne Abfall zu produzieren. Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt des Projekts; in diesem Sinne wird das Team ökologische Lebenszyklus-Analysen der integrierten Bio-Raffinerie durchführen. Die soziale Nachhaltigkeit des Systems wird auf der Grundlage der Leitlinien des UN-Umweltprogramms (UNEP) für die soziale Lebenszyklusanalyse von Produkten beurteilt werden. "Mithilfe dieses Programms lässt sich die Lücke zwischen der Landwirtschaft und der chemischen Industrie ausgezeichnet füllen. Es vereint die gesamte Biomasse-Produktionskette in einem wirtschaftlich rentablen und anpassungsfähigen Ansatz und ermöglicht so eine nachhaltige umweltfreundliche Wirtschaft in Europa", sagte Projektkoordinator Professor Franck Dumeignil von der Abteilung für Katalyse und Festkörperchemie (UCCS) an der Universität von Lille in Frankreich und fügte hinzu, dass das Projekt die Wettbewerbsfähigkeit Europas in diesem Bereich fördern würde. Abschließend erklärte er: "Darüber hinaus stellt es auch eine Möglichkeit dar, fruchtbare und faire Partnerschaften zwischen Europa und den tropischen Ländern in diesem High-Tech-Bereich zu schaffen. Das Konzept wird eine nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft auch in diesen Ländern fördern." Die Projektpartner kommen aus 14 Ländern, namentlich aus Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Frankreich, Italien, Polen, Portugal, Schweden, dem Vereinigten Königreich, Madagaskar, Norwegen und der Schweiz.

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