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Wissenschaftler sind am glücklichsten in Dänemark, zeigt Meinungsumfrage von "Nature"

Dänische Wissenschaftler sind am zufriedensten mit ihren Arbeitsbedingungen, zeigt ein Vergleich mit Kollegen aus 15 weiteren Staaten. Im ersten vom Fachblatt "Nature" in Auftrag gegebenen Vergleichsbericht zu Einkommen und Karriere wurden 10.500 Forscher weltweit zu ihrer ber...

Dänische Wissenschaftler sind am zufriedensten mit ihren Arbeitsbedingungen, zeigt ein Vergleich mit Kollegen aus 15 weiteren Staaten. Im ersten vom Fachblatt "Nature" in Auftrag gegebenen Vergleichsbericht zu Einkommen und Karriere wurden 10.500 Forscher weltweit zu ihrer beruflichen Situation befragt. Untersucht wurden insgesamt acht Kriterien: Zufriedenheit mit Einkommen, Urlaubsregelung, Gesundheitsversorgung, Elternzeit, Rentenanspruch bzw. Altersversorgung, wöchentlicher Gesamtarbeitszeit, Grad der Unabhängigkeit sowie Unterstützung durch Vorgesetzte oder Kollegen. Der Erhebung zufolge sind dänische Forscher besonders zufrieden mit der Elternzeitregelung (0,937 auf einer Skala von 0 bis 1, wobei 1 der höchsten Zufriedenheit entspricht), gefolgt von der Urlaubsregelung (0,87) und dem Grad der Unabhängigkeit bei der Forschungsarbeit (0,841). Die Zufriedenheit der Dänen korreliert mit Ergebnissen der "World Database of Happiness", derzufolge die subjektive Zufriedenheit in der dänischen Bevölkerung auch sonst sehr hoch ist. In der Erhebung von "Nature" rangieren die Niederlande und Schweden mit einer Gesamtzufriedenheit von 0,718 bzw. 0,711 auf den zweiten und dritten Plätzen. Von acht in der Erhebung berücksichtigten EU-Staaten findet sich Spanien auf dem letzten Platz (0,566). International schneidet Japan bei der Jobzufriedenheit am schlechtesten ab (durchschnittlich 0,458), denn dort gaben nur sehr wenige Forscher in der Umfrage an, "sehr zufrieden" mit den einzelnen Kriterien zu sein. Rentenversorgung und Urlaubsregelung ließen für die japanischen Forscher laut Zufriedenheitsskala am meisten zu wünschen übrig. Mit einer Gesamtzufriedenheit von 0,628 bewegen sich die Vereinigten Staaten im Mittelfeld, dort waren die Forscher sehr froh, dass sie weitgehend unabhängig arbeiten konnten (0,784) und am unzufriedensten mit dem Einkommen (0,511). Von den acht Zufriedenheitskategorien schätzten die Forscher "Unterstützung durch Vorgesetzte und Kollegen" am höchsten. "Eine mögliche Schlussfolgerung wäre hier, dass Forscher Unterstützung und Anleitung suchen und Bestätigung von anderen brauchen, um ihre Lern- und Entwicklungsfähigkeit unter Beweis zu stellen - zudem legen sie Wert auf wissenschaftliche Betreuung, da der Wettbewerbsdruck unter Forschern gerade enorm steigt", schreibt Gene Russo, Herausgeber von "Naturjobs". Einkommen und Grad der Unabhängigkeit rangieren auf Platz zwei und drei. Die Erhebung weist besonders auf zwei Probleme hin: den Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen und das so genannte "Doppelkarriereproblem". Frauen werden noch immer deutlich schlechter bezahlt als Männer - zwischen 18 und 40 Prozent. In Europa und Nordamerika vertieft sich diese Kluft 6 bis 10 Jahre nach dem höchsten Abschluss, dann beginnen die Einkommen der Männer im Vergleich zu den von Frauen deutlicher anzusteigen. Beim Doppelkarriereproblem geht es um die Schwierigkeit, für beide Partner eines Forscherpaares eine Arbeitsstelle zu finden - für viele Befragten ein wichtiger Zufriedenheitsfaktor. "Die Ergebnisse der Umfrage deuten auf einen weltweiten Bedarf nach institutionellen Reformen hin, um die Anstellung von Paaren zu erleichtern", so Gene Russo. Unter den weltweiten Umfrageergebnissen waren 16 Länder zahlenmäßig am stärksten vertreten und damit am aussagefähigsten: Australien, Kanada, China, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Indien, Italien, Japan, die Niederlande, Südkorea, Spanien, Schweden, Schweiz, Vereinigtes Königreich und die Vereinigten Staaten.

Länder

Dänemark, Vereinigte Staaten

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