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Erneuerbare Energien verschaffen EU mehr Power

Erfreuliche Zahlen, die Mut machen: Die erneuerbaren Energien steuern auf dem europäischen Strommarkt eine starke Nischenposition an. In ihrem jüngsten Bericht legt die Gemeinsame Forschungsstelle (JRC) der Europäischen Kommission dar, dass im Jahr 2009 die erneuerbaren Energi...

Erfreuliche Zahlen, die Mut machen: Die erneuerbaren Energien steuern auf dem europäischen Strommarkt eine starke Nischenposition an. In ihrem jüngsten Bericht legt die Gemeinsame Forschungsstelle (JRC) der Europäischen Kommission dar, dass im Jahr 2009 die erneuerbaren Energiequellen 62 Prozent der neuen Stromerzeugungskapazitäten in der EU-27 ausmachten, was einer Steigerung um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gleichkommt. Mit einer Leistung von 10,2 Gigawatt (GW) hatte die Windenergie den größten Anteil an den neuen Stromerzeugungskapazitäten - gefolgt von Photovoltaik (21%), Biomasse (2,1%), Wasserkraft (1,4%) und konzentrierter Solarenergie (0,4%). Die übrigen neuen Kapazitäten wurden durch Gaskraftwerke (24%), Kohlekraftwerke (8,7%), Öl (2,1%), Abfallverbrennung (1,6%) und Kernspaltung (1,6%) ergänzt. Laut dem Bericht "Renewable Energy Snapshots" standen die erneuerbaren Energiequellen außerdem für fast 20 Prozent (608 Terawattstunden, TWh) des Stroms - betrachtet in absoluten Zahlen, den die Europäer 2009 verbrauchten. Aus Wasserkraft gewonnener Strom führt die Liste mit 11,6 Prozent an - gefolgt von Wind (4,2%) und Biomasse (3,5%). Den geringsten Beitrag lieferte der Solarstrom mit nur 0,4 Prozent. Die Gemeinsame Forschungsstelle vermerkt in ihrem Bericht Gaskraftwerke (28 TWh/Jahr), Windkraft- (20 TWh) und Photovoltaikanlagen (5,6 TWh) als die Quellen, von denen die größte jährliche Energieproduktion zu erwarten sei. Unter Berufung auf Daten aus den EU-Mitgliedstaaten, von Eurostat, Industrieverbänden und Forschungseinrichtungen teilt das JRC mit, dass im Jahr 2020, wenn die derzeitigen Wachstumsraten beibehalten werden, erneuerbare Energiequellen bis zu 1.400 TWh Strom erzeugen könnten. Die Realisierung dieser Zahl würde ca. 37,5 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in der EU abdecken. Eine erfolgreiche Energieeffizienzpolitik ist laut JRC hier der Punkt, von dem alles abhängt. Durch die Förderung der "Erneuerbaren" unternimmt Europa einen großen Schritt in Richtung der Erfüllung des 20-Prozent-Ziels für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Aber der Bericht zeigt auch, dass die EU eine Reihe von Themen ansprechen und regeln muss, wenn die Ziele tatsächlich erreicht werden sollen. Dazu gehören die Bereitstellung umfassender Fördermittel für Forschung und Entwicklung (FuE) sowie die Anpassung vorhandener Stromversorgungssysteme, um Platz für Strom aus erneuerbaren Energien zu schaffen. "Kostenreduzierung und beschleunigte Umsetzung wird vom Produktionsvolumen abhängen, und nicht von der Zeit", betont der Bericht. Eine Aufschlüsselung der Statistik zeigt im Jahr 2009 mehr als 74GW installierte Gesamtkapazität für Windenergie. Bei der Windenergie hat man damit bereits das Ziel von 40GW aus dem Weißbuch 2010 übertroffen. Inzwischen hat der europäische Verband für Windenergie (European Wind Energy Association) der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass die EU bis 2020 230GW installierter Leistung unter Dach und Fach bringen könnte. Ein solcher Beitrag könnte rund 20 Prozent des Strombedarfs in Europa decken. Das JRC verweist außerdem auf die anstehende Verdoppelung der Energieproduktion aus Biomasse, wenn das aktuelle Wachstum beibehalten werde. Stolze Zahlen: Die EU könnte im Jahr 2010 den 92TWh Strom aus Biomasse von 2008 folgend bereits 200TWh Biomassestrom verbuchen. "Andere Energienutzungen wie Wärme und Kraftstoffe konkurrieren um diese ganz besondere Quelle", so die Gemeinsame Forschungsstelle, "was möglicherweise die Entwicklung der Bioelektrizität behindern könnte." Biomasse könnte ihre Rolle als Energiequelle stärken, wenn sie nur für den Einsatz auf Nachfrage speicherbar wäre. Die installierte Leistung an CSP-Technologie - konzentrierter Solarenergie - ist zwar klein, wächst aber unaufhaltsam und beständig. Der Bericht zeigt, dass die Zahl bis zum Jahr 2020 um fast 30GW steigen könnte, wenn die europäische Industrieinitiative für Solarenergie (European Solar Industry Initiative, ESII) realisiert wird. Die Heimat der meisten in Europa umgesetzten CSI-Projekte ist Spanien.

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