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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Neue Hoffnungen für Patienten mit Aortenstenose

Neuen Forschungsarbeiten zufolge spielt ein Molekül, das eine Entzündung hervorruft, bei der Entstehung einer Herzklappenkrankheit, der sogenannten Aortenstenose, eine entscheidende Rolle. Die in der Fachzeitschrift Circulation veröffentlichen Ergebnisse sprechen dafür, dass s...

Neuen Forschungsarbeiten zufolge spielt ein Molekül, das eine Entzündung hervorruft, bei der Entstehung einer Herzklappenkrankheit, der sogenannten Aortenstenose, eine entscheidende Rolle. Die in der Fachzeitschrift Circulation veröffentlichen Ergebnisse sprechen dafür, dass sich das Fortschreiten der Krankheit mit Entzündungshemmern verlangsamen lassen könnte. Wenn Blut vom Herzen in die Aorta (das größte Blutgefäß, das vom Herz in den Rest des Körpers führt) fließt, muss es die Aortenklappe passieren. Aortenstenose entsteht, wenn sich diese Klappe nicht vollständig öffnet, wodurch der Blutfluss zum Herzen hin verringert wird. Es handelt sich hierbei um die am weitesten verbreitete Krankheit der Herzklappen. Sie tritt am häufigsten bei älteren Personen auf, bei denen Kalziumablagerungen die Klappe verengen. Einige Menschen werden jedoch mit dem Problem geboren und andere entwickeln die Krankheit nach einem Rheumaanfall. Sie tritt häufiger bei Männern als bei Frauen auf. Zu den Symptomen der Aortenstenose gehören Atemnot, Brustschmerzen, Ohnmacht und Schwäche sowie Herzklopfen. Die einzige Behandlungsmöglichkeit ist derzeit eine Operation, in der die erkrankte Klappe ersetzt wird. Ohne Behandlung ist die Prognose für Patienten, die bereits Symptome entwickelt haben, schlecht. Daher geht es darum, Medikamente zu finden, mit denen sich das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder sogar stoppen lässt. Aortenstenose hat vieles mit Arteriosklerose, bei der die Arterien verkalken, gemein. Obwohl sich Arteriosklerose gut mit Statinen behandeln lässt, haben Tests gezeigt, dass sie zur Vorbeugung der Verkalkung der Aortenklappe nicht geeignet sind. In dieser Studie betrachteten Forscher vom Karolinska Institutet in Schweden die tieferen Ursachen eines weiteren Merkmals von Aortenstenose, nämlich Entzündungen. Sie interessierten sich insbesondere für die Rolle entzündungshemmender Substanzen, sogenannter Leukotriene. Dabei untersuchten sie eingehend die Herzklappen von 68 Personen (zu denen sowohl Patienten mit Aortenstenose und Menschen mit anderen Krankheiten gehörten), denen die Aortenklappen operativ entfernt worden waren. Anhand ihrer Analysen konnten sie zwischen gesunden, verdickten und verkalkten Bereichen der Klappe unterscheiden. Das Team fand heraus, dass in verdicktem Gewebe große Mengen Leukotriene produziert wurden und in verkalktem Gewebe wurden noch größere Mengen gefunden. Die schwersten Entzündungen traten bei Patienten auf, deren Klappen im Ultraschall am engsten dargestellt wurden. Des Weiteren haben Untersuchungen von Zellkulturen gezeigt, dass Leukotrine die Verkalkung der Herzklappenzellen anregen. "Kurz gesagt, liefern wir Belege dafür, dass die [Leukotrien]-synthetisierenden Enzyme in verdicktem Gewebe stenosierter Aortenklappen hochreguliert sind und dass ihre lokalen Expressionslevel deutlich mit der Schwere der Stenose übereinstimmen", schreiben die Forscher. Magnus Bäck, außerordentlicher Professor am Fachbereich Medizin des Karolinska Instituts und Leiter des Forschungsteams, kommentierte: "Die Ergebnisse sprechen dafür, dass entzündungshemmende Medikamente in der Zukunft eine Behandlungsmöglichkeit für Aortenstenose darstellen könnten. Für diese Patienten, von denen die meisten ältere Menschen sind, würde es viel bedeuten, wenn wir die Krankheit derart verlangsamen könnten, dass sie sich nicht mehr operieren lassen müssen."Weitere Informationen unter: Karolinska Institute: http://ki.se Circulation: http://circ.ahajournals.org

Länder

Schweden

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