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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Bessere Modelle für die Vorhersage von Stürmen

Die durstigen Böden trockener Regionen auf der ganzen Welt sehnen sich nach Regengüssen. Neue internationale Forschungen zur Entstehung von Stürmen könnten die Vorhersage von Niederschlägen in trockenen Regionen verbessern, insbesondere in Afrika, wo Dürre und kurze Vegetation...

Die durstigen Böden trockener Regionen auf der ganzen Welt sehnen sich nach Regengüssen. Neue internationale Forschungen zur Entstehung von Stürmen könnten die Vorhersage von Niederschlägen in trockenen Regionen verbessern, insbesondere in Afrika, wo Dürre und kurze Vegetationsperioden die Regel sind. Diese Ergebnisse stammen aus einer in der Fachzeitschrift Nature Geoscience vorgestellten Studie, die mithilfe eines EU-Zuschusses aus dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) mitfinanziert wurde. Unter der Leitung des Zentrums für Ökologie und Hydrologie im Vereinigten Königreich (Centre for Ecology & Hydrology) untersuchten Wissenschaftler aus Australien, Frankreich und dem Vereinigten Königreich die Sahelzone in Westafrika anhand von hochauflösenden Satellitenbildern. Sie fanden heraus, dass bereits Veränderungen der Bodenfeuchte über Flächen von nur zehn Kilometern die Bildung von Stürmen beeinflussen. Den Forschern zufolge könnte die Sahelzone in kürzester Zeit von einem Monsun getroffen werden. Daher ist es für die Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung richtig einzuschätzen, wann die Feldfrüchte gepflanzt werden sollten und wann die Regenzeit einsetzen wird. Die Verfügbarkeit dieser Informationen könnte den entscheidenden Unterschied zwischen einer guten Ernte oder gar keiner Ernte ausmachen, so die Wissenschaftler. Kurz gesagt: Verbesserte Prognosemodelle könnten sich für diejenigen, die vom Wissen über Niederschlagszeiten abhängig sind, als sehr nützlich herausstellen. Eine falsche Entscheidung könnte zu wirtschaftlichen Problemen führen und fatale Folgen für die Nahrungsmittelsituation haben, Hungersnöte nicht ausgeschlossen. Zwischen 2006 und 2010 nahm das Team alle 15 Minuten Satellitenbilder im Maßstab weniger Kilometer auf, um die Sturmbildung für jeden Tag der Regenzeit untersuchen zu können. In einem Gebiet von 2,5 Millionen Quadratkilometern wurden 3.765 Stürme analysiert. Anhand dieser Daten konnte das Team feststellen, wie oft, wann und wo Konvektion (d.h. Wolkenbildung) auftritt. Es stellte sich heraus, dass Veränderungen der Bodenfeuchte in Regionen von etwa 10 km bis 40 km Länge die Bildung von Stürmen stark beeinflussen, was das Auftreten von konvektiven Wolken bestätigt. Außerdem, so die Wissenschaftler, verdoppelt sich die Wahrscheinlichkeit von Regenfällen bei stark schwankender Bodenfeuchte, im Vergleich zu Bereichen mit einheitlichen Feuchtigkeitsbedingungen des Bodens. Insgesamt 37% der von den Forschern untersuchten Stürme entstanden bei 25% der höchsten Feuchtegradienten des Bodens. "Regenfälle sind schwer vorherzusagen, vor allem in Regionen wie dem Sahel, wo innerhalb von wenigen Stunden aus dem Nichts riesige Stürme aufkommen können", so Dr. Chris Taylor vom Zentrum für Ökologie und Hydrologie, Hauptautor der Studie. "Wir fanden heraus, dass Gebiete mit schwankender Bodenfeuchte eine wichtige Rolle bei der Entstehung neuer Stürme spielen, ein Faktor, der in aktuellen Klimamodellen nicht berücksichtigt wird. Unsere Studie zeigt, dass in einer Region, die besonders anfällig für Dürren und die damit verbundenen Ernteausfälle ist, dieser Effekt in der Regel für einen von acht Stürmen eine tragende Rolle spielt." Dr. Taylor fährt fort, dass die Verwendung satellitengestützer Daten den Wissenschaftlern die Mittel an die Hand gibt, um Modellvorhersagen von Wetter und zukünftigem Klima zu verbessern. Co-Autor Dr. Phil Harris vom Zentrum für Ökologie und Hydrologie zu den Ergebnissen der Studie: "Da diese Datenmenge viel größer ist als diejenigen aus früheren Studien und mehrere Jahre abdeckt, sind wir hinsichtlich der Ergebnisse viel zuversichtlicher. Jetzt, da wir diesen Prozess quantifizieren können und die Klimamodelle mit den richtigen Bedingungen speisen können, werden diese Modelle Stürme wahrscheinlich mit größerer Genauigkeit vorhersagen können." Beiträge zu dieser Studie leisteten Wissenschaftler vom Centre National de Recherches Météorologiques (CNRM) in Frankreich und von der Macquarie University in Australien.Weitere Informationen unter: Centre for Ecology & Hydrology: http://www.ceh.ac.uk/(öffnet in neuem Fenster) Nature Geoscience: http://www.nature.com/ngeo/index.html(öffnet in neuem Fenster)

Länder

Australien, Frankreich, Vereinigtes Königreich

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