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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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ESA hilft, die Küsten der Welt zu sichern

Küstengewässer sind eine entscheidende Ressource für Nahrungsmittel, wichtig für den Handel und zunehmend auch eine zentrale Einnahmequelle für die Tourismusindustrie. Daher nutzen Wissenschaftler Satellitendaten von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), um die Küsten a...

Küstengewässer sind eine entscheidende Ressource für Nahrungsmittel, wichtig für den Handel und zunehmend auch eine zentrale Einnahmequelle für die Tourismusindustrie. Daher nutzen Wissenschaftler Satellitendaten von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), um die Küsten auf der ganzen Welt zu überwachen. Durch die Auswertung dieser Daten wollen Sie sicherstellen, dass diese empfindlichen Ökosysteme nicht durch Verschmutzung oder Übernutzung bedroht sind. Mit diesen Informationen werden zukünftige Entwicklungen angeregt, die bei den geringsten Auswirkungen auf die Küstengewässer nachhaltig durchgeführt werden. Diese Forschungsarbeit ist Teil des ESA-Projekts CoastColour, in dessen Rahmen Wissenschaftler die einzigartigen Möglichkeiten des MERIS-Sensors (Medium Resolution Imaging Spectrometer) auf dem ESA-Satellit Envisat ausnutzen können. Mit einer Auflösung von 300 Metern bietet MERIS die schärfsten verfügbaren Bilder von Küstengewässern. Es umfasst auch Spektralbänder, die speziell zur Erfassung der für Küstengebiete typischen komplexen Mischung von Schadstoffen, Schwebstoffen und Phytoplankton entwickelt wurden. Vierzig Organisationen beteiligen sich bereits an CoastColour, für das nun MERIS-Daten zu 27 vorrangigen Küstenregionen verarbeitet werden. Eine der Organisationen, die am Meisten aus dieser Technik herausholen, ist ein Team von der australischen Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO). Unter der Leitung von Dr. Arnold Dekker, Teamleiter der Environmental Remote Sensing Group an der CSIRO-Abteilung für Boden und Wasser, arbeitet die Organisation mit CoastColour an der Entwicklung von Techniken für die Überwachung des Zustands des Großen Barrierriffs in Australien. CSIRO ist besorgt wegen der großen Wolken aus sedimentreichem Flusswasser, die während der Regenzeit in die Lagune des Riffs gelangen. Sedimente können Korallen ersticken und sie des lebenswichtigen Sonnenlichts berauben. Darüber hinaus können Nährstoffe aus Flüssen die Häufigkeit von natürlich vorkommenden Algenblüten beeinflussen. "Die ESA verdient ein großes Lob für die Unterstützung der Nutzung von Daten aus der Erdbeobachtung bei Fragestellungen im Umgang mit diesen wirklich komplexen aquatischen Ökosystemen in Küstennähe", so Dr. Dekker. Mithilfe von MERIS-Daten werden auch schädliche Algenblüten entlang der Westküste von Südafrika im südlichen Benguela-Strom überwacht. In den Buchten dieser Region treten "Rote Gezeiten" und Algenblüten mit extrem hohen Konzentrationen häufig auf und bedrohen Fischerei und Tourismus. Dr. Stewart Bernard vom südafrikanischen Forschungsrat CSIR (Council for Scientific and Industrial Research) entwickelt Systeme, mit denen Satellitendaten mit hydrodynamischen Modellen zusammengeführt werden sollen, um schädliche Algenblüten einsatzbezogen zu überwachen und vorherzusagen. Für die Verwaltung der Küstenressourcen und die regionale Aquakulturindustrie sind diese Prognosen von großer Bedeutung, um Risiken für die öffentliche Sicherheit und finanzielle Verluste zu minimieren, so Dr. Bernhard. "Dass sich Wissenschaftler vor Ort an CoastColour beteiligen, hat bereits Südafrikas technische Kapazitäten im Bereich der Ozeanfärbung erweitert. Auch sollte dadurch die Umsetzung der Komponenten zur Ozeanfärbung bei der Entwicklung von Afrikas operationellen Ozeanographiesystemen wesentlich erleichtert werden", sagte der Forscher. Die Wissenschaftler hoffen auch, dass Satelliten-Daten dazu beitragen können, Probleme mit Verschmutzungen in der Ostsee zu lösen, wo die nachhaltige Entwicklung der Seehäfen erfordert, dass die Fahrrinnen alle zwei Jahre ausgebaggert werden. Bei den Baggerarbeiten werden große Mengen an Sedimenten im Wasser aufgewühlt, was die Qualität der Küstengewässer beeinträchtigt, die wiederum von international vereinbarten Standards geregelt ist. Dr. Liis Sipelgas von der Technischen Universität Tallin in Estland arbeitet mit dem Hafen von Tallinn zusammen, die vier Häfen an der estnischen Küste betreibt. Dabei geht es um das Verständnis der Umweltauswirkungen der Baggerarbeiten durch die Zuordnung von Sedimentfahnen. "Die neuen ortsspezifischen CoastColour-Produkte zur Wasserqualität verbessern die Umweltschutzüberwachung der Baggerarbeiten des Hafenbetreibers wesentlich", so Dr. Sipelgas erläutert. "Mit den Produkten können wir auch die langfristigen Veränderungen der Wasserqualität in der Hafengegend schätzen und quantifizieren."Weitere Informationen unter: CoastColour: http://www.coastcolour.org/(öffnet in neuem Fenster) Europäische Weltraumorganisation (ESA): http://www.esa.int/esaCP/index.html(öffnet in neuem Fenster)

Länder

Australien, Estland

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