CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Nachrichten
Inhalt archiviert am 2023-03-07

Article available in the following languages:

EU-Projekt macht Schluss mit Verpackungsfrust

Verpackungsprobleme? EU-finanzierte Forscher haben ein integriertes System entwickelt, mit dem Verpackungsprobleme innerhalb von wenigen Minuten gelöst werden können. An dem dreijährigen Net-WMS-Projekt waren europäische Spitzen-Forschungsinstitute beteiligt und haben die Meth...

Verpackungsprobleme? EU-finanzierte Forscher haben ein integriertes System entwickelt, mit dem Verpackungsprobleme innerhalb von wenigen Minuten gelöst werden können. An dem dreijährigen Net-WMS-Projekt waren europäische Spitzen-Forschungsinstitute beteiligt und haben die Methoden entwickelt, um computergesteuerte Verpackungsverfahren, die den Unternehmen bereits Zeit, Geld und Raum sparen, noch weiter zu optimieren. Net-WMS ("Towards integrating virtual reality and optimisation techniques in a new generation of networked businesses in warehouse management systems under constraints") wurde mit 2,32 Millionen EUR aus dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) finanziert. Jeder kennt dieses leidige Problem, wenn Sachen verpackt werden müssen. Die Sachen passen nicht in die Kiste, ungewöhnliche Formen ragen hervor und zum Schluss muss alles noch mal ausgepackt und neu verpackt werden. Für Unternehmen kann das Verpacken zu einem ernsten Problem werden, das Zeit, Geld und Personal verschlingt. Doch traditionelle Verpackungsprobleme werden für Unternehmen und Lager bald der Vergangenheit angehören, denn Net-WMS hat sich äußerst erfolgreich des Problems angenommen. Mit Mathematik, Computersystemen und moderner Logistik ist es zu einer Lösung gekommen, die das Verpacken zum Kinderspiel macht. Das neue System ist bereits auf dem Markt erhältlich und funktioniert sehr effektiv bei der Lösungsfindung für Verpackungsprobleme, vor denen sehr viele Unternehmen stehen. "Wird haben uns für die Raumoptimierung entschieden, denn dies war eine echte Marktlücke", erklärte der wissenschaftliche Koordinator des Projekts Dr. François Fages vom INRIA (Institut National de Recherche en Informatique et Automatique) in Frankreich. "Viele Unternehmen können sich keine teure Software leisten, doch bereits kleine Verbesserungen etwa beim Laden von Paletten oder bei der Nutzung von Lagerraum können die Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit erheblich beeinflussen." Das Team entwickelte bahnbrechende Algorithmen, die dem Ansatz der "Constraint-Programmierung" folgen. Der erste Schritt besteht darin, sämtliche Randbedingungen (Constraints) eines bestimmten Verpackungsauftrags und seine möglichen Lösungen zu berücksichtigen. Dadurch wird die Eingrenzung des Suchraums im zweiten Schritt viel schneller. "Die für dieses Projekt entwickelten Algorithmen sind recht einmalig", so Dr. Fage. "Wir haben mit diesem Projekt tatsächlich einen neuen Weg geebnet. Unsere Forschungsergebnisse wurden in acht beurteilten wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht und auf mehreren internationalen Konferenzen vorgestellt." Zu den neuartigen von Net-WMS entwickelten Methoden gehört auch eine zur Eliminierung zeitverschwenderischer "Sackgassen"-Lösungen und die Entwicklung einer Computersprache, um Randbedingungen wie etwa das Maximalgewicht eines Containers oder die Stabilität einer Palette zu beschreiben. Die verschiedenen Module des Net-WMS-Systems, zu denen Raumalgorithmen, ein Regelprogramm und ein Virtual-Reality-Modell gehören, sind miteinander verbunden, um ein umfassendes Softwaresystem zu erstellen, das den gesamten Verpackungsprozess modellieren, simulieren und optimieren kann. Ein französisches Unternehmen, das zur Erkundung des Potenzials von Net-WMS gegründet wurde, hat das System bereits eingesetzt und gute Ergebnisse erzielt, wobei die Verpackungslösungen um 5% bis 15% verbessert wurden. Ein Unternehmen kann über das Jahr gesehen bereits erhebliche Einsparungen erzielen, wenn täglich ein bis zwei Kisten oder Paletten weniger benötigt werden. "In den meisten Lagern weiß man meist erst am Ende des Verpackungsprozesses wie viele Paletten transportiert werden sollen", verlautet eine dem Projekt nahestehende Quelle. "Das bedeutet, dass dem Fuhrunternehmen erst im letzten Moment die Größe des benötigten Transportfahrzeuges mitgeteilt werden kann. An dem Projekt beteiligten sich KLS Optim und Peugeot Citroen Automobiles (PSA) in Frankreich sowie Fiat in Italien. PSA und Fiat werden sich auch an einem Nachfolgeprojekt beteiligen, das die Arbeiten von Net-WMS weiter verbessern soll.

Länder

Frankreich, Italien

Verwandte Artikel