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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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EU-Forschung verringert Zugverspätungen

Zugpassagieren in ganz Europa kommt eine EU-finanzierte Forschung zu Algorithmen zugute, in deren Rahmen die Wartezeiten für U-Bahnen in Deutschland halbiert und weitere große Erfolge für Italien, die Niederlande und die Schweiz erzielt werden konnten. Im Rahmen des Projekts...

Zugpassagieren in ganz Europa kommt eine EU-finanzierte Forschung zu Algorithmen zugute, in deren Rahmen die Wartezeiten für U-Bahnen in Deutschland halbiert und weitere große Erfolge für Italien, die Niederlande und die Schweiz erzielt werden konnten. Im Rahmen des Projekts ARRIVAL ("Algorithms for robust and online railway optimisation: improving the validity and reliability of large scale systems) wurde eine leistungsstarke Software entwickelt, mit deren Hilfe Streckenbetreiber effizientere Fahrpläne erstellen und sofort bei Auftreten unvorhersehbarer Störungen Lösungen berechnen können. "Diese erstklassige europäische Forschung ermöglicht es, mehr Fahrgäste und Fracht mit mehr Zügen sicher über die gleiche Infrastruktur zu befördern und gleichzeitig die Pünktlichkeit, die Zufriedenheit der Kunden und die Gewinne der Betreiber zu steigern", sagte die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Neelie Kroes. "Davon profitieren alle." Eine von vornherein solide Planung zusammen mit der Vermeidung von Kettenreaktionen im Fall einer Störung sind der Schlüssel für effektive Fahrpläne und die Minimierung von Verspätungen. Bislang standen Streckenbetreibern zum Umgang mit Störungen nur wenige IT-Werkzeuge (Informationstechnologie) zur Verfügung. Grafische Computerprogramme zur Darstellung von Problemen boten den Betreibern ein wenig Hilfe, aber jeder, der regelmäßig die Bahn nimmt, weiß, dass es noch Raum für Verbesserungen gibt. Das neue System umfasst ein Netz von Planungselementen, angegangen bei Fahrplänen und Bahnsteigzuweisung bis hin zu Personaleinsatz und Frachtbeladung. Die Algorithmen haben nicht nur die Wartezeit zwischen Anschlusszügen im Berliner U-Bahnnetz von 4 auf 2 Minuten verkürzt, sondern wurden auch dazu genutzt, einen neuen Fahrplan für das niederländische Eisenbahnsystem aufzustellen, in dem täglich etwa 5500 Züge verkehren. In der Schweiz wurde mit dem ARRIVAL-System ein optimaler Fahrplan für zusätzliche Züge in risikoreichen Korridoren aufgestellt, während bei der Erprobung in den Bahnhöfen Palermo und Genua in Italien die Verspätungen um 25% verringert werden konnten. Das ARRIVAL-Projekt erhielt für die Gesamtkosten von 3,2 Mio. EUR Fördermittel von 2,6 Mio. EUR aus dem Themenbereich "Technologien für die Informationsgesellschaft" (IST) des Sechsten Rahmenprogramms (RP6). Es führte Forscher von 12 Universitäten (aus Griechenland, Spanien, Italien, Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden) sowie das französische Eisenbahnunternehmen SNCF (Société Nationale des Chemins de fer Français) zusammen.

Länder

Schweiz, Deutschland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Niederlande

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