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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Rosige Aussichten für den Sektor der optischen Chips in Europa

Ein neues EU-finanziertes Projekt soll die Kosten für optische Chips erheblich senken und somit die Führungsposition Europas auf diesem potenziell lukrativen Markt erhalten. Das PARADIGM-Projekt ("Photonic advanced research and development for integrated generic manufacturing"...

Ein neues EU-finanziertes Projekt soll die Kosten für optische Chips erheblich senken und somit die Führungsposition Europas auf diesem potenziell lukrativen Markt erhalten. Das PARADIGM-Projekt ("Photonic advanced research and development for integrated generic manufacturing") verfügt über ein Budget in Höhe von 12,7 Mio. EUR, wovon 8,3 Mio. EUR aus dem Themenbereich "Informations- und Kommunikationstechnologien" (IKT) des Siebten Rahmenprogramms (RP7) der EU stammen. Optische Chips arbeiten mit Licht- anstelle von elektronischen Signalen. Obwohl Daten bereits optisch über Glasfaserkabel gesendet werden, besteht ein immenses Potenzial für die verstärkte Nutzung von optischen Chips in Computern und Prozessoren. Die Technologie der optischen Chips könnte für eine Reihe von Anwendungen verwendet werden. Mit Hilfe von Fasersensoren zum Beispiel können eine Reihe von Dingen gemessen werden, u.a. die Spannung von Brücken, Flugzeugen oder Windmühlflügeln, und so Warnungen ausgegeben werden, um eine Überladung zu verhindern. Darüber hinaus können optische Chips auch in medizinischen Instrumenten und Computern verwendet werden. Das Team von PARADIGM schätzt, dass optische Chips eines Tages rund 10% des mikroelektronischen Marktes ausmachen könnten. Was noch viel wichtiger ist: Europa ist aktuell führend in der Entwicklung von optischen Chips, was teilweise den laufenden europäischen Projekten zur Standardisierung der optischen Integrationstechnologie zu verdanken ist. Mit der Hilfe von PARADIGM wird Europa seine Position auf dem Markt weiter stärken können. Das Projekt konzentriert sich auf Indiumphosphidtechnologien (InP), die - sowohl was gegenwärtige als auch zukünftige Applikationen angeht - als sehr vielversprechend gelten. Die Hauptherausforderung für das PARADIGM-Team wird sein, die Entwicklungs- und Produktionskosten für die optischen Chips zu senken. "Mikroelektronik kostet ein paar Cent pro Quadratmillimeter Chip, da die Technologie sehr ausgereift und hoch standardisiert ist. Auch die Entwicklungskosten sind gering, da wir über eine hochentwickelte Software für das schnelle und akkurate Design der Chips verfügen" erklärt, Meint Smit, Professor für optische Kommunikationssoftwaretechnologie an der Technischen Universität Eindhoven. "Selbiges würden wir gerne auch bei den photonischen Geräten erreichen." Insbesondere plant PARADIGM, die Kosten für photonische integrierte Schaltkreise (PICs) so zu senken, dass sie um das Zehnfache billiger sind als heute. Um dies zu erreichen, entwickeln die Forscher des Projekts eine allgemeine Plattformtechnologie für anwendungsspezifische PICs. Durch den Fokus auf die Verbesserung der Möglichkeiten auf Plattformebene erhofft sich das Team, Zeit und Kosten zu sparen, die benötigt werden, um ein neues Bauteil in die Produktion zu bringen und den Designern mehr Raum für Kreativität auf Schaltkreisebene zu gewähren. Das Projekt umfasst die komplette Produktentwicklungskette von Konzept und Design bis zu Produktion und Anwendung. Darüber hinaus haben die PARADIGM-Partner vor, das Potenzial ihres Ansatzes durch die Schaffung einer Reihe von InP PICs für so vielfältige Applikationen wie Kommunikation, Sensoren, Datenverarbeitung oder biometrische Systeme zu validieren. PARADIGM wird vom COBRA-Institut (Inter-University Research School on Communication Technologies Basic Research and Applications) der Technischen Universität Eindhoven in den Niederlanden koordiniert. Es wurde Anfang Oktober gestartet und läuft über vier Jahre. Die Projektpartner verfügen über Sachkompetenz auf dem Gebiet der Herstellung von Halbleitern, PIC-Design und Applikationen, photonisches computergestütztes Design (CAD), sowie Aufbau- und Verbindungstechnik. Sie kommen aus Universitäten, Forschungsinstituten und Softwareentwicklungsunternehmen aus Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Schweden und dem Vereinigten Königreich.

Länder

Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Schweden, Vereinigtes Königreich

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