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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Elektromagnetische Federung für mehr Fahrkomfort

Dank einer neuen, aktiven elektromagnetischen Federung, die an der Technischen Universität Eindhoven (TU/e) in den Niederlanden entwickelt wurde, sollen Autofahrer nun in den Genuss eines besseren Fahrkomforts kommen. Dieses in Zusammenarbeit mit SKF in Schweden gebaute innova...

Dank einer neuen, aktiven elektromagnetischen Federung, die an der Technischen Universität Eindhoven (TU/e) in den Niederlanden entwickelt wurde, sollen Autofahrer nun in den Genuss eines besseren Fahrkomforts kommen. Dieses in Zusammenarbeit mit SKF in Schweden gebaute innovative Federungssystem soll Autos sicherer machen, sodass sie sich in Kurven nicht mehr überschlagen können. Damit rückt die Produktion von komfortableren Autos in greifbare Nähe. Installiert wurde das System in einem Testfahrzeug von BMW, das Anfang des Monats auf der Messe AutoRAI in Amsterdam zu besichtigen war. Beim ersten Blick sieht man den BMW 530i auf und ab hüpfen, wie ein Auto in einem Hip-Hop-Musikvideo. "Das ist natürlich nicht der Zweck des Ganzen", sagt Bart Gysen, Teammitglied und Doktorand an der TU/e. "Aber es zeigt sicherlich, wozu das System in der Lage ist." Den Forschern zufolge können sich die Räder des Autos sehr schnell heben und senken, eine der Besonderheiten des Systems. Aktive Federungen sind zwar nichts Neues, allerdings funktionieren sie hydraulisch und sind zu langsam, um die schnellen Vibrationen, die durch Fahrbahnunebenheiten ausgelöst werden, auszugleichen. Und hier setzt das neue System an: schnelle Veränderungen sorgen für eine ruhigere Fahrt. Das System wurde letztes Jahr in einer Versuchsanlage getestet, in der die Vibrationen durch den Fahrbahnbelag an einem einzigen Rad simuliert wurden. Dabei konnte das Team eine 60%ige Verbesserung des Fahrkomforts messen. "Wir gehen davon aus, dass man diese Qualitätssteigerung auch an richtigen Autos erreicht", sagt Gysen. "Dadurch, dass alle vier Räder mit dem System ausgerüstet werden, wird es vielleicht noch besser." Durch eine verbesserte Straßenlage wird die Herstellung bequemerer und sichererer Autos möglich. Fahrzeuge, die mit diesem Federungssystem ausgestattet sind, werden sich bei abrupten Lenkmanövern kaum noch überschlagen können. Besonders für Krankenwagen wäre dieses System interessant. "In einem Krankenwagen mit diesem System wären die Patienten auch bei hohen Geschwindigkeiten vor störenden Vibrationen durch den Fahrbahnbelag geschützt", erklärt Gysen. Der herkömmliche Stoßdämpfer am Auto wird durch dieses neuere System ersetzt, das ungefähr die gleiche Größe hat. Es umfasst einen elektromagnetischen Aktor, eine Steuereinheit, eine passive Feder und Batterien und sein Aufbau, so die Forscher, beruht auf dem Prinzip der Sicherheit. Sowohl die Federung als auch die Stoßdämpfer bleiben funktionsfähig, wenn der Strom ausfällt. Die passive Feder bietet Federung und die Magneten sorgen für passive, magnetische Dämpfung. Zum Energieverbrauch des Systems sagt Bart Gysen: "Wenn alle vier Räder mit dieser Federung ausgestattet sind, beträgt der Höchstverbrauch 500 Watt - die Hälfte von dem, was eine Klimaanlage verbraucht. Hydraulische Federungssysteme verbrauchen vier Mal so viel Energie. Der Verbrauch unseres Systems kann durch Optimierung wahrscheinlich noch weiter reduziert werden. Dies ist lediglich die erste Version." Außerdem ist zu bedenken, dass die Vibrationen durch die Fahrbahnunebenheiten Strom erzeugen könnten, der dann wieder in die Batterie eingespeist wird.Weitere Informationen unter Eindhoven University of Technology: http://www.tue.nl/(öffnet in neuem Fenster)

Länder

Niederlande, Schweden

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