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Mit Marie-Curie-Mitteln gegen Hirntumoren

Die europäischen Bemühungen im Kampf gegen Hirntumoren gehen weiter und die EU verstärkt diese mithilfe von Fördermitteln für einen italienischen Wissenschaftler, der Pionierarbeit zu einer neuen Behandlungsmethode gegen diese Krankheit leistet. Milo Malanga, der derzeit mit W...

Die europäischen Bemühungen im Kampf gegen Hirntumoren gehen weiter und die EU verstärkt diese mithilfe von Fördermitteln für einen italienischen Wissenschaftler, der Pionierarbeit zu einer neuen Behandlungsmethode gegen diese Krankheit leistet. Milo Malanga, der derzeit mit Wissenschaftlern und Forschern am Cyclolab in Ungarn zusammenarbeitet, präsentierte Einzelheiten seiner neuen Forschungsarbeit zur Entwicklung eines Krebsmedikamentes auf der Basis von Zyklodextrin (eine Gruppe von Verbindungen, die aus Zuckermolekülen bestehen) am 2. Juli auf der Marie-Curie-Konferenz in Turin, Italien. Die Arbeit von Malanga ist Teil des Projekts CYCLON ("Novel multifunctional cyclodextrin-based nanocarriers for drug encapsulation and delivery as a strategy to overcome current therapeutic drawbacks"), das mit mehr als 2,4 Mio. EUR im Rahmen der Marie-Curie-Maßnahme für Forscher-Erstausbildungsnetze des Siebten Rahmenprogramms (RP7) der EU unterstützt wird. Im Jahr 2013 soll das CYCLON-Projekt abgeschlossen sein und die Partner ihre Ergebnisse veröffentlichen. Unter der Koordinierung des Nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung "Demokritos" in Griechenland kommen im Rahmen von CYCLON Experten aus Frankreich, Island, Italien, Spanien, Schweden und Ungarn zusammen. "Leider gibt es nur wenige und nicht sehr wirksame moderne Medikamente, um verschiedene Arten von Hirntumoren erfolgreich zu bekämpfen", sagte Malanga. "Wenn unsere Arbeit bei Cyclolab die erwarteten Früchte trägt, können die neuen Krebsmedikamente bis 2013 entwickelt werden." Experten zufolge müssen Forscher Medikamente entwickeln, die Krebszellen töten können, die gesunden Zellen aber schützen. Weitere Kopfschmerzen bereitet das Problem, dass das Gehirn durch eine Schicht eng verknüpfter Zellen, die sogenannte "Blut-Hirn-Schranke", geschützt ist, die die Wirksamkeit der meisten verfügbaren Krebsbehandlungen einschränkt. Zusammen mit 398 Forschungsstipendiaten nahm Milo Malanga an der Marie-Curie-Konferenz in der norditalienischen Stadt, am Rande des EuroScience Open Forum 2010 (ESOF) teil. Das Hauptziel besteht darin, die von der EU geförderten Wissenschaftler und Forscher mit Informationen zu versorgen, mit denen sie ihre Erfahrungen bereichern und ihre Kenntnisse erweitern können. Die EU hat für die Maßnahmen des Marie-Curie-Programms für den Zeitraum 2007 bis 2013 mehr als 4,5 Mrd. EUR vorgesehen. In den letzten 14 Jahren haben Marie-Curie-Maßnahmen wesentlich zur Errichtung des Europäischen Forschungsraums (ERA) beigetragen. Die neue Exekutivagentur für die Forschung (REA), die von der EU ins Leben gerufen wurde, um Teile des RP7 zu verwalten, überwacht die einzelnen Maßnahmen. "Ich hoffe, dass es Milo Malanga und seinen Forschungskollegen gelingt, ein Medikament zu entwickeln, das Tausende oder sogar Millionen von Menschenleben retten kann", kommentierte die für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend zuständige Kommissarin Androulla Vassiliou, in deren Verantwortungsbereich die Marie-Curie-Maßnahmen fallen. "Ich bin stolz darauf, dass die EU ihre Arbeit unterstützt, die ein hervorragendes Beispiel für den Mehrwert ist, der durch die europäische Forschungsförderung erzielt wird." Die Kommissarin fuhr fort: "Marie-Curie-Maßnahmen führen die besten Nachwuchsforscher und Wissenschaftler zusammen, sodass das Wissen über die Grenzen hinweg zirkulieren kann und Innovation und neue Ideen gefördert werden, die für den Fortschritt in der Gesundheitsversorgung und vielen anderen Bereichen lebensnotwendig sind." Die für Forschung, Innovation und Wissenschaft zuständige EU-Kommissarin Máire Geoghegan-Quinn sprach am 3. Juli auf dem Forum. Sie berichtete darüber, wie die künftige Strategie der Europäischen Kommission für eine Innovationsunion wissenschaftlichen Fortschritt und nachhaltigen Wohlstand fördern soll und wie die neue Strategie der Gemeinsamen Forschungsstelle (Joint Research Centre, JRC) ebenfalls zu diesen Zielen beitragen kann.

Länder

Griechenland, Spanien, Frankreich, Ungarn, Island, Italien, Schweden

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