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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Wissenschaftler finden Zusammenhang zwischen Adipositas und Brustkrebs

Für viele Menschen ist es eine Art tägliches Mantra: "Achte auf dein Gewicht! Achte darauf, was du isst!" Richten wir uns danach, so verringern wir unser Risiko auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und vorzeitigen Tod. Nun könnte es auch noch einen weiteren guten Grund ge...

Für viele Menschen ist es eine Art tägliches Mantra: "Achte auf dein Gewicht! Achte darauf, was du isst!" Richten wir uns danach, so verringern wir unser Risiko auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und vorzeitigen Tod. Nun könnte es auch noch einen weiteren guten Grund geben, diesen Lebensgrundsatz immer und überall im Hinterkopf zu haben. Neue Untersuchungen legen nahe, dass Fettleibigkeit die Prognose von Brustkrebs und insbesondere seine Neigung sich auszubreiten beeinflusst. Die im Fachjournal Cancer Research präsentierte Studie stellt eine direkte Ursache-Wirkungs-Beziehung vor und könnte eine neue Richtlinie für die Behandlung darstellen. Forscher des Institut national de la santé et de la recherche médicale (INSERM) machten in Zusammenarbeit mit der Université Paul Sabatier und dem Centre national de la recherche scientifique (CNRS) in Frankreich die bahnbrechende Entdeckung, dass Fettzellen, die sogenannten Adipozyten, in der Nähe von Brusttumoren eine Nische vorfinden. Dem Team zufolge können Adipozyten die Merkmale von Krebszellen umwandeln, wenn sie mit Tumoren in Zusammenhang stehen, woraus aggressivere Krebszellen resultieren. Vorherige Studien haben in der Tat einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und der "Aggressivität" von Brustkrebs bei Frauen ahnen lassen, aber es tauchten nie konkrete Beweise auf. Um nun das fehlende Puzzleteil zu finden, untersuchte das französische Team die Wechselwirkungen zwischen Fettzellen und Tumorzellen. Der äußere Teil der Brust wird weitgehend durch Fettgewebe gebildet, dessen Hauptbestandteil Fettzellen sind. Die Fettzellen, die Fette speichern und freisetzen, können außerdem viele Proteine absondern. So bestand die Schlüsselfrage für die Forscher darin festzustellen, ob diese Proteine tatsächlich zur Entwicklung von Brustkrebs beitragen. Unter Leitung von Philippe Valet am Institut des Maladies Métaboliques et Cardiovasculaires (INSERM/Université Paul Sabatier) und Catherine Muller am Institut de Pharmacologie de Biologie structurale (CNRS/Université Paul Sabatier) nutzten die Forscher ein Original-Cokultur-System aus Mammatumorzellen und Adipozyten, das eine Änderung in der Sekretion einiger ihrer Proteine, einschließlich entzündlicher Proteine wie Interleukin-6 (IL-6) zeigte. Das Team fand heraus, dass die Fettzellen mit dem Tumor interagieren und einen Anstieg seines "Kolonisierungspotenzials" und wiederum seiner Aggressivität auslösen. Die Forscher entdeckten außerdem, dass in der Nähe von großen menschlichen Tumoren mit Ganglieninvasion befindliche Adipozyten mehr IL-6 enthalten. So könnte das Protein an der von Adipozyten induzierten Ausbreitung von Brustkrebs beteiligt sein. "Unsere Ergebnisse demonstrieren nun, auf welche Weise die Adipozyten aktiv an der Progression von Brustkrebs beteiligt sind - inszeniert von den Tumorzellen", erklären die Forscher. "Sie weisen darauf hin, dass die mit Brustkrebs assoziierten Adipozyten im Falle von Fettleibigkeit eher die 'aggressive' Wirkung von Tumoren verstärken könnten. Diese Hypothese muss aber noch sowohl für Mäuse als auch beim Menschen verifiziert werden."Weitere Informationen unter: Cancer Research: http://cancerres.aacrjournals.org INSERM: http://english.inserm.fr/

Länder

Frankreich

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